. Talsperre primolano
Ein Cab aus Leindesmund soll aber hier festgehalten werden,
flm 23.November gefangengenommene Offiziere des fllpini-
baons Spluga gaben, bei ihrer Einvernahme durch die IS. 3n-
fantcrietruppendivifion, ihrer unverhohlenen Anerkennung
über das Negiment einmündig flusdruck: ..wir sind van Ve-
wunderung über das Infanterieregiment 14 erfüllt."
flm Hol de! Vrso
Ein flufatmen ging durch das Negiment, als es nach
den stampfen, Entbehrungen und Mühsalen, nach den an¬
strengenden Märschen und der damit verbundenen schleppen¬
den Verpflegung, die die beiden Monate mit sich gebracht
hatten, wieder in geordnete Verhältnisse kam. Ve! köstlicher
Sebirgsluft, regelmäßiger und reichlicher stvst fanden Offizier
und Mannschaft bald Erholung, vur etwas vermißten sie,
einen Ofen zur Erwärmung der erstarrten Mieder. In den
italienischen Vörfern fehlte trotz der beträchtlichen stälte, die
in den vergen herrschte, dieser gemütliche Lreund im Ejause,
und so mußten sie auf kalten Vielen schlafen bis Schwarm-
äfcn eintrafen, fluch die in der Ejeimat landläufige Vor¬
stellung, daß in Italien die Pomeranzen, Eimonen und
Leigen wie die Mastäpfel wachsen, haben die Ejefsen sehr bald
aufgeben müssen, wir waren sozusagen auch dort immer im
oberen Mühlviertel, ver 13. Vezember sah die Truppe wieder
auf der Landstraße, und am nächsten Tage traf das Regiment
im Raume von Velluno ein, wo die Vaone in Siamvsa, Mier
und Salce in der frohen Ejoffnung in guartiere kamen, das
weihnachtsfest des vierten striegswinters einmal außerhalb
Enego
der Sefcchrenzone verbringen zu dürfen. Sie hatten wieder
einmal die Rechnung ohne den Seneralstab gemacht, der die
Leiertage zum Marsche in die neue Stellung bestimmte.
Umsonst schmückte freundliches vrün die Unterkunfts¬
räume. Schon am 21. Vezember sehen wir das Regiment wie¬
der in Bewegung, im Marsche über Leltre nach Laren. Vart
ergänzte es aus dem 33. Marschbaon die flbgänge bei den
Kompagnien und am 25. Vezember früh stampften das 1. und
2. vaan im tiefen Schnee durch das Stizzanetal, um am
Cal del Orso in Stellung zu gehen. Vas war für die braven
Vberästerreicher freilich eine große Enttäuschung, aber mit
Sesichtern, hart wie das Leder ihrer Patronentaschen ging es
wieder an den Leind. Man marschierte über Seren—Passat in
südlicher Richtung am Monte peurna vorbei über Secco auf
die Ejöhe 1069 und von dort weiter in die erste Linie, deren
flnlage alles zu wünschen übrig ließ.
Einfach übereinandergeschichtete Lelsstücke, zwei bis drei
vorgelegte Lalldrähte markierten zur Rat die Stellung. Selbst¬
verständlich bot dies bei der großen stälte und den bedeuten¬
den Schneemassen der Mannschaft gegen die Unbilden der
Witterung gar keinen, gegen feindliches Zeuer nur einen frag¬
würdigen Schutz, vabei überhöhte und beherrschte uns der
Leind fast überall. Ver flufenthalt da oben war also nichts
weniger als angenehm.
Vas 1. vaan hatte westwärts Lühlung mit dem Tiroler
Kaiserjägerregiment 4, links van ihm lag das 2. Vaan, das
wieder dem S. deutschen Zcigerbaon die Ejand reichte, vie Ent¬
fernung der eigenen Linie vom Segner betrug 30 bis 500
Schritte. Sie stand beim 1. Vaan außerdem nach unter dem
Kreuzfeuer der Vatterien vom Mante Srappa, Lrace di valpare
und L. Tasson. Vas Varfeld, sehr wenig übersichtlich, stellte die
größten flnforderungen an die flufklärung. Beim 2. Vaan
waren die Verhältnisse günstiger. Vie Stellung, schon van Ratur
aus stark zu nennen hatte guten flusschuß. flber hier wie dort
fehlte es an Unterständen und da der Materialzuschub in
diesem vebirgsterrain, dessen einziger Zufahrtsweg stark vom
Leinde beschaffen wurde außerordentliche Schwierigkeiten ver¬
ursachte, waren die Truppen durch wachen hindurch zum fluf-
cnthalte in Laubhütten verurteilt. Ein Mißstand, der starken
strankenabgang nach sich zag. vom 4. Vaan lagen zwei Kom¬
pagnien als Vrigadereserve hinter dem rechten Llügei, zwei
Kompagnien verblieben als Reserve in poffat, dach wurde
später eine Kompagnie derselben als flbschnittsreserve zum
1. Vaanskammando vorgezogen. Vie Kompagnien arbeiteten
indessen an der flusgestaltung der Sräben, soweit ihnen dies
die zur Verfügung gestellten Mittel ermöglichten. Schon nach
wenigen Tagen schloß ein dreifaches vrahthindernis jede
feindliche Überraschung aus.
flm 11. Zönner übergab das 2. Vaan feine Stellungen an
das 1., das etwas nach Osten rückte. Vas halbe 4. Vaan
wurde durch Tiroler Kaiserjäger 4 abgelöst und alle sechs
Kompagnien kamen nach Stugnai bei Laren in puartiere,
wurden jedoch schon am nächsten Tage wieder marschbereit
gemacht ahne verwendet zu werden, vie Italiener hatten ihre
vergeblichen flngriffe zur wiedereroberung des Mante pertica
nach immer nicht eingestellt und jetzt wieder einen versuch
unternommen, die kaiserjägcr van diesem Verge zu werfen.
Seneralissimus Ladvrna, dem vielleicht mit Unrecht der
ganze Zusammenbruch zur Last geiegt wurde, dessen größter
Zehler darin bestand, daß er zu Veginn des Zeldzuges im
Zahre 1915 nicht sofort mit aller Kraft gegen die schwachen
Landsturm- und Standschützenbaone anrannte, war vom
flrmeeoberkommando zurückgetreten. Sein Rachfolger, Seneral
Via; massierte gerade in diesem Sebirgsabschnitte seine ganzen
Reserven: die 55. Vivision nebst fllpinibaonen, um diese
wichtigen Ejöhen zu halten, deren Eroberung den österreichi¬
schen und deutschen Truppen den flbstieg in die Ebene jenseits
der Piave ermöglicht hätte. Ejier begann er feine Verteidigung
aufzubauen.
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