Volltext: Linzer Hessen

Monte pertica 
nicht festhalten und ging, vom stärksten Leuer verfolgt, in 
seine flusgangsstellung zurück. Oberleutnant fielst wurde bei 
diesem Unternestmen verwundet, die Leutnants i. d. Res. 
Michael Mager und flrtur Soravia fielen. Zur Verstärkung 
des geschwächten rechten Llügels, wurde nunmestr die 14. Kom¬ 
pagnie sterangezogen. In der vacht zum 22. November Lber- 
nastm das 2. Vaon mit der 7. und 8. Kompagnie die Stellung 
der 4., die als Veserve zurückging: die 5. und 6. Kompagnie 
bildeten die Vaonsreserve. 
Unser Mißgeschick spornte die italienische flrtillerie zu 
größter Tätigkeit an. Istre vostre schleuderten ununterbrochen 
schwere Seschosse auf die eigene Stellung und die dastinter- 
liegenden Bäume. Für das Vegiment aber war es eine Estren- 
sache, den versuch noch einmal zu wagen und die Vor¬ 
bereitungen stiezu wurden für den Morgen des 2Z. November 
getroffen, vie schweren Mörser stämmerten aus die Salerie¬ 
decke, energisch sekundierten die anderen vatterien. vorn, am 
linken Ufer lagen die gestaffelten Wellen der 1., 2. und 
5. Kompagnie, allen voran die Sturmkompagnien des In¬ 
fanterieregiments 14 und des Tiroler Kaiserjägerregiments Z, 
wästrend am rechten Ufer das halbe 2. Vaon die vefitznastme 
des Tunnels abwartete, um die Vewegung seinerseits an¬ 
zutreten. Vei diesem Sesechte spielten auch die Maschinen- 
gewestrabteilungen 1 und 2, unter istren bewälirten Kom¬ 
mandanten Oberleutnant Schusta und pernklau eine entschei¬ 
dende volle. Istre Sewestre waren so postiert, daß jedes 
einzelne dem Segner in die LIanke schoß. Vie bedeutenden 
Verluste der Italiener waren ein Beweis der ausgezeichneten 
Zeuerleitung. 
In dem Morgenkonzerte, das bald das ganze Tal in dichte 
Vauchschwaden hüllte, war die Sruppierung vollzogen worden, 
ver flngriff der Sturmkompagnien der vierzestner und der 
kaiserjäger Z drang nicht durch. Vagegen gelang dem jungen 
Leutnant i. d. Ves. Maximilian vickl eine glänzende Waffen¬ 
tat, über die wir chn selbst berichten lassen: 
„flm 26. Oktober 1917 eilte ich aus dem Votreservespital 
Th. 2 in klagensurt (15. bis 26. Oktoderj wieder zum Vegi- 
ment, nachdem ich den flbtransport ins Ejmterland am 19. und 
21. Oktober verweigert statte. 5s litt mich keine Stunde länger 
in der Etappe, als es mein körperlicher Zustand erforderte. 
Ich erlebe nun den Vormarsch beim 1. vaon 14 von Prato 
di Vesia bis ins vrentatal. 
Lage am 15. November 1917. Ver angesestte gemeinsame 
flngriff der Zöger 22 mit Insanterie-Vcgiment 59 gegen die 
Tal-Tunnelsperre wird unter schweren Verlusten abgewiesen. 
flm 21. flngriff des 1. Vaon 14. Um 6.49 Ustr geste ich 
mit meinem Zuge vor und gerate in starkes flrtillerie-, In¬ 
fanterie- und Maschinengewestrfeuer. Beim Überqueren der 
Vastn feste ich das leider vergebliche flnrennen der Sturm¬ 
leute und Sprengpatrouillen. Mit dem Vevolver stalte ich Teile 
der Mannschaft aus und dringe gegen den Sturmgraben 
vor, wo ich bis abends bleibe, Versprengte, verwundete. Tote 
und Waffen sammle und Vorkehrungen zur Verteidigung 
treffe. 
flm 25. wieder flngriff. Um 5.50 Ustr morgens feste ich 
als Llankendeckung der vorgestenden Sturmkompagnie des 
Tiroler Kaiserjäger-Vegimentes Z und eines Sturmzuges des 
Infanterie-Vegimentes 14, daß deren flngriff tröst gesprengter 
Sperrgassen, flrtillerie- und Sranatwerseroorbereitung infolge 
des italienischen kreuz- und Sperrfeuers wiederum scheitert 
und die Soldaten zurückweichen. 
va fasse ich mit der Begeisterung eines 20jästrigen Leut¬ 
nants den Entschluß, die flblenkung des Leindes mir gegen¬ 
über auszunützen und seine Stellung zu überrumpeln. Vreimal 
geste ich vor, dreimal muß ich meine 18 Mann wieder stolen. 
Infanterist Mar Lalkner, ein gebürtiger Tiroler, weicht nicht 
von meiner Seite. Trost des einsetzenden starken flrtiilerie- 
sperrfeuers und eines flankierenden Maschinengewestres, ge¬ 
langen wir nach Überwindung eines 180 Meter tiefen flst- 
vcrstaues an einen oielreistigen bruststosten Vrasttverstau. Mit 
zersetzter Montur, zerschnittenen Schutzen gelange ich stinter 
das Hindernis und beginne mit dem flufrollen einer breiten, 
stark ausgebauten Stellung. 
Nachdem Infanterist Lalkner und ich mit italienischen 
Handgranaten das Mafchinengewestrnest am Tunneldach un¬ 
schädlich gemacht staben, ergeben sich ein Offizier und zestn 
Mann. was noch lebt ist ausnastmslos verwundet. 
Ich stelle fest, daß der rückwärtige Tunnelteil offen und 
wenig geschützt ist. wästrend auf die Tunnelwand Schnell¬ 
feuer abgegeben wird, lause ich selbst den Hang stinunter und 
beginne, 25 Schritte vor dem Eingang stestend, das Leuer. 
Einige Leute folgen mir nach. Vach kurzer Zeit erscheint eine 
Zastne und ein deutschsprechender flrzt im weißen Kittel, va 
meinem Befehl „Offiziere avanti!" nicht Zolge geleistet wird, 
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