Volltext: Linzer Hessen

jedoch wieder auf und erschlug feinen Segner durch einen 
kjieb mit dem Sewetzrkolben. Schober erhielt für diese 
fiußerung ausgezeichneten Mutes die Silberne lapferkeits- 
medaille 2. klaffe. 
Fützrer Jotzann Falkner, der beim zweiten Sturme mit 
drei Franzosen tzandgemein geworden war und sie sämtlich 
mit feinem Bajonette erstach, erwarb sich durch diese mutige 
lat dieselbe Dekoration. 
Schon beim ersten Sturme erheblich verwundet, machte 
der Semeine Franz kirchberger auch noch den zweiten Sturm 
mit, was it>m ebenfalls die Silberne lapferkeitsmedaille 
2. klaffe eintrug. 
Srenadier Franz pölzl eilte bei dem Sturme auf ponte- 
vecchio-di-Magenta feiner Kompagnie voraus und wurde, als 
er an das erste vom Feinde besetzte Ljaus kam von vier auf 
ihn losstürmenden Franzosen angegriffen, pölzl war nicht der 
Mann sich von Furcht ersassen zu lassen und die Zuversicht zu 
feinem Bajonette zu verlieren: trotzig stellte er sich feinen 
Feinden entgegen. In tzartem Kampfe maß pölzl feine Seistes- 
gcgenwart und Sefchicklichkeit mit der Übermacht der auf itzn 
eindringenden Segner. Obgleich am linken flrme verwundet, 
gelang es pölzl zwei derselben zu töten und den übrigen so 
lange standzutzalten, bis die vorrückende Kompagnie itzn be¬ 
freite. kr erhielt tziefür die Silberne lapferkeitsmedaille 
2. klaffe. 
Begimentstambour Mar Bofenberger trat zu Beginn der 
Schlacht mit krlaubnis des BegimentsKommandanten auf 
einen Leutnantsposten bei der 1. Brenadierkompagnie ein und 
hielt sich so wacker, daß er noch auf dem Schlachtfelde vom 
oberst v. Mumb zum Offizier ernannt wurde. 
flm 5. früh erstürmte das brave Begiment Sroßtzerzog 
von ffeffen-Infanterie noch einmal ponte-di-Magenta, um die 
Bückzugsbewegung zu erleichtern. Ls war die letzte flnstren- 
gung eines tapferen Regiments — sagt Feldmarfchalleutnant 
Fürst Schwarzenberg in feinem Berichte —, das am läge vor- 
tzer 25Offiziere verwundet, 1 Stabsoffizier und 9 lzauptleute 
verloren tzatte, otzne ein einzigesmal im Angriffe zu zaudern, 
im Rückzüge zu schwanken. 
Obwotzl die Österreicher am 5. Juni unter nicht ungün¬ 
stigen vertzöltniffen den Kampf bei Magenta wieder aufnetz- 
men konnten, weil der größere Teil der lruppen noch nicht 
gefochten tzatte, entschied sich der prmeekommandant, Feld¬ 
zeugmeister Sraf Sgulag, doch für den Rückzug, wodurch 
eigentlich erst den Franzosen der Sieg zuerkannt wurde. 
per Schlachttag von Magenta. 4. Juni, galt fortan als 
Scdenktag des Regimentes. 
Solfermo — översee — Veile 
flm 24. Juni 1859 natzm in der Schlacht von Solferino das 
Z. Vaon im verbände des VII. Korps teil, wötzrend das 1., 
2. und das Srenadierbaon fdas 4. vaon wurde der großen 
Verluste an Offizieren und Mannschaft wegen auf die anderen 
Vaone aufgeteilt) unter Kommando des Obersten v. Mumb 
als Reserve des IX. Korps bei Medole in den Kampf ein- 
griffen, der durch fünf Stunden mit zötzer flusdauer gefützrt, 
bisher otzne Lntfcheidung geblieben war. Durch das ZS. Re¬ 
giment abgelöst, wurde das Regiment wieder als Reserve 
ausgeschieden, Kur; darauf aber erneuert zum flngriff be- 
fotzlen. 
Oberst v. Mumb ließ den Sturmstreich schlagen und von 
itzm gefützrt, stürzte sich das Regiment auf die vorrückenden 
Franzosen. Der Segner wurde zurückgeworfen. Der tzel- 
denmütige Kommandant durch einen Sewetzrfchuß in die 
Brust schwer verwundet, starb wenige Minuten später in den 
flrmen des Regimentsadjutanten Oberleutnant Vanninger, 
dem Kur; vortzer das Pferd unter dem Leibe erschossen wor¬ 
den war. 
Mit dem Regimentskommandanten, der am 26. Juni auf 
dem Friedtzofe zu Villafranca bestattet wurde, blieben in der 
Schlacht 5 Offiziere und SZ Mann tot: 12 Offiziere und 29? 
Mann wurden verwundet, vem gefallenen Obersten Fer¬ 
dinand Mumb v. Mützltzeim wurde der Orden der Lifernen 
Krone 2. klaffe zuerkannt und außer dem zum Obersten und 
Regimentskommandanten beförderten Oberstleutnant fldolf 
Freitzerrn v. Schütte vielen Offizieren tzötzere fluszeichnungen 
oder die flllertzöchste belobende flnerkennung zugesprochen, 
fln die Mannschaft wurden 19 Silberne lapferkeitsmedaillen 
1. klaffe, 89 solche 2. klaffe verlietzen. 89 Mann wurden 
wegen itzres tapferen vertzaltens öffentlich belobt. 
Der Brigadier, Seneralmajor Wartung gedachte in feinem 
Besetzte vom 25. Juni 1859 in fetzr anerkennenden Worten 
der braven Haltung des Regiments und widmete dem 
gefallenen Regimentskommandanten einen tiefempfundenen 
Nachruf. 
fluf den Bericht des Obersten v. Mumb, den dieser nach 
der Schlacht bei Magenta an den Listen Reglmentsintzaber 
erstattete, erwiderte der Sroßtzerzog in einem an den Regi¬ 
mentskommandanten gerichteten, fetzr fchmeicheltzaften Hand¬ 
schreiben vom 21. Juni 1959. Dieses traf Oberst v. Mumb 
nicht metzr unter den Lebenden, fln feiner Stelle erstattete 
nunmetzr der Oberst Freitzerr o. Schütte die von Seiner könig¬ 
lichen tzotzeit verlangten Belotznungsantröge. Line große 
flnzatzl von Offizieren und ZK Mann erhielten großtzerzoglich 
hessische Dekorationen, fluch bestimmte Seine königliche tzotzeit 
den Betrag von 580 Salden in Silber zum Vesten der ver¬ 
wundeten Mannschaft. 
Rachtröglich wurden noch für verdienstliche Leistungen im 
Kriege 1959 viele Offiziere ausgezeichnet. 
watzrtzaft ertzebend und das patriotische empfinden kenn¬ 
zeichnend, waren die äußerst zahlreichen wotzltötigkeitsakte, 
die den flngetzörigen des Regiments Ljeffen von Seite aller 
Schichten der Bevölkerung Ober- und Riederöfterreichs, ja 
selbst des fluslandes, von Korporationen wie auch von ein¬ 
zelnen zuteil wurden. Zn erster Linie durch das oberösterrei- 
chifche patriotische Hilfskomitee und dessen vorstand, den 
k. k. Statttzaltereirat fllerander Ritter v. Mor zu Sunegg, 
durch den Semeinderat der Landestzauptstadt Linz, durch 
Schulen, vereine, Industrie, ffandelsvereinigungen und 
private. 
Rach dem flbfchluffe des Friedens von Villafranca, auf 
dem Marsche nach klagenfurt, wurde am 27. flugust 1859 das 
Regiment in Villach von Seiner kaiserlichen lzotzeit dem Lrz- 
tzerzoge Heinrich empfangen, der dem Regimente einst als 
zweiter Oberst angetzörend, bei dieser Selegentzeit die feier¬ 
liche Beteilung von fünf Soldaten mit der itznen nachträglich 
zuerkannten Silbernen lapferkeitsmedaille 1. klaffe vornatzm. 
flm 4. flpril 1961 fand in Ulli die feierliche Meitze neuer 
Fatznen für das erste und zweite Vaon statt. Itzre kaiser¬ 
liche Hoheit Frau Lrztzerzogin Soptzie und Itzre königliche 
Hotzeit Frau Sroßtzerzogin Mattzilde von liessen tzatten die 
Patenstellen gnädigst angenommen und prächtige Fatznen- 
bönder gespendet. Die Fatzne des 2. Baons wurde Regiments- 
fatzne, machte den Weltkrieg bis zum Frützjatzre 1915 mit 
und ist der tzetzrste Schmuck des Heffenmufeums in Linz, 
Schloßkaserne. 
Rach einer am 24. Juni vor dem flrmeekommandanten, 
Feldzeugmeister Ritter v. Venedek, erfolgten flusrückung 
des Regiments, wendete sich dieser an den Oberst Freitzerr 
v. Schütte mit folgenden Worten: „Herr Oberst, wenn ich nicht 
flrmeekommandant wäre, möchte ich Oberst dieses schönen 
Regiments fein, zu dessen Kommando ich Itznen gratuliere." 
Metzrfach verlegt finden wir das Regiment im Jatzre 19SZ 
in Wien und im Juni desselben Jatzres im Übungslager 
bei Bruck an der Leittza. vort zweimal dem Obersten 
48
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.