Volltext: Linzer Hessen

Gedenkfeier 1933 an die vor 200 Zähren erfolgte krrichtung des Regimentes 
flllen, die da mitlfalsen, das hehre Werk zu vollenden, 
das auch eine stete Zier der Landeshauptstadt und alten 
lzesfen-Sarnifon fein so», sagen wir auch an dieser Stelle 
nochmals aufrichtigen Soldatendank! 
wenn edle Kunst der pflege soldatischer Überlieferung 
mannigfaltig dient, darf auch die hehre Musika nicht fehlen. 
Beginnt nicht das sjerz eines Vierzehners bei den klängen 
des feurigen lzeffenmarfches von Oberleutnant i. d. Bes. Karl 
pernklau höher zu schlagen? kr ist längst dem perlcnkranze 
altösterreichischer Militärmärsche eingereiht. Zn der Kriegs¬ 
zeit entstanden, hat er durch seine Klangfülle bald allgemeine 
Begeisterung ausgelöst und ist heute auch jedem jungen Vier¬ 
zehner als vefiliermarfch wohlbekannt. Ver lzessen-Offiziers- 
bund besorgte die Vrucklegung dieses heute so volkstümlichen 
Marsches. 
wuchtig schmettern bei Lestveranstaltungen die Lanfaren 
des ..fllt-Salm-Salm-Marfches" von unserem bereits Heim¬ 
gegangenen Kapellmeister Sustao Mahr und mächtig erbrausen 
die flkkorde der sgmphonischen Tondichtung „sjessenhgmne" 
von Vberrechnungsrat Budolf Muchsei. wertvolles musika¬ 
lisches Sut hat Oberleutnant i. d. Bes. sieinrich kommend« vor 
dem Versinken in die Vergessenheit dadurch gerettet, daß er 
im Verein mit seinem Vetter, Studienrat vr. lzans kommenda 
die „fjeffengeschichte im Liede" zu einem prächtigen vortrage 
gestaltete und durch den Bundfunk weiten Kreisen vermittelte. 
Erfüllt von dem Bewußtsein, in Zähren seelischer und wirt¬ 
schaftlicher Bot für Volk und kjeimat wertvolle flusbauarbeit 
geleistet zu haben, begingen der sjessen-Vsfiziersbund und die 
tjeffenbünde am 10. und 11. Zuni 1SZZ die Zweihundertjahr¬ 
feier ihres Begimentes. von dem dreiundneunzigjährigen 
Kameraden Mar Srünberger bis zum jüngsten Hessen herab, 
strömten die Träger des schwarzen flufschlages in die alte 
nun reich beflaggte Sarnisonsstadt Linz, um auch ein Lest 
freudigen Wiedersehens in echter Kameradschaft zu erleben. 
Vie Landeshauptstadt hat im Laufe der Zeiten schon oft 
den Böhmen für prunkvolle Leste abgegeben. Line Leier 
jedoch, von solcher Herzlichkeit und Begeisterung, wie sie das 
Hessenjubiläum kennzeichnete, hat Lin; seit langen Zähren 
nicht mehr gesehen, flls an dem von strahlender Sonne ver¬ 
klärten Morgen des 11. Zuni über 2500 Hessen und tausende 
Kriegskameraden aller Truppen- und Waffengattungen mit 
ihren ehrwürdigen Begimentsfahnen über die festlich ge¬ 
schmückte Landstraße marschierten, überschüttete sie die viel¬ 
tausendköpfige Zuschauermenge mit jubelnden Zurufen und 
Blumen. Überall offenbarten sich Liebe und Vankbarkeit, die 
die Heimat ihren tapferen Lrontkämpfern bekundete. Ver 
vom blauen Himmel überwölbte Biesenraum des Lranz-Zosef- 
plahes umschloß gewaltige Scharen von sjeldensöhnen Ober- 
österreichs. Beben dem hervorragenden Truppenführer von 
einst stand der kampferprobte Leldsoldat im schlichten kleide 
und alle, eng verbunden durch das Band der Lrontkamcrad- 
schaft, gedachten bei der Leldmesse im stillen Sebet ihrer toten 
Waffengefährten. 
flus flnlaß dieser seltenen militärischen Zubelfeier, verlieh 
Seine königliche Hoheit der Sroßherzog Ernst Ludwig von 
Hessen und bei Bhein besonders verdienten Mitgliedern der 
Hcffenbünde Srade des Philipp-Ordens und ließ zahlreichen 
Setreuen sonstige hessische khrenzeichen durch den Hessen- 
Vsfiziersbund überreichen. Viese durch den verehrten letzten 
Begimentsinhaber erfolgte hohe flnerkcnnung wurde dankbar 
und mit aufrichtiger Lreude entgegengenommen. 
kine mit der Zweihundertjahrfeier verbundene Kunstaus¬ 
stellung der Linzer Hessen, die mehrere Wochen hindurch in 
den Sälen des Vberösterrcichischen Kunstvereines zugänglich 
war und einen besonders starken Besuch aufwies, legte be- 
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