Volltext: Linzer Hessen

erhielten auch Freistadt, Leonfelden, Bttensheim und pber- 
neukirchen einzelne Kompagnien, die in Bürgerhäusern und 
bei den Sauern untergebracht werden mußten. Im Jahre 1808 
bezogen die Vierzehner in Lnns, flsten und Tillgsburg ihre 
Quartiere. Vie Landeshauptstadt verfügte über ein Baracken- 
lager auf der Soldateninsel sheute parkbadj und über die 
Kollegiumkaserne spostdirektionj. Seit der Mitte des IS. Jahr¬ 
hunderts fanden das einstige kaiserliche Schloß am hofberg 
und die alte wollenzeugsabrik an der Donau als Kasernen 
Verwendung. In diese Stätten sind Bberösterreicher Senera- 
tionen hindurch als junge Nekruten eingezogen, von hier 
schieden nach treuer vienstzeit fröhliche Urlauber und stramme 
Vaterlandsverteidiger. 
vie langwierigen Franzosenkriege machten dem Negiment 
auf den kriegsschauplähen in Deutschland, Frankreich und 
Italien viel zu schaffen. Vald waren heiße Schlachten zu 
Kämpfen, dann verursachten wieder Umgruppierungen der 
flrmeen lange Fußmärsche. Sarnisonsaufenthalte waren daher 
nur von kurzer vauer. In den Jahren 1796 bis 1801 lag das 
Regiment vorübergehend in den Städten Parma, piacenza 
und Turin, einige Jahre später zog es nach ödenburg und 
von dort in die Standquartiere Linz, Viels, Sied und Schär¬ 
ding. 
Vach der Niederlage Napoleons und dem Linzug der Ver¬ 
bündeten in Paris ist den lIberösterreichern eine zweijährige 
Lrholung in der schönen Nheinstadt Mainz beschieden. Dann 
müssen sie zur Bekämpfung der national-revolutionären Be¬ 
wegung wieder nach dem Süden ziehen, viele oberitalienische 
Sarnisonen lernt das Negiment kennen. Für kurze Zeit nimmt 
es flufenthalt in Brescia, Mantua und Lremona, kehrt aus 
mehrere Jahre nach Lin; zurück und wird 1831 neuerdings 
nach dem Süden verlegt, wo es innerhalb acht Jahren in 
Malland, Vicenza, Ferrara, Parma, Bergamo, piacenza, Pa¬ 
dua, Venedig, Irevifo und Udine guartiere bezieht. 
Nach langer Wanderschaft dürfen die Vierzehner im Jahre 
1839 wieder heimatlichen Boden betreten und fast zehn Jahre 
in der beliebten Sarnison Lin; verweilen. Dann treffen wir 
das Negiment in Prag, Krakau, Wien und in verschiedenen 
Vrten der grünen Steiermark, so in Sraz, Bruck, Lilli und 
pettau. Seit 1859 ist es kurze Zeit in Kärnten fwolfsberg 
und St. paulj und abermals in Steiermark sMarburg und 
krazj stationiert, ver unglückliche Verlauf des Kampfes mit 
Preußen 18kö hatte troh den herrlichen Siegen von Lustozza 
und Liffa den Verlust der Provinz venetien zur Folge, von 
diesem Zeitpunkt an gab es für österreichische Truppen in der 
oberitalienischen Lbene keine Friedensgarnison mehr. 
Jahrzehnte ruhiger Lntwicklung, die nur noch Kur; durch 
die Besetzung Bosniens und durch den pufstand in Dalmatien 
unterbrochen wurden, ermöglichten dem Negiment eine gründ¬ 
liche Schulung seiner Mannschaft aus den Übungsplätzen von 
preßburg, Linz, Wien und in Tirol. 
Vas Land flndreas Hofers, wo oberösterreichs Söhne in 
den Tagen Napoleons für Österreichs Lhre gestritten hatten, 
sah die liessen im Jahre 1892 wieder einziehen. In der Son¬ 
nenpracht Bozens, inmitten des Bergzaubers von Innsbruck 
und Schwa; und an den Sestaden des Schwäbischen Meeres, 
in Bregenz, verlebten sie sechzehn glückliche Jahre. In den 
Tiroler Bergen genossen sie jene vorzügliche flusbildung, die 
ihnen im letzten Waffengang gegen Italien so ausgezeichnet 
zustatten kam. 
Unter dem Jubel der Linzer Bevölkerung ist das Negiment 
im Jahre 1988 in die Heimat zurückgekehrt, puf liebgewor¬ 
denem Boden waren ihm noch einige schöne Jahre bestimmt, 
bis es seinen wahrhaft letzten pusmarsch in den Weltkrieg 
antrat. oblt. >. d. Bes. Vr. Lduard Straßmagr 
Hochgestellte Persönlichkeiten 
die im Degimente in Dienstleistung standen 
5eldmarschall Joseph Fürst Lobkowitz 
Zeldzeugmeister Maximilian 6raf Baillet de Latour, 
Hofkriegsratspräsident 
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