Volltext: Linzer Hessen

kavernenvau am Monte Limone 
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Die ersten Monate des Jahres 1617 hatten also der 
Dionierabteilung eine ansehnliche Zahl interessanter, nicht all¬ 
täglicher flrbeiten gebracht. Sie wurden von der Mannschaft 
mit großem Eifer ausgeführt. 
3m Mär; ging Leutnant Särtner nach Lin; ab. 5r hatte 
fast durch ein Jahr die Degimentspionierabteilung geführt 
und sie auf einen hohen flusbildungsstand gebracht, fluch 
an dem flufbau der lechnifchen Kompagnie hat er durch kurze 
Zeit als Kommandant wesentlichen flnteil genommen. Mäh¬ 
rend dieser Zeit erfolgte über Defehl des flrmeekommandos 
die Umwandlung der „Degimentspionierabteilung" in die 
„Technische 3nfanteriekompagnie". Die neuerrichtete Kom¬ 
pagnie, die regimentsunmittelbar blieb, hatte die Pionier- 
züge dem Dedarfe entsprechend an die Daone abzugeben. 
Der Kampfmittelzug. mit seinen 6-Zentimeter-Minen-, 
kleinen Sranat-, sowie Z6-Zentimeter- und 45-Zentimeter- 
Scheinwerfern hatte an jenen Stellen eingeseht zu werden, 
wo er die eigenen Maschinengewehre zu unterstühen, im 
Mußfalle zu ersehen und der flrtillerie eine kleine kttfe zu 
bieten vermochte. So kinderleicht es ging die Pionierzüge ein¬ 
zeln zu verwenden, so schwer war es den Kampfmittelzug zu 
teilen und einzelne Minenwerfer- und Scheinwerferschwärme 
an Daone abzugeben, die weit vom Degimente in Stellung 
lagen, wie es im Lrühjahr und Sommer 161? der Lall hätte 
fein müssen. Man wußte ja gar nicht, ob und wie viele Dah- 
kampfmittel das vom Degimente abgetrennte Daon brauchte. 
So kam es, daß der Kampfmittelzug immer geschlossen beim 
Degimente verblieb, oberst v. Dittorelli befahl, daß noch ein 
fünfter Pionierzug aufgestellt werde, um Ersah für etwaige 
plöhiiche flbgänge zu haben, oder um gewisse flrbeiten im 
Dereiche des Degimentskommandos oder beim Train aus¬ 
führen lassen zu können, wenn kein bei den Daonen einge¬ 
teilter Zug verfügbar sein sollte. Es hatte diese flnordnung nur 
Dorteile, die alsbald in Erscheinung traten. Der Kampfmittel¬ 
zug war ebenfalls etwas stärker gehalten als es der flrmee- 
kommandobefehl vorschrieb. Die flusrüstung der Technischen 
Kompagnie wurde, so gut wie nur irgend möglich vervoll¬ 
ständigt. 
San; außerordentlich gefördert wurde die Kompagnie 
durch den im Mai zum Degimente als interimistischer Degi- 
mentskommandant eingeteilten Dberstleutnant des Senie- 
stabes 3ng. fjeppner, der für die Dervollständigung der flus¬ 
rüstung in großzügigster weise sorgte. Doch Ende 1618 war 
zahlreiches Material, das sorgfältig gehütet worden war, 
davon vorhanden. Dekam doch damals die Kompagnie z. D. 
auch Ekrasit in Düchsen zugewiesen — eine seltene Devor- 
zugung — die im Dauernder 161?, bei der Erstürmung der 
italienischen Stellungen im Drentatale ausschlaggebende Det- 
wendung fand. Mit anderer Sprengmunition — etwa Dgnam- 
mon — wäre es kaum gegangen, da das keranschleppen der 
Sprenglatten mit dieser empfindlichen Munition für die 
Sprengpatrouillen gefährlich gewesen wäre. 
Der Leind verhielt sich im allgemeinen ruhig, nur die seit 
einiger Zeit fast täglich wiederkehrenden nächtlichen heftigen 
Leuerüberfälle störten den Lrieden und lösten Zornanfälle bei 
den biederen „liessen" aus, obwohl die Kanonade glücklicher¬ 
weise keine oder nur sehr geringe Derluste verursachte. 
Ein herrlicher Lrühling war ins Land gezogen und man 
war daran, die Winterschäden allerorts auszubessern und 
sich für den Sommer gemütlich einzurichten, als die Kunde 
kam, daß das Degiment abgelöst werde. Die Zweier-Kaiser- 
jöger kamen wieder in ihre alten Stellungen vom Sommer 
1618. 
3n den ersten Junitagen marschierte das Degiment durch 
das Lampoluzzotal nach Dielgereuth, von dort über San 
Sebastiano und auf der landschaftlich romantischen Lentastraße 
nach Laldonazzo. Schließlich kam es nach Levico. flber die 
Lreude dauerte nur einen Tag, es erfolgte die plöhiiche fllar- 
mierung, denn auf den „Sieben Semeinden" war es kritisch 
geworden. Diesmal ging es über den DDe Dover und bei 
elendem Wetter über Dezzena, Dsteria Del Termine nach Larici 
hinauf, weiter über den passo di portule, wo die kühn ange¬ 
legte Seilbahn gebührende Dewunderung fand nach Dosso 
Del Line, dem Standort des 8. Dioisionskommandos. Don da 
zogen die Daone über die lzöhenstraße zum Standort des 
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