Volltext: Linzer Hessen

Hessen im Kampf mit französischer Karde in der Schlacht bei Solferino 
Serade vor fünfzig Zähren haben sich Euere vorfahren in 
der denkwürdigen Schlacht von flspern unvergänglichen Ruhm 
erworben. Vas Regiment klebek zählte unter jene, die fiin- 
mal flspern stürmten und es endlich gegen die Eliten und 
Karden des Leindes behaupteten: es war aber auch das Regi¬ 
ment, das bei Ebelsberg kurze Zeit vorher beinahe die 
Hälfte seiner Rlannschaft verlor. 
Srenadiere! Es wird Euch bald nicht an Gelegenheit fehlen, 
zu zeigen, daß das jetzige Regiment Hessen dem damaligen 
klebek nicht nachstehe, und daß Ihr für Kaiser und Vater¬ 
land, wie bei flspern, zu siegen oder wie bei Ebelsberg zu 
sterben wissen werdet. 
Ver flnblick dieser Euerer Lahne stärke Euch in den gefähr¬ 
lichsten Momenten: ein Rame erhebe Euch besonders, der 
Name Seiner Majestät unseres flllergnädigsten Kaisers und 
Herrn; darum rufe im hitzigsten Sefechte jeder Stürmende, 
jeder verwundete, jeder Sterbende bis zum letzten fltemzuge: 
Hoch lebe der Kaiser!" 
Va mittlerweile in verschiedenen kronländern mit der fluf- 
stellung von Lreikorps begonnen worden war, sollte ein 
solches auch in Vberösterreich angeworben werden: dem zum 
Interimskommandanten bestimmten Hauptmann Lran; Müller 
des Regiments wurden noch drei Offiziere desselben zur Wer¬ 
bung beigegeben, und zwar: der Vberleutnant Emil Sottscheer 
für Wels, und die Unterleutnante Emil paffini und Johann 
Kirchner für Stegr und Ried. 
während das österreichische flrmeekommando der flnsicht 
war, es werde der flngriff mit des Segners Hauptkrast über 
fliacenza erfolgen, waren die Lranzosen schon am 28. Mai 
links abmarschiert, um, mit den piemontesen vereinigt, die 
österreicher in der rechten Llanke anzugreifen. 
Vas aus Böhmen gekommene 1. Korps, mit einer Vivision 
schon am 1. Juni bei Magenta angelangt, vereinigte sich dort 
am 4. Juni mit dem 2. Korps zur Verteidigung des dortigen 
lirinoiiberganges. 
Ver Segner, der seine Vorrückung aus Mailand fortgesetzt 
hatte, überschritt mit seiner Spitze denselben lag, 10 Uhr 
vormittags, den Ticino bei S. Martina. 
Bald darauf begann die Schlacht bei Magenta. 
Vas 1. und 2. Korps waren schon mittags in ein sehr 
ernsthaftes Gefecht verwickelt. Rur das Z. und 7. Korps konn¬ 
ten, der Entfernung vom Kampfplatze nach, an der Entschei¬ 
dung der Schlacht noch teilnehmen. 
Vas Z. Korps, dessen Bewegungen allein wir nur folgen 
wollen, erhielt am 4. Juni, 1 Uhr nachmittags den Befehl, 
von flbbiategraffo gegen Robecco vorzurücken, dem Segner, 
der bereits mit bedeutenden Kräften den licino überschritten 
hatte in die rechte Llanke zu fallen und so das 1. Korps 
zu degagieren. 
Die Brigade Hartung brach etwas vor 2 Uhr nachmittags 
aus ihrem Biwak gegen tasterno auf: das 1. Baon des Regi¬ 
ments, eine Viviston des 2Z. Zägerbaons, zwei Keschütze der 
kpsündigen Lußbatterie Rr. Z des Z. flrtillerieregiments und 
eine halbe Eskadron des 10. Husarenregiments bildeten die 
Avantgarde, während das Srenadierbaon des Regiments die 
Marschkolonne der Brigade schloß. 
Vberstleutnant Lreiherr v. Schütte, der die floantgarde 
führte, ging über Earpenzago vor, formierte dieselbe hier 
rasch in vioisionskolonnen, griff den westlichen Teil von 
ponte-vecchio-di-Magenta an, vertrieb den Leind aus dem 
Orte, verfolgte ihn und besetzte die jenseits des Dorfes liegen¬ 
den Hügel. Durch die schon früher erfolgte Zerstörung der 
Kanalbrücke war die Verbindung zwischen dem westlichen und 
östlichen vorfteile unterbrochen. 
kaum hatte jedoch die floantgarde den besagten Hügel 
besetzt, so unternahm der Leind einen verstärkten flngriff, dem 
sie trotz hartnäckiger Segenwehr weichen mußte. Die flvant- 
gorde sah sich genötigt die Höhen zu verlassen, von da in das 
Dorf, und als dieses nicht mehr zu halten war, bis an den 
südlichen Rand desselben zurückzugehen. Hier sammelte sie 
sich und griff sogleich wieder an. Vas Dorf wurde erneut 
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