Volltext: Linzer Hessen

monte Grappa 
Im Durchbruchstals der Vrenta 
Durch das enge lal des Lismon führt eine prächtige 
Straße. Sie übersetzt bei Siacon den Zluß mit einer 200 
Schritte langen Brücke, von der nur noch einige Pfeiler stan¬ 
den. So überstürzt der italienische Rückzug anfangs war, jetzt 
fing der Segner an, alle Viadukte und Drücken mit Erfolg 
zu sprengen. Vach was bedeutet bei dem heutigen Stande 
der Kriegstechnik eine Lücke von 100 Meter im vrückenbelage? 
Die vereinigten Pionierkompagnien stellten in der Dacht einen 
Notsteg fier und im grauenden Morgen zogen Kolonne auf 
Kolonne über den Lluß gegen Lismon. kaum wenige Kilometer 
über flrsie hinaus, stockte der Marsch. Vas 2. und 4. Vaon 
bildeten die Vorhut, während das 1. vorübergehend in den 
verband der 216. Brigade trat. ver Leind leistete am Piave 
erfolgreichen widerstand, und so durfte er den letzten Berg- 
wall, der den von Norden eindringenden Österreichern den 
weg in die Lbene versperrte und die flufrollung der piave¬ 
front vertzinderte nicht aufgeben, von Incin an windet sich 
die Straße in spitzen ketzren zu lale und trifft bei vanini, 
nach einem engen vesile die vrenta, deren Steilhänge eine zu¬ 
sammenhängende Verteidigungslinie zwischen lal- und Berg- 
gruppe ausschlossen. 
Vie 11. flrmee war mit ihrem östlichen Zlügel über Monte 
Lisser—primolano hinausgekommen. Vas Zeldjägerbaon 22 
stand am 15. November in erbittertem Ringen mit dem 
weichenden Segner bei Lismon und besetzte die Ortschaft noch 
an demselben flbend. Sleichzeitig traf jedoch die Meldung ein, 
daß starke feindliche Kräfte im Marsche auf den Monte pras- 
solan gesichtet wurden, was ohne Segenmaßnahmen eine 
Bedrohung der eigenen linken föstlichenj Llanke bedeutete, vie 
21k. Brigade rückte daher über einen bei vanini geschlagenen 
Steg vor und begann den flufstieg aus den Monte prassolan. 
In dem schweren Leuer, das auf dem flusgange des vefiles 
lag, verzögerte sich derselbe bedeutend und es war schon spät 
Nacht, als das 1. 14er-Baon als gueuebaon in vanini ein¬ 
traf. Neue Befehle beorderten es auf Incin zurück, um hier 
mit dem Negimente zu nächtigen. 
In der Nacht zum 17. November übernahm das 1. Baon 
die Stellungen des Leldjägerbaons 22 beiderseits der Brenta, 
die es mit der 2. und 4. Kompagnie besetzte, während die 
1. Kompagnie als flbschnittsreserve in Lismon untergebracht 
worden war, wo sie keine ruhige Stunde erlebte. San; abge¬ 
sehen von einer italienischen Batterie, die von den westlichen 
das lal beherrschenden Höhen fast senkrecht in die Sassen 
schoß, war die Ortschaft selbst in den folgenden lagen das 
beliebte Ziel feindlicher flieget, die förmliche Wagenladungen 
von Bomben abwarfen und den weitaus größten leil der 
unglücklichen Ortschaft zerstörten. 
vie italienische Linie klebte an mit Stauden bewachsenen 
Zelsblöcken zirka 1000 Schritte südlich Lismon. Starke Vraht- 
hindernisse, deren flnlage bestimmt auf 1916 zurückreichte und 
die inzwischen verstärkt worden waren verhinderten eine 
Überrumpelung, ver Sraben selbst war hinter diesen natür¬ 
lichen Deckungen nur schwer erkennbar, vor einem lunnel- 
eingang stand eine Zement-Sandsackmauer und ein Seschütz. 
flm lunneldach und darüber am Berghang waren Maschinen¬ 
gewehrnester. ver zirka 1000 Schritt lange lunnel war in 
seinem nördlicheren Teile mit Salerien ausgestattet und bot 
dem Segner die Möglichkeit größere Reserven bereitzustellen. 
Vas Sanze bildete eine ausgezeichnete Verteidigungsanlage, 
von der aus das lal bestrichen werden konnte. 
Z00 Schritte von der gegnerischen Stellung lag das 
I.Baon, das am 21. November der Befehl hieher geführt 
hatte, die Italiener aus ihrer Linie zu werfen. Doch so gut 
geleitet der flngriff an diesem läge auch war, er brachte 
schwere Verluste und nur einen kleinen Erfolg am rechten 
flüget, lrotz der flankierenden Wirkung der feindlichen Ma¬ 
schinengewehre waren die Kompagnien, in erster Reihe die 
Sturmkompagnien des Infanterieregiments 14 und des liroler 
Kaiserjägerregiments Z bis an die Drahthindernisse heran¬ 
gekommen, blieben im Kreuzfeuer, das viele Opfer forderte 
liegen und mußten im Schutze der Nacht zurückgehen, flm 
rechten Llügel, vor Collicello lag die 4. Kompagnie unter 
Kommando des Oberleutnants i. d. Res. flugust krist. Lr sah 
die Vorwärtsbewegung, wußte aber nichts von dem einge¬ 
tretenen Fehlschlage. flls er im kühnen vraufgehen die ita¬ 
lienische Linie, westlich der Vrenta überrannte und ihre Lin- 
richtung begann, erhielt er ein so gut gezieltes Feuer aus 
der erwähnten Galerie, daß ein kalten der Stellung ganz aus¬ 
geschlossen war. fluch er konnte daher den so schönen Erfolg
	        
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