Volltext: Linzer Hessen

Her Gegenangriff der Italiener am 15. Juni 1917 
(Siehe Skizze Seite 283.) 
Leutnant i. d. He(. fließet. Der mit ausgesuchten 21 mann 
feines Stutmzuges die flktion ..flnna" mitmachte, brachte nur 
8 in (eine flusgangsstellung, den Staben der Sturmzüge von 
2/14 und 3/58, zurück, mit dieser kleinen ffeldenschar ver¬ 
teidigte und hielt er die für ihn viel zu ausgedehnte Stellung 
durch zehn Stunden. 
Vurch die ganz überraschende knergie der Italiener, mit 
der sie der weichenden 5. Kompagnie und dem Sturmzuge 
folgten und nachstießen, ist die Sefahr eines neuerlichen Ein- 
bruches wieder erschreckend wahrscheinlich geworden. 
Hie ersten heranbrandenden Wellen werden so Kräftig von 
der 8. Kompagnie (Kommandant Leutnant i. d. Res. IgielsKi) 
und den links anschließenden ziemlich vermischten verbänden 
der Regimenter 14, 58, eigenen und 1?er-3turmformationen 
abgewiesen, daß die Italiener auf die Kote 2871 zurückfluten 
und vorderhand keinen flngriff mehr wagen. 
Ein mächtiger flrtilleriekamps setzt ein, der um 5 Utzr 
stütz seine höchste Intensität erreicht. 
Um 5 Uhr 45 minuten früh, nach einem schlagartig auf 
das Vaon niederprasselnden lzöllenfeuer, bricht in tiefgeglie- 
üerten Wellen ein gewaltiger italienischer Infanterieangriff los. 
Der Hauptstoß, zwei Vaone, zielt gegen den Sektor 108, 
die 8. Kompagnie und den an diese anschließenden Nest des 
eigenen Sturmzuges, Leutnant fließer mit seinen acht Ejelden. 
Eine kleinere krastgruppe, ein Vaon, stürmt den linken 
flügel des Sektors 187 und trachtet den unbesetzten Verbin¬ 
dungsgraben, zwischen den beiden genannten Unterabschnitten, 
zu erreichen. 
vie mannschast der 8. und 6. Kompagnie (Kommandant 
der letzteren Vberleutnant i. d. lief. Vruntzuemer), erwarten 
die Ereignisse in den Kavernen. 
vie Veobachtungsposten, in dem zerstörten Sraben liegend, 
werden fast ausnahmslos getötet oder verwundet, aber immer 
wieder ersetzt. 
vie mannschast der 8. Kompagnie befindet sich größtenteils 
in der einzigen, noch nicht zerdroschenen Kaverne hinter der 
mitte ihrer Sektion. Vas Kompagniekommando und eine 
menge Schwerverwundeter find dort ebenfalls hineingepfercht. 
Vie mannschast der ö. Kompagnie ist besser geschützt. 
(3 intakte Kavernen.) 
Vie stürmenden ersten feindlichen Haufen dringen in die 
Sektion 188 ein — die Veobachtungsposten sind alle tot. 
In diesem fürchterlichen flugenblick, der, wiederum den 
Srenzkamm bedrohend, unabsehbare folgen zeitigen konnte, 
greift feldwebel vauer der Waschinengewehr-slbteilung 2 mit 
seinen Sewehren, die am linken flügel der 6. Kompagnie po¬ 
stiert waren, rettend ein. Er legte seine f euergarben so glücklich 
zwischen die 8. Kompagnie und die nachdrängenden Italiener, 
daß, außer den bereits eingebrochenen dezimierten feinden, 
das weitere Herankommen der mästen verhindert wird. 
Vas kühne, geistesgegenwärtige Eingreifen des feld- 
webels Vauer ist um so rühmenswerter, als vor dem eigenen 
Vralste bereits feinde stehen. Ihre flbwehr überläßt der 
maschinengewehr-Zugskommandant den Infanteristen, wäh¬ 
rend er selbst, trotz der unmittelbar drohenden Sefahr, die 
Situation blitzschnell erfassend, die für das Sanze so unheil¬ 
volle Erweiterung der Einbruchstelle in die vachbarsektion 
vereitelt. 
va zeigte sich wieder einmal — in mustergültiger weise — 
die gewaltige abstoßende Kraft unserer vorzüglichen wa- 
schinengewehre und der wert des taktisch geschulten Zugs¬ 
kommandanten und Vormeisters. 
Vlindgönger einer italienischen Mine auf dem Monte 8rtigara 
während dieser Zeit gelingt es einem italienischen Zuge, 
den Eingang der überfüllten Kaverne der 3. Kompagnie zu 
erreichen und mit Handgranaten zu sperren. Vie dort mit 
Schwerverwundeten eingekeilten 58 wann sind verloren. Ein 
feindliches Waschinengewehr wird herangeschleppt und in 
Sekunden muß sich das Schicksal der Eingeschlossenen ent¬ 
scheiden. 
Vurch Zurufe seines Kompagniekommandanten angefeuert, 
stürzt feldwebel voppler, mit ein paar lodgeweihten aus der 
zum mastengrabe bestimmten Höhle. 
Ein kurzes mörderisches vingen mit den verblüfften Ita¬ 
lienern und das schreckliche Los der Sefangennahme, der 
Vernichtung ist abgewendet. Zwei tapfere feinde ergeben 
sich und werden abgeschleppt, voch auch von anderer Seite 
war zeitgerecht Unterstützung gekommen. Leutnant i. d. Res. 
fließet, mit seinen letzten acht wann, tzat nach glücklicher 
flbwetzr des itzn unmittelbar bedrohenden feindes den Ein¬ 
bruch rechts bei der vachbarkompagnie bemerkt. 
ohne langes Erwägen, dem Herzen folgend eilt er, vom 
Leutnant i. d. Res. Vornauer unterstützt zu Ejilfe. Vas feind¬ 
liche flrtilleriefeuer, den Einbruch erkennend, fegt Uber das 
unmittelbar anschließende Rückengelände, um jedes von uns 
erwartete Einsetzen frischer Kräfte zu unterbinden. 
Ver alte Ejessengeist lebt auf! In kleinen Sruppen zer¬ 
streut, wie erstaunt über den eigenen Erfolg, stehen die 
Italiener auf den vrustwehrresten des eroberten Srabens. 
Schon greift die führung ein, treibt vorwärts, um den 
kostbaren Erfolg auszunützen. Va tauchen auf kleinste Vistan- 
zen in itzrer flanke die Vberösterreicher auf. 
voran Korporal Heinrich vogelgruber aus Schardenberg, 
Bezirk Schärding, der 5. Kompagnie und Landsturminfanterist 
28?
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.