Kugel nicht unerheblich verleht worden, kr lehnte aber die
flussorderung des VaonsKommandanten, sich aus Len kjilfs-
plah zu begeben ab, ließ sich nur einen Notverband anlegen
und verblieb bei der Kompagnie. Beim ersten flngriff führte
er voll Schneid seinen Zug und harrte an der Seite seines
Kompagniekommandanten aus, bis ihn gleichzeitig mit Lider¬
leutnant ffasenöhrl der lad ereilte, kinzig seine, durch stür¬
zendes Sestein verdeckte keiche Konnte nicht gleich geborgen
werden, sondern wurde erst zwei läge später von den zum
Stellungsbau oorbefohlenen Pionieren gesunden. lies und
unauslöschlich hat sich die krinnerung an diesen pflichtgetreuen,
vorbildlichen, lieben Kameraden denen eingeprägt, die im
Leben Seite an Seite mit ihm Kämpfen dursten.
Lohn und flnerkennung wurden dem heldenmütigen Baon
in reichstem Maße zuteil. Zahlreiche Slückwunschdepeschen, voll
des größten Lobes, gelangten an X/14, selbst im Heeresbericht
wurde der Kampf rühmlichst erwähnt. Pas Landesverteidi¬
gungskommando erließ folgenden Vefehl:
„Für die glänzende flbwehr aller auf dem Plateau von
Folgaria am 7. und in der Nacht zum 8. Oktober erfolgten
flngriffe spreche ich allen beteiligten Kommandanten und
lruppen meine vollste flnerkennung und meinen wärmsten
Pank aus. Vesonders danke ich den immer fest dreinschlagen-
den Vierzehnern." Danlil( der Kavallerie.
In der Festung Irient, wohin das Vaon zur krhoiung
verlegt wurde, nahm Seneral der Kavallerie VanKl persönlich
die Vekorierung der zurückgekehren Helden vor, jedem ein¬
zelnen für das ruhmvolle flusharren mit herzlichen Worten
dankend. Vier Soldene, 25 große, 47 kleine Silberne und
36 Bronzene lapserkeitsmedaillen waren dem Vaon verliehen
worden, flber nur klein war die Zahl der lapferen, denen
ihr oberster Führer die verliehenen fluszeichnungen wirklich
an die Brust heften konnte. Bei vielen war sie nichts anderes
mehr als ein krinnerungszeichen an einen gefallenen Helden,
dessen khrung seine überlebenden Kameraden um so tiefer
empfanden.
von den pffizieren erhielten der gefallene Oberleutnant
Hasenährl und der junge, schneidige BaonsKommandant Ober-
leutnant vichgtil den Orden der kisernen Krone III. Klasse.
Vem Lehtgenannten und dem unverzagten Führer der Z. Kom¬
pagnie, Leutnant Wellenreiter, wurde im Jahre 1927 vom
Kapitel des Mllitär-Maria-Iheresien-Ordens die Würdigkeit
für die Soldene lapferkeitsmedaille für Offiziere zuerkannt.
So war die Seschichte des Begiments um ein Buhmesblatt
reicher geworden«
flbwelirkämpfe und flngriffsvorbereitungen
fLost fllta und Irient.)
(Oktober ISIS bis flpril ISIS.)
Nach zehntägiger Buhe in Irient wurde das inzwischen
durch Marschsormationen ausgefüllte Baon, dessen Kommando
mittlerweile Hauptmann Jkaweh übernommen hatte, in Kraft-
wagen nach Lost fllta aus das Lavaroneplateau geschafft und
blieb in den bösen Wintermonaten Brigadereserve der
Kruppe Oberst Bitter v. kllison-Nidlef. wiederholt eingeseht,
zu den verschiedensten flktionen herangezogen, wirkte es bei
der flbwehr feindlicher flngriffe im Baume Werk Lusern,
Basson und Werk perle mit, doch ließ die Kampstätigkeit
mit einbrechendem Winter bedeutend nach. Starker Schneefall
erschwerte die flrbeiten aus den Stühpunkten und das Bauen
von Unterständen in der Beseroestellung. vorübergehend wurde,
am Jahresbeginn ISIS, Hauptmann war Jaschke Baonskom-
mandant, aus dessen Händen der nach schwerer flugenoperation
wiederhergestellte Hauptmann Hantken in den nun folgenden
Monaten die Führung übernahm.
Vie Vorbereitungen zur Offensive im Mai 1916 brachten
auch für das Vaon eine Veränderung, vom Infanterieregiment
Br. 87 in den lehten Märztagen in der Stellung abgelöst, wo
seit Februar der größte Teil des Baons eingeseht worden war,
gelangte es über vigolo vattaro nach Irient und wurde
dem XX. Korps slhronfolger krzherzog Karl Franz Joses)
unterstellt. Fieberhaft wurde gerüstet, eindrucksvoll und er¬
hebend war der flufmarsch der für den flngriff gegen Italien
bestimmten flrmeeteile. Irient war ein Heerlager geworden!
Leider war es dem Baon nicht gegönnt, die ersten ruhm¬
reichen läge des herrlichen Vorstoßes mitzumachen, ks wurde
zunächst ausersehen, aus einem anderen leil des südwestlichen
Kriegsschauplatzes einzugreifen, wo vorübergehend eine ge¬
fahrvolle Lage eingetreten war.
Jm ewigen 5is
ffldamello/1 voß dei Marti.)
(29. flpril bis 12. Mai 1916.)
"Diese Maßnahmen im Westen lirols hatten folgende Ur¬
sache: ver Feind hatte mit Skibaonen auf dem fldamello-
gletfcher und auf der presanella angegriffen und durch die
Befihnahme des Lrozzon di Lares und des Lrozzon di Far-
gorida bemerkenswerte Erfolge erzielt, vie Bückeroberung
des verlorenen Seländes sollte durch X/14 im verein mit
dem bereits auf dem lopetepaß eingesehten Baon X/S9
erfolgen.
va sich der flngriff aus den Lrozzon di Lares als un¬
möglich erwies, sollte nun die Vesahung des Lrozzon di Far-
gorida durch eine um diese Höhe gezogene Feldwachenlinie
abgeschnürt und zur Übergabe gezwungen werden. Für diese
schwierige flusgabe wurde die halbe 4. Kompagnie unter Leut¬
nant Fisch! bestimmt, dem es auch in der Nacht vom Z. zum
4. Mai gelang, unbemerkt von den Italienern die Feldwachen
aufzustellen. Sie gruben sich in den Schnee so geschickt ein,
daß sie auch bei lag lange Zeit unentdeckt blieben. Erst in
den späteren Nachmittagsstunden dürste durch eine Unvor¬
sichtigkeit die Lage der Feldwachen verraten worden sein, denn
plöhlich eröffneten die Italiener ein überaus heftiges Seschüh-
feuer gegen sie, das durch zwei Stunden andauerte und die
Nerven selbst alterprobter Kämpfer aus eine harte Probe stellte.
Schwere Verluste traten ein. fluch der umsichtige und tapfere
Führer der kleinen Schar, Leutnant Fischl, fand durch einen
Volltreffer den lod. Für immer war der sangessrohe Mund,
der dem Baon sein oft und gerne gesungenes Leiblied geschenkt
hatte, verstummt. Seine Leiche konnte nicht geborgen werden,
da ein heftiger Schneesturm sie in kürzester Zeit unter weißen
Massen begrub. So ruht er, der begeisterte Freund des Hoch¬
gebirges, im eisigen Srabe, gleich den anderen mit ihm dort
Scbliebenen, unvergeßlich für alle, die die so schweren läge
im Gebiet des ewigen Schnees mit ihm durchlebt und durch¬
litten hatten.
Ver Best der Halbkompagnie wurde bei Bacht durch Teile
des Baons X/59 abgelöst.
vie flusgabe des Baons war undankbar gewesen, vom
sonnigen Irient in die kiswelt verseht, hatte es — worüber
von flnfang an Kein Zweifel bestehen Konnte — die Vertei¬
digung einer bereits verlorenen Stellung übernommen. Iroh-
dem hatte es seine pfiicht wie immer und überall restlos
erfüllt: um so schmerzlicher wurde der flusgang der verlust¬
reichen Unternehmung von den Überlebenden empfunden. Vas
erstemal hatte das Baon seine Stellung Kampflos räumen und,
wenn auch auf Vefehl, dem Feinde überlassen müssen!
Vie auf dem Voß dei Morti eingesehte Kompagnie war
insofern etwas besser davongekommen, als der Feind hier
keinerlei flngriffe unternahm. Irohdem konnten Offiziere wie
i) Siehe die Bildbeilage im flnhang, die fldamellogruppe.
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