Volltext: Linzer Hessen

weil jedoch dem Regimente wiedertzolt der schleunige Rück¬ 
zug nach Edelsberg anbefotzlen worden war, trat es diesen 
endlich mit dem Bros der Vivision Schusteck unter dem Schutte 
der bei Neubau im tzitzigen Befechte stelzenden Brigade Ra- 
detzkg an. 
Noch vor Erreichung der Brücke von den auf der Straße 
von Wels anrückenden Lranzosen in der Llanke bedrotzt, war 
es nur einer glücklichen flttacke des Ljusarenregiments kien¬ 
mager zu danken, daß die Brigade Ljotzenfeld noch nach 
Edelsberg gelangte. 
Kur; nach dem flbmarsche des Regiments von Leonding 
erschien das 2. Baun, unter Major Jamez, kämpfend auf 
den lzöhen zwischen Rufling und pasching, um die Straße 
nach Kleinmünchen zu gewinnen. Roch etze es diese erreichen 
konnte, wurde es unweit pasching von drei Seiten zugleich 
angegriffen, trotz der heftigsten Begenwetzr und dem ent¬ 
schlossensten versuche sich durchzuschlagen schließlich ganz vom 
Leinde umringt und gefangen. 
Bie beiden anderen Baone des Regiments setzten nach 
pasßerung der Brücke mittags den Rückmarsch nach Enns fort. 
Vas 2. Reservekorps mit dem Srenadierbaon puteang, 
hatte nach seinem Übergänge über die lraun bei flsten Stel¬ 
lung genommen, um die Straße nach St. Llorian zu decken. 
Um 1 Ulzr nachmittags verließ jedoch das Korps Liese 
Stellung, weil es Befehl erkalten tzatte gegen Edelsberg vor¬ 
zurücken und die dort noch immer kämpfende flrrieregarde 
Napoleon 
Vas S. flrmeekorps, mit dem Regimente, bildete die 1. Ko¬ 
lonne auf dem rechten Llügel der vorrückenden flrmee und 
war bestimmt, aus dem Lager bei Stammersdorf in der Rich¬ 
tung zwischen ..dem Spik" und der Lobau an die Vonau zu 
rücken, im weiteren Verlause, immer angeleknt an den Strom, 
den Segner von Stadlau und flspern zurückzuwerfen und 
vom linken Vonau-Ufer abzudrängen. 
von kjiller links schritten die Kolonnen Beilegarde, Ljotzen- 
zollern, Liechtenstein sReiterreservej und Rosenberg zum fln- 
griffe, wäkrend die Srenadierreserve unter d'flspre, mit dem 
Srenadierbaon puteang, der Witte aus Breitenlee folgte. 
Vas Korps Killer sollte die vonau abwärts rückend, die 
über den Hauptarm derselben in die Lobau fükrende Schiff¬ 
brücke zerstören, um die einzige Verbindung der Lranzosen 
zu unterbrechen, wie sehe Seine kaiserliche Hotzeit Beneralissi- 
mus tarl auf diese lat wert legte gebt daraus tzervor, daß 
jedem Manne, der wäkrend des flngriffes eine Schiffmützle, 
ein Schiff oder Lloß an die Brücke bringen würde, die Soldene 
lapferkeitsmedailie zugesichert wurde. 
flm 21. mittags, Schlag 12 Utzr, brachen die Kolonnen aus 
ikren Lagern, das ö. flrmeekorps von dem postkause bei 
Stammersdorf auf. Vie floantgarde dieses Korps, unter 6e- 
neralmajor Rordmann, vier Baone und acht Eskadronen, Kutte 
um diese Zeit bereits die zerstörte laborbrücke „am Spitz" 
erreicht. Vie Richtung gerade auf flspern netzmend, stieß die 
Vortzut um V-Z Utzr aus die äußersten pikets des Segners, 
die sich zurückzogen. Seneralmajor Rordmann ließ nun seine 
lruppen zum leil beiderseits der Straße, zum leil knapp an 
der Vonau vorrücken. 
westlich von flspern gewatzrte man große Massen des 
Leindes in Schlachtordnung entwickelt. Lront und Llanken 
waren größtenteils durch flüchtige Schanzen und namentlich 
links durch einen breiten und tiefen flrm der vonau, den 
sogenannten flusgußgraben verstärkt. 
pbwotzl die flusstellung des Segners diesem bedeutende 
Vorteile bot und der erwätznte Sraben nur auf einer einzigen 
kleinen Brücke übersetzt werden konnte, die die Lranzosen in 
ein konzentrisches flrtilleriefeuer natzmen, gelang es Seneral¬ 
major Rordmann dennoch, die Brücke zu passieren, den Beg- 
aufzunetzmen. vie von Zeldmarschalleutnant kienmager vor- 
gcfützrten drei Srenadierbaone — darunter das Srenadierbaon 
puteang — brachten den verfolgenden Segner bald zum 
Stctzen und nötigten itzn sogar, bis Edelsberg zurückzuweichen. 
Leldmarschalleutnant kienmager blieb bis zum Rückzugs- 
bcfetzl um 9 Utzr abends in der Stellung zwischen Edelsberg 
und flsten. ptzne daß der Leind zu verfolgen wagte, wurde 
in aller Ordnung um V2II Utzr nachts die Enns passiert. 
Vas Regiment zätzlte nach den Kämpfen vom 1. bis Z. Mai 
27 lote und 200 verwundete: unter diesen auch Major Hein- 
rich v. Zame; und Leutnant Lerdinand kunesch. vie Hauptleute 
Josef Sraf Brias, Paul Basdar und Karl Macht v. Löwen- 
macht, Kapitänleutnant flnton Vuimovich v. ktzrentzcim, Ober¬ 
leutnant Lran; Ltzevalier Hcrrmann, die Unterleutnante Lran; 
Strobel, flnton Moll, Josef Lestrats, Karl Ltzevalier Lollins 
und Lran; Liedler, die Lätznriche Lriedrich Kanz, Loren; Zie- 
glaucr, Iotzann Lleschner, flugust wörndel, tarl Mengewein und 
Josef Brauntzoser sowie über 200 Mann gerieten in Sesangen- 
schast. 
Rach den starken Märschen und dem tzitzigen Sefechte bei 
Edelsberg bedurften die lruppen dringend der Ertzolung. Riese 
Erwägung und der Umstand, daß die bei Mauttzausen 
geschlagene Brücke durch Beschädigung unbenützbar geworden 
war, bestimmten Leldmarschalleutnant Hillcr auf der Haupt¬ 
straße über flmstetten und Melk zurückzugetzen, über die 
Brücke bei Mautern die vonau zu passieren, um auf diese 
weise die Vereinigung mit der Hauptarmee zu suchen. 
geschlagen 
ner in die Semeindeau und in das Vorf zurückzudrängen 
und dieses zu netzmen. 
Lrische lruppen des Leindes, der die Bedeutung des Vorfes 
wotzl erkannte, verdrängten jedoch die Österreicher wieder 
daraus. Jetzt griff auch die Hauptkolonne des 0. flrmeekorps, 
darunter das Regiment, in den Kampf ein. 
Roch metzrmals wiedertzolte sich im Laufe des lages das 
Schauspiel, daß Österreicher wie Lranzosen die Rollen des 
Verteidigers und flngreifers wechselten. Es war dies ein 
Kampf, der auf so kleinem Raume gefützrt kaum denkbar 
scheint, wo ein Baon blutig abgewiesen wurde, war schon ein 
anderes bereit in wütender Lortsetzung des flngriffes, dem 
Begner das wieder zu entreißen, was er gegen das erste 
glücklich verteidigt tzatte. Es war dies ein Kampf, bei dem der 
Heldenmut einzelner Baone und lruppenkörper nicht getrennt 
geschildert werden kann, fllle, die daran teilnatzmen waren 
gleich tapfer. Zwischen 0 und 8 Utzr abends kamen die Öster¬ 
reicher zum vierten Male in den Besitz des vorfes, das sie 
nun für diesen lag auch betzaupteten. 
Vas 1. Korps, das an dem Kampfe um flspern ebenfalls 
teilgenommen tzatte, tzielt den Ort die folgende Rocht tzin- 
durch besetzt, wätzrend das 0. flrmeekorps tzinter dem Vorfe 
in Schlachtordnung ausgestellt, die Rächt unter dem Sewetzre 
verbrachte. 
Vas Brenadierkorps war am 21. Mai nicht ins Sefecht 
gekommen. 
Mit lagesanbruch des 22. entbrannte neuerdings der 
Kampf um flspern und Eßlingen, den Rapolcon mit seinen 
noch frischen Barden und Elitetruppen eröffnete. 
wir entnetzmen tzierüber der Relation des Leldmarschall- 
leutnants Baron Hiller folgendes: 
„flllein mit der Heftigkeit der feindlichen flngriffe wuchs 
auch der Mut unserer lruppen, und kaum tzatte Beneral 
Varquant mit seinen lruppen das Vorf sflspernj verlassen 
müssen, so war schon das Regiment klebek bereit, dem Leinde 
zu zeigen, daß jede lruppe der österreichischen flrmee sich mit 
den auserwätzlten lruppen des Leindes messen könne. 
Vas Regiment warf die Leinde, unbekümmert um itzre 
Sattung und Menge zurück, und es begann der Kampf im 
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