Volltext: Linzer Hessen

■Rast des Baons in flllcgtze im Cocbcooietal fluf der fjrimfnhtt nach Lin; 
fielt der Lage, die eigene flrtillerie verstummt. Lätzmendes 
kntsetzcn kriecht in die Trichter am Bordtzang des Lai del 
Hosso, enttäuschte Hoffnung duckt sich bang unter den Statzl- 
tzelm. Ls dämmert und es wird lag, die fable Morgensonne 
geistert durch wogende Bebelschwaden. Ls ist ö Utzr vorbei. 
Vas Unkeil bricht nun über die Infanterie kerein, dicht 
massiert liegt sie schuklos vor mitleidlosen Mündungen. Her 
lotenmann wirbelt, die Sense mötzt, Elsen schlägt Menschen 
nieder, ller fiang des Berges glüht, alles leben scheint im 
Feuer erloschen. Nach 7 Uhr flaut das Feuer ab. Mäßig streut 
der Feind in das Selände. Die Offiziere nützen die fltempause 
und sammeln die durcheinander geworfenen verbände in den 
leichtern, fluch die „Maschin" macht sich fertig, alles blickt 
auf die Utzren. 
7 Utzr 4g, ein Wunder geschickt, die scheinbar zermalmte 
Infanterie erbebt sich zum befoklenen flngriff, die lotge¬ 
glaubten sieben auf. Schwarmpfeifen schrillen, erregte Stim¬ 
men überschlagen sich, mit geschwungener fiandgranate sprin¬ 
gen die Stürmler ibren Fützrern nach. Die acht kewetzre sprin¬ 
gen knurrend an, Kurte auf Kurte fressen die vibrierenden 
kewetzre. Vie Karben sausen zur feindlichen Stellung. 
Vas feindliche flbwebrfeuer schwillt neuerdings zum 
Vrkan an, doch ungeachtet des fiagels von Stein und Stab> 
Kasten die Stürmenden über die zerrissene fllmenerde vor¬ 
wärts. Endlich sieben sie am kegner, erblicken gestikulierende 
Menschen, verzerrte kesichter. Handgranaten schwingen nieder 
und krepieren mit scheußlichem krach in vrabt und kraben. 
Im flammenden Blitz und dunklem keball tauchen die 
Ligenen unter, dringen ein und rollen die Stellung auf. wir 
liegen indessen am kewetzr und schießen was der lauf tzergibt. 
g Utzr vormittags: Der lol del Nosfo ist im eigenen 
Besitz, doch der flngriff sackt sichtlich zusammen. Line undurch¬ 
dringliche wand von spritzender lrde und Bauch riegelt den 
Monte Melago vor jedem Zugriff ab. vergeblich ist alles 
Mützen die Feuermauer zu durchlaufen, die Übermacht des 
Materials erstickt jede Bewegung. Menschenblut trinkt die 
lrde. 
Ver Bebel fällt wiederum ein und geistert träge über 
Schroffen und Schluchten. Bur wir selbst liegen im prallen 
Sonnenlicht — das erste seit vielen lagen — und visieren 
umsonst über Grinsei und Korn. Vas fluge starrt ins leere, 
ins wogende krau, ins eigene — Unglück, kaum feuern wir. 
Zetzt erst, da die Maschinen schweigen, die gereizten Berven 
sich entspannen, erkennen wir das auf uns liegende schwere 
Feuer. Vie Verluste metzren sich, bei einigen kewetzren sinkt 
die Bedienung auf Z bis 4 Mann. Zwei Sturmbegleitbatterien 
protzen zu allem Überfluß knapp tzinter uns ab. lollwütig 
schießen die Kanoniere, itzre Botzre glützen bald. Bicht lange, 
dann deckt auch sie die erbarmungslose lisenwalze. 
vie läge wird untzaltbar, es wäre watznsinn Mann und 
Kewetzr zwecklos dem verderben auszuliefern. In kottes- 
namen denn auf, „vorwärts". 
willig ertzebt sich die Mannschaft, in kewetzrgruppen auf¬ 
gelöst stürzen die Züge ins Val Melago tzinab. fiier brodelt 
und kocht es. Jede bewußte Fützrung tzört von selbst aus, nur 
das kebot der Pflicht treibt und reißt die Menschen weiter. 
Vas fast Unmögliche gelingt, es mag gegen mittags getzen 
als nach und nach 6 Maschinen in die erste Linie gelangen. 
2 kewetzre fallen als Tribut im flnlauf aus. 
lrschöpft tauchen die Leute in den Trichtern unter und gra¬ 
ben sich ein. Langsamer schlägt der puls, rutziger zietzt die 
Lunge. Vie Lage ist höllisch, die Kompagnie furchtbar tzerge- 
nommen. ver Stand ist dezimiert, mit Bot kann die Waffe 
bedient werden. 60 Schritte vor uns steckt der kegner im 
ketzöl; verborgen, aus der übertzötzten Stellung schlägt uns 
sein Feuer entgegen, wetzrlos und stumm starren wir mit 
leeren ketzirnen in das Bichts. vie Stunden detznen sich zur 
endlosen pual, es gibt viele Kopfschüsse. 
Vas Licht nimmt ab, die Konturen verschwimmen, allmätz- 
lich bricht die Bacht tzerein. plötzlich trampelt es vor uns, 
Kestalten geistern im kebüsch, Waffen blitzen, flugen funkeln, 
„flvanti" gellt es auf. Lin schauriges Bingen tzebt an, 
Mann kämpft gegen Mann. — Dann wieder Stille und Butze, 
weinen und klagen oerwetzt in der sonst so barmtzerzigen Bacht. 
Ver Fangstoß ist abgeglitten, wir leben und tzalten. — In der 
Bacht vom 15. auf den 1ö. Zuni ISIS werden die Sturm¬ 
kompagnien 1/14 und 11/59 aus dem kefecht gezogen, vie 
Maschinengcwetzrkompagnie 11/14 verbleibt in Stellung am 
Monte Melago und wird itzrem Stammbaon unterstellt. Itzr 
weiteres Geschieh ist mit diesem wieder verbunden. 
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