Volltext: Linzer Hessen

Vie Rocche di tartaro mit der Lovcengruppe 
Vie Hessen in der krivoschije 1882 
Vie Einfülitung der allgemeinen Wehrpflicht in der sjer- 
zcgowina und die gleichzeitige flufhebung der im frieden von 
knezlar (1869) den Süddalmatinern gemachten, für den Sroß- 
staat österreich-Ungarn geradezu demütigenden Zugeständnisse, 
versetzten die dortige Bevölkerung in hellen flusruhr. 
Um der Unbotmäßigkeit endlich ein Lade zu bereiten, 
wurde für Süddalmatien die 47. Infantcrietruppendivision, 
Kommandant Seneralmajor winterhalder, mit dem Sitze in 
Lastelnuovo in der Bocche di Lattaro bestimmt, vie Sesamt- 
operationen leitete feldmarschalleutnant Lreiherr v. Jooano- 
vie von Bagusa aus. Ver 4?. Infanteriedivision, bezw. der 
93. Infanteriebrigade in Lattaro gehörte Las Infanterieregi¬ 
ment Sroßherzog von liessen Nr. 14, mit dem 1., 2. und 
3. feldbaon unter Kommando des obersten Bitter v. Scha- 
ringer an. fln den feindlichen Vegebenheiten, die das Regi¬ 
ment mitmachte, nahmen zwei Sebirgsbatterien und jene Kom¬ 
pagnien der fcstungsartilleriebaone 3 und 4 teil, deren Se- 
fchütze nach der Lage der forts eingreifen konnten, fluch 
eine Lskader der Kriegsmarine, unter dem Kommando des 
Konteradmirals Bitter v. wiplinger leistete wertvolle sjilfe. 
Vie Insurgenten, wie die flufstSndischen milde genannt wurden, 
waren im Besitze der Ljöhenstellungen und des Hinterlandes. 
Vie politische flufgabe bestand in der Wiederherstellung 
der Staatsautorität, ver militärische weg hierzu war sich 
den flusstieg aus die Küstenhöhen zu erkämpfen, die flusstän- 
dischen aus der äußeren krivoschije zu vertreiben, die kjöhen- 
linie pazua, Lrkvire, Veli vrch, Soli vrch zu gewinnen und 
schließlich die innere krivoschije zu unterwerfen und zu säubern. 
vie Insurgenten, von altersher als kriegerisch bekannt 
und von einem unbändigen freiheitsdrange erfüllt, fanden 
in dem wildzerrissenen karstgelände geradezu ideale Vertei¬ 
digungsmöglichkeiten. Ihre lapferkcit steigerte sich mit der 
flussicht auf Lrfolg. Segenüber dem unterlegenen Segner lie¬ 
ßen sie sich unmenschliche Brausamkeiten zuschulden kommen, 
ver nicht zu verachtende feind genoß die wohlwollende Unter¬ 
stützung Montenegros, die ihrerseits, was flusrüstung. Seid 
und Verpflegung anbelangt, in Petersburg verläßliche freunde 
besaßen. In kritischen Lagen verschwanden die flufständischen 
in der nicht minder unwegsamen Herzegowina oder fanden 
Lrholung bei Len blutsverwandten Brüdern in den Schwarzen 
Bergen. 
flm 29. Jänner kam es bei Lljebi, nördlich Lastelnuovo, 
zum ersten Zusammenstoß mit Len Insurgenten, die unter 
Iripko Vukalovic und Biko Odalovie kämpften, flm 3. fe¬ 
bruar wurden in Lattaro die mit dem Srientdampfer „vor¬ 
wärts" angekommenen Lrgänzungen der liessen ausbarkiert. 
vie erste Unternehmung galt der Wiedereroberung der küsten- 
kette. Vie Insurgenten hatten den vratlopaß, den Badostak 
und die sjöhen nördlich Bakoei, Morinje, Bisano, perasto, 
sowie den besonders solid gebauten 0rt Brahooac besetzt. Sie 
waren mit Büchsen verschiedener Sgsteme, leider auch mit 
unseren vorzüglichen Werndlgewehren bewaffnet, die wir Len 
Montenegrinern mit reichlicher Munition geliefert, und die sie 
ihren Stammesbrüdern zur Verfügung gestellt hatten. Sie be¬ 
schossen eifrig damit die küstcnstraße und gefährdeten die 
Sarnisonen in Bisano und perasto. fluch Slogooac und Vra- 
xinvrt waren in ihren sjänden. 
Vie Insurgenten besaßen keine flrtillerie. Irotzdem war 
ihre ewige Knallerei auf weite vistanzen doch lästig, wenn 
auch die Verluste ohne Bedeutung blieben, ver flusstieg hatte 
in drei Kolonnen zu erfolgen. Linke Kolonne: Oberstleutnant 
kalliwoda mit dem oberösterreichischen 3. feldjägerbaon sfrei- 
stadtj und einer Kompagnie des X. kaiserjägerbaons, von 
Bisano nach Sreben und Ledenice. — Mittelkolonne: Oberst¬ 
leutnant Bziha, 1. Baon Br. 43, nach nächtlicher Uberschif- 
fung von perragno nach perasto direkt aus die 750 Meter 
hoch aus dem Meere aufsteigende felswand Monte Laffon.— 
Rechte Kolonne: Major Lhlers mit dem 2. Baon Infanterie¬ 
regiment 14 über prahovac in Las Becken von veljesclo. — 
Reserve: Zwei Kompagnien 14 in Ljuta. vie flrtillerieunter- 
stützung leistete die Lskader, die, um die nötige Llevation zu 
erreichen, ihre Linheiten krengte, d. h. die Schotten auf der 
dem Lande abgewendeten Schiffsseite vollaufen ließen. 
wir folgen nun der Kampsschilderung, die Seneralissimus 
tonrad v. sjötzendorf in seinem letzten Werke „Mein flnsang", 
Verlag für Kulturpolitik, Berlin 1925, gibt, tonrad war als 
junger Seneralstabshauptmann über eigene Bitte der Vivision 
winterhalder zugeteilt worden: „fluf den flügeln waren es die 
braven Vberösterreicher f3. feldjägerbaon und Infanterieregi¬ 
ment Br. 14), in der Mitte die Sebirgsrumänen des Infan¬ 
terieregiments 43, die den flusstieg zu vollziehen hatten. Ich 
war hoch gespannt, denn diese Unternehmung hatte nach Len 
von mir ausgestellten Prinzipien zu erfolgen. Vie Iruppen 
hatten sich nicht an die Wege zu klammern, sondern über 
Stock und Stein die felsigen Hänge zu ersteigen. 
vie Sesamtzahl der Insurgenten in der krivoschije wurde 
mit 1290 angegeben, davon 309 minder bewaffnet, mit 59 
bis 99 Patronen per Sewehr. Baubanfälle bei Vrarinvrt hat- 
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