Volltext: Linzer Hessen

viele Sappeure werden olznmächtig an die frische tust 
getragen. Vie Ventilation bleibt im Betriebe, um das ptmen 
im Innern zu ermöglichen. 
In diesem Irubel meldet Leutnant Llatz seine kinrückung. 
Korporal Blolzr, der in dieser tödlichen Selchkammer das 
Telephon bedient wird olinmächtig, fällt mit dem lzandapparat 
in der Laust wie ein vaum um und muß auf den ffilssplatz 
gefülirt werden. 
lzauptmann Schubert geizt mit Unwolzlsein und Erbre¬ 
chen ab. 
vom Kaverneneingange zum Telephon gerufen, das wie¬ 
der einmal funktioniert, kracht eine Sranate mitten in die 
Sruppe vor dem letzten Lustloche. 
Leutnant Lrauendorfer lzat einen Izestigen Steinschlag auf 
der lzand, drei wann sind tot, Leutnant Schneeberger tot, 
lzauptmann Srundner und wir anderen, die kaum drei Schritte 
von der Lkplostonsstelle entfernt stelzen, bleiben wie durch ein 
Wunder verschont. Und dann bringen sie mir meinen tapferen 
feschen Ziatz, den schneidigen Leutnant. Vie rechte lzand zer¬ 
schmettert, in der jungen Vrust eine faustgroße Wunde. Zugs- 
fülzrer wallner verbindet ilzn, gibt aber Keine lzoffnung. 
prmer, braver Zunge, erst lg Zalzre alt. lrotz des immer 
lzcstiger werdenden Leuers tragen ste ilzn zu lale. wir sollten 
ilzn nicht melzr wiederselzen. 
Um Z Ulzr Z0 Minuten srülz ist die Vrandstelle anscheinend 
lzermetisch abgeschlossen: viele Vlznmachtsansälle bezeugen die 
Listigkeit der Schwaden. Uber fünf Stunden lzarter prbeit 
unter ganz entsetzlichen Umständen, beansprucht die Bettung 
dieser walzrlzast letzten Zuflucht. 
pls mir auch noch lzauptmann Srundner zusammenbricht 
und gar nicht melzr aus der tiefen Vewußtlostgkeit erwachen 
will, bin ich mit meinem pdjutanten Leutnant Lrauendorfer 
allein. 
lzauptmann Srundner wird in das wippachtal abgelzen, 
denn sein Zustand war für Laien erschreckend. 
Vlzne Unterkunft stelzen wir nun todmüde, abgespannt vor 
der Kaverne, jeden Moment eine Sranate erwartend. 
Ich darf den Platz nicht verlassen des leleplzons wegen 
und die flblöser müssen ja erwartet werden. 
Niemand erhofft ste melzr, doch im letzten noch möglichen 
Augenblicke, um Z Ulzr 45 Minuten frülz, erscheint die lete der 
ersten Kompagnie. 
plle Widerwärtigkeiten und Neibungen der pblösung sollen 
vergessen sein, um 4 Ulzr frülz passiert meinen Standpunkt die 
erste eigene Kompagnie. 
Vie sichte muß noch einen lag bleiben, weil die Sonne 
aufgelzt. 
ver gerettete Teil der Kaverne ist so ziemlich rauchfrei, als 
wir, d. lz. mein engster Stab etwas Bulze finden. 
Um 10 Ulzr vormittags weckt mich lzestiger Brustschmerz — 
die Kaverne ist wieder voll des beißenden Bauches, der ;u- 
selzends dichter wird, wecke meine Leute und geize zu der 
Leuermauer. Linem von uns überselzenen sibzugskanal am 
Boden der lzölzle entquillt der stinkende Schwaden. 
Va ist nichts melzr zu machen, wir müssen den Standpunkt 
verlassen. 
250 Mann schlafen gepfercht in demselben — plärrn aus¬ 
geschlossen, eine neue Verwirrung käme einer katastroplze 
gleich. 
voch unmöglich ist es alle lzonvedleute lzerauszubringen — 
die ptmosplzäre wird plötzlich so stickig, daß das langsame 
Bäumen aufgegeben werden muß. viele sind schon bewußt¬ 
los. wenn auch Vereinzelte noch das Lreie erreichen, die 
qualmende lzölzle behält ilzre Opfer — so mancher ist darin 
nimmer aufgewacht. 
Uns lzcsfen bcwalzrte ein gütiges Seschick vor diesem 
Lose. 
Bun sitze ich noch zwei bitterböse läge mit Leutnant 
Lrauendorfer, dem braven kranzmagr und meinem Lran; 
als fünftes Bad am wagen in einer überfüllten Kaverne. 
San; zwecklos, denn von den Barst verstelzt nur der 
Kommandant etwas deutsch, plles andere ist „Nem tudom". 
pus Sauerstoffmangel lzaben die ffonveds viele Vlzn- 
mächtige in diesem Loche, ver brave Körner verpflegt uns, 
jeden lag den Schreckensberg ersteigend. 
pm 15. September, Z Ulzr nachmittags, bekomme ich einen 
neuen pngriffsbefelzl zur Bückgewinnung des Stützpunktes 
„Bord". Ich melde und begründe die Unmöglichkeit, denn Sott 
sei Bank, mein armes Baon ist schon weg und abgelöst. 
Z0S
	        
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