Volltext: Linzer Hessen

MgimentslMsplah im lierrenliaus £ishi 
zuweisen, lim also den „Rapport" nicht zu belasten, gaben 
wir leichtere Rustrsälle nicht ab, sondern bestielten sie als stete 
flnfteckungssterde bei der Iruppe. 
flber tröst dieses Leisters, den wir offen zugeben, waren 
die loge von Rzuchowa für unseren Sanitätsdienst äußerst 
wertvoll, 5s ist das unleugbare Verdienst des damaligen 
Regimentschefarztes vr. Siegfried Kraft, eines Mannes von 
gewaltiger knergie und bewundernswerten organisatorischen 
Lästigkeiten, allmöstlich beim Infanterieregiment vr. 14 einen 
Sanitätsdienst geschaffen zu staben, der oft sestr von den Vor¬ 
schriften des Reglements abwich, der aber in seinen Lei¬ 
stungen seinesgleichen in der flrmee suchen konnte, vaß 
manches Seschaffene einer späteren besseren Erkenntnis 
weichen mußte, schmälert krafts Verdienste nicht im min¬ 
desten. 
flls wir am S. Oktober bei kamien wieder ins Sefecht 
traten, stätte uns unter gar keinen Umständen das Verbands¬ 
material ausgesten können, da wir einen ganzen wagen voll 
beim eigenen Sefechtstrain statten, fluch für die Verpflegung 
der verwundeten war gesorgt, da die Stabsküche Vefestl statte, 
im Vedarfsfall für den lZilfsplast zu kochen, flls ganz selbst¬ 
verständlich schon statten wir einen sestr tüchtigen Unteroffizier 
als Verbindung beim Regimentskommando. Vr. Kraft statte 
es schließlich auch durchgesestt, daß mit der Vivisionsabfcrti- 
gung täglich der Standort der Vivifions-Sanitätsanstalt be¬ 
kannt gegeben wurde. 
ver Oktober säst das Regiment am San. Soweit sich die 
Kämpfe im Raume von Lezajfk und Starg IRiasto abspielten, 
statte der Sanitätsdienst keine besonderen Schwierigkeiten zu 
überwinden. Vas Rergen der verwundeten und istr flbschub 
waren beim Einbruch der vunkelsteit immer möglich. Vie 
Wannschaft kam, da sich die Unterabteilungen ablösen 
konnten, fast regelmäßig in Quartiere und die Verpflegung 
war reichstaltig. vaster war auch der Sesundsteitszustand der 
Truppe ein guter, ansteckende kranksteiten kamen fast nie vor. 
Line andere bedauerliche Sache sasten wir stier zum 
erstenmal, die Selbstverstümmelungen. Sie waren sonst 
in der flrmee schon so bekannt, daß eine Lülle von Er- 
lösscn über sie ergangen war. viese in jeder sjinsicht typischen 
Verlestungen kamen selbst unter den allerschrecklichsten kriegs- 
verstältniffen beim eigenen Regiment nur in ganz geringer 
Zastl vor und betrafen auch da fast nur Vichtoberösterreicher. 
In diese Zeit fällt auch die Schaffung der Ejilfsplastkanzlei, 
die allmöstlich eine für das ganze Regiment unentbestrliche 
fluskunftei wurde, Ein schreibgewandter und gewissenstafter 
Unteroffizier, Zostann Lenzl, wurde mit istrer Züstrung betraut 
und statte sonst keinen Vienst zu leisten, va Leldkurat 
Suman in den ersten lagen des Rückzuges in Sefangen- 
fchast geraten war und für istn kein Ersast eintraf, statte 
dieser Unteroffizier nicht nur die verwundeten- und Kranken¬ 
abgänge aufzuzeichnen, sondern er war auch watrikenfüstrer 
und statte unter steter Kontrolle des Regimentschefarztes die 
Hinterlassenschaften der Sefallenen zu protokollieren und zu 
packen. 
Ungleich schwieriger gestaltete sich der Sanitätsdienst bei 
den San-Kämpfen im Raume von vifko. Hier tobte in einem 
sumpfigen und deckungslosen Selände ein wechselvoller, er¬ 
bitterter und blutiger Bewegungskrieg um die Llußübergänge. 
ver Leind statte den Vorteil der llberstöstung, den er rücksichts¬ 
los ausnüstte. Vie Verpflegung konnte entweder gar nicht 
oder nur im eiskalten Zustand in später vacht zur Iruppe 
gebracht werden, die unausgesestt im schwersten Kampfe lag. 
vie Bergung der verwundeten forderte zastlreiche Opfer unter 
den Blessiertenträgern, da der Leind unter Mißachtung des 
Völkerrechtes jede einzelne Iragbastre, die sich zeigte, unter 
gutgezieltes Bewestr- und Wafchinengewestrfeuer nastm. ver 
Blessicrtenträger kann sich ja nicht stinwerfen mit seiner last, 
wenn die kugeln pfeifen, sondern muß aufrecht und bestutsam 
den verwundeten durchs Leuer schaffen, fluch der flbschub 
der Verwundeten von den Hilssplästen Nisko-Stadt, Nisko- 
Bastnstof und Raclawice war sestr gesastrvoll, da bis zum Wald 
von warcholg alles eingesesten war und der Zeind jedes ein¬ 
zelne Lustrwerk wütend beschoß, Es gelang aber doch regel¬ 
mäßig, unter dem Schuste der vacht, die verwundeten abzu¬ 
schieben. 
Herbstfröste, die schweren vebel der Llußniederung, die 
Strapazen und nicht zulestt der Wangel an warmer Ver¬ 
pflegung füstrten stier zu schweren ansteckenden Varmkrank- 
steiten. veben Rustr und Igpstus sasten wir stier zum ersten 
Male das unsteimliche kranksteitsbild der Lstolera. 5s 
war eine ganz schwere Lorm dieser asiatischen kranksteit, die 
uns stier unter den ungünstigsten sanitären verstältnissen über¬ 
fiel. vie Leute erkrankten und starben in Stunden, wir 
taten, was wir konnten, um die furchtbare kranksteit einzu- 
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