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Vas Regiment auf der Piazza d'armi in lrient
gen ab. Kann überfluteten Sturmtruppen bewaffnet mit
Handgranaten, Brandbomben und unterstützt durch Llammen-
werfer unsere Stellungen, die von 11 Baonen fllpini und
Truppen der Brigade Begina besetzt worden waren. Bas
Bingen erreichte epische Bröße; steldenstaft verteidigten sich
die „Srünen Llammen" in verzweifelten Bruppcn, aber sie
gingen in der feindlichen Llut unter. Ber Ortigara war ver¬
loren und auf seinen blutgeröteten Leisen blieben stunderte
Teichen, ein lotenberg, flm 2g. räumten wir auch den
flgncllopaß.
So endete die unglückselige Offensive mit einem völligen
und schmerzstaften Mißerfolg, eine flrt Vorspiel des noch
unsteilvolleren Beschestens, das das knde des traurigen Zastres
191?, des traurigsten unseres Krieges, Kennzeichnen sollte.
wir wissen aus offizieller österreichischer Quelle, daß der
flngriff von 10 großen Sturmpatrouillen und 4 Boonen Kern-
truppen vorgetragen wurde.
vie offiziellen Ziffern unserer Verluste am 25. nennen
145 Offiziere tot oder verwundet und 86 vermißt; 284? Mann
tot oder verwundet und 2644 vermißt, flber die Zastl der
loten muß größer sein, denn die österreichischen Dokumente
zeigen nur 1800 Befangene, darunter 44 Offiziere, an. Ver
Leind verlor am 25. 26 Offiziere und 1564 Mann, und im
Zuge der ganzen flktion 58? Offiziere und 8985 Mann, roäst-
rcnd nur unsere 52. Vivision allein 65? Offiziere und 15.181
Mann einbüßte.
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Vie flbwestrkämpfe im Baume Ortigara—Porta Lepozze
wurden in der kritischen Zeit zum Broßteil vom Hessenregi-
mente bestritten. Vie uns erst 1926 zur Kenntnis gelangte
Vorstellung des Leindes bestätigt die eigene Schilderung
vollinstaltlich.
*
Bis zum 28. Zuni abends lag das Baon Malina noch auf
regendurchweichter Straße. Bann bezog es punktiere in Lampo
Balina, marschierte über Larici nach Laldonazzo an den sterr-
lichen See gleichen Namens und im weiteren verlaufe nach
lrient, wo das Begiment retabliert werden sollte. 5n Laldo-
nazzo wurden auch die anderen Baone nach lrient einwaggo-
niert, um dort als flrmeereseroe auszurüsten, zu faulenzen
und um die furchtbaren kindrücke zu verwinden, die seit den
schweren lagen, stoch oben auf dem Brenzkamme, an den
steilen Lelsstürzen von 2071, in nie verblassenden Larben
in dem Bedächtnisse jedes einzelnen stafteten.
Blutige Saat ward auf dem Zelsenmeere von Lepozze
gesät! Sie ist ausgegangen wie duftender Weizen, seine Larbe
ist das satte Brün der Lorbeeren, seine Blüte Bustm und
kstre und seine Zrucht die unzerstörte Heimat.
Hei! war das ein Leben in der altestrwürdigen Bischofstadt
an der ktsch. Hier genoß man doch wenigstens wieder einmal
das Vasein, das doch wert war gelebt zu werden, schlürfte es
mit dem rassigen lerlaner, lauschte der ausgezeichneten eigenen
Musik am Vanteplatz und schwamm mit zäster Hessenausdauer
in einem Strudel von Vergnügungen, vernünftigerweise
wurde die köstliche Zeit den Tapferen nicht allzu stark durch
Soldatenarbeit beschnitten, vie sonnensteißen Tage slosten nur
allzu rasch, flm 10. Juli inspizierte der flrmeekommandant
Leldmarschalleutnant Bros Scheuchenstuel das Begiment. §s
statte am Waffenplaste flufstellung genommen und errang
das besondere Lob Sr. krzellenz. flm 19. Zull Kamen die
Karl-lruppen-Kreuze in feierlicher weise zur Verteilung und
am 20. Juli verließ das 4. Baon als erstes das städtische
Leben, vie anderen folgten in den nächsten zwei lagen.
Der Kaiser kommt
flus dem lagebuch des Majors Heinrich Sauer
„24. Zuni: kin Prachtmarsch durch wunderschöne Wälder,
vie Mannschaft ist ganz matsch. Ver Positionskrieg ist wostl
schuld daran. Vie Lrschütterung war zu gewaltig. Zestt, wo
die Vervenanspannung nachgelassen, kommt erst die kr-
schöpfung steraus. Puch die Pferde find vollkommen fertig,
schleppen kaum die leeren wagen, wir festen alle ganz er¬
bärmlich aus und sind total verlaust.
Bilden einen Teil der flrmeereseroe. Hoffen aus die Bück-
kcstr ins kdelweißkorps. Begiment mit den Besten des 5. und
4. Baons im Lager Monte Bover. Malina (1.) noch in Stel¬
lung. Mein Baon erreicht 11 Ustr Lager Lost'alta.
Baonskommandantenversammlung in Monte Bover.
Oberst o. vittorelli teilt uns mit verdächtigem flugenzwinkern
mit — das verständnisinnig ausgenommen wird — daß sestr,
scstr stoster Besuch eintrifft. Sache vorderstand noch reservat.
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