Volltext: Linzer Hessen

Monte Cismon 
Die zerstörten Straßen und lunnels verzögerten die fln- 
kunst der schweren österreichischen slrtiilerie. kin Sturm aus 
die ausgedebnten Befestigungsanlagen des Tllonte ßtappa und 
der anschließenden fjölien, an denen feit Beginn der offen¬ 
sive taufende Italiener sieberbaft arbeiteten, war osine der 
INitliilfe unserer schwersten Kaliber ganz aussichtslos. Diese 
unabänderlichen Derbältniffe und der liereingebrochene Winter 
siatten dem Italiener Zeit gegeben, so daß mit dem eintreffen 
der slrtiilerie leider die italienische Front derart verstärkt war, 
daß der rrchmvolle Siegeslauf zum vorläufigen Stillstände 
kam. 
Dem slngriffe der Italiener auf den pertica, am 11. und 
12. Zänner ISIS, blieb jeder Lrfolg versagt. Diese slttacke, 
auf den Nachbarabfchnitt beschränkt, strahlte nur chr prtillerie- 
und INinenfeuer auf die Schützenlinie des Infanterieregiments 
Dr. 14 aus, die, obwotzl von Kalibern jeder Sröße zugedeckt 
keinen nennenswerten Schaden erlitt. 
Das Begimentskommando batte feinen Unterstand in der 
Däbe von Dai Silvestri, einer fjäufergruppe im Stizzonetal. 
£s war ein tzübfcher kleiner, an steile Felswände geklebter 
Barackenbau,' wob> etwas enge für den volkreichen Stab, 
immerbin aber bebaglich und warm, sjier waltete oberst 
flugust 0ntl, dessen fjerzenswunfch — das Linzer Regiment 
zu beseligen — 5nde Dezember 191? endlich Erfüllung ge¬ 
funden batte. 
In der Dacht zum 21. Zänner kam die 94. Infanterie¬ 
truppendivision an die Stelle der kdelweißdivision und das 
Regiment marschierte in zwei lagmärfchen nach feinem alten 
Retablierungsraume westlich Belluno. ^ier schmolz es bald 
stark zusammen, flber nicht blutige Derluste oder kranktzeits- 
fälle waren der Brund dieser flbgänge, sondern die nach fast 
viermonatlicher Sperre wieder reichlich erteilten Urlaube, die 
Offiziere und Dlannschasten in die sjeimat fübrten. 
slm 1. Februar besuchte Seine IDajestät Kaiser Karl die 
Division, die längs der Straße Belluno—Longarone pufftel- 
lung genommen batte. Der Besuch war Kur; und nur die zum 
kmpfang aufgestellten flbordnungen der Baone batte die 
Freude, von ibrem obersten kriegsberrn angesprochen zu 
werden. ^ 
Feldmarschalleutnant Itzeodor konopickg, Seneralstabschef 
der k. u. k. Südwestfront fkiztzerzog eugenj und Staats¬ 
archivar oberstleutnant kdmund Slaife-lZorstenau, schreiben 
über den „flusklang der offensive":') 
'1 111. Schwarte: „Der große Krieg 1914—1918." Derlag stm- 
brosius Bartb, Leipzig, V. Band. 
„Die Streitkräste zwischen Brenta und D>ave wechselten 
ibre kinteilung. Sie bildeten in slnfebung des Dachfchubes bis 
zum Kriegsende das stete Sorgenkind der k. u. k. lzeeres- 
leitung. 
Im Zufammenbange mit dieser Deugliederung wurde auch 
das „Kommando der Südwestfront" aufgelöst. Rlit dem Feld- 
marfchall krzberzog kugen trat zum allgemeinen Bedauern 
der angefebenste und namentlich in deutsch-österreichischen 
Landen volkstümlichste Drin; des kaiserlichen Kaufes ins 
Drivatleben zurück. 
Straße in Lismon 
253
	        
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