Volltext: Linzer Hessen

Laldonazzosee vom Monte Bover 
weise ins Unbeschreibliche, da kam am IS. der strikte Befehl, 
sich systematisch auf dem Kamme der Vrtigara vorzuarbeiten, 
während die anderen Vioisionen verteidigungsstellen zu be¬ 
ziehen hätten. 
fllso nicht nur, daß das Projekt K gründlich geändert 
wurde, sondern der ganze Lharakter der flktion wurde von 
einer Offensiv- in eine vefensio-flktion umgewandelt, mit 
flusnrchme für die flbteilungen der Vivision auf dem Kamme 
der Vrtigara. vies wurde befohlen, obwohl die Lrfahrung der 
vorhergehenden läge bewiesen hatte, daß man dem Leinde 
vor dem Baume der 29. und 13. Vivision Gelegenheit gab, 
größere Kräfte zum Vffensivstoß gegen die 52. Vivision anzu¬ 
sammeln. Zudem befand sich diese Vivision gegenüber den 
anderen Vioisionen in einer vorgeschobenen schwierigen 
Situation. 
In dieser Lage schlug ich den Büchzug der Kräfte auf 
Lanari vor. vie mündliche flntwort des General Montuori auf 
diesen Vorschlag war: „Ich will das Wort Büchzug überhaupt 
nicht hören", und bestärkte dies später noch mit einem Vienst- 
zettel. Wan bestand immer noch auf dem Irrtum, der unaus¬ 
weichlich die Vernichtung der tapferen Vivision nach sich ziehen 
mußte, und zwar zu einer Zeit, als die flrtilleriekommanüanten 
bereits darauf aufmerksam machten, die Leueranforderungen 
zu beschränken, da die verfügbare wunition rasch zu tnde 
gehe. 
Indessen brachte der Leind im Schufte des Monte Lampi- 
goletti, den man nicht hatte nehmen können, frische Iruppen 
mit gut organisierten Sturmabteilungen heran, wo waren die 
unseren? Im Lrühjahre hatten wir mit großer Sorge Sturm¬ 
truppen aufgestellt, dann aber wurde die ganze Sache wegen 
der Mehrkosten wieder fallen gelassen! Ver Leind hielt unsere 
Kampfstellung unausgeseftt unter Leuer und ließ uns auch 
nicht eine Minute in Buhe! In der Bacht auf den 25. Zuni 
wurden unsere Iruppen von einem ungeheuren Leuerüberfal! 
überrascht. Ls folgte ein äußerst wilder Jnfanterieangriff, 
durch den die italienischen flbteilungen von der Kammstellung 
heruntergeworfen wurden. Sie gruppierten sich nun verzwei¬ 
felt an den Lelswänden. Va kam ein korpskommandobefehl: 
„Ls ist keine ffand breit Boden aufzugeben, die verlorenen 
Stellungen sind sofort wieder zu nehmen." In der genannten 
absurden Situation blieben wir, bis der Gegner uns endgültig 
übermannte. Man trat nun den Bückzug in die flusgangs- 
stellung an, den man in einem besseren Biomente versäumt 
hatte. 
warum blieben in jenen lagen des Kampfes der 52. Vi¬ 
vision die anderen beiden Vioisionen des Korps passiv? warum 
seftte man nicht einen leil jener Kräfte zur Besiftnahme des 
Lampigoletti an, von wo aus man wenigstens den Leind von 
der Vrtigara zurückhalten hätte können? 
Noch eine italienische Stimme1) 
„Vrtigara", 10. bis 26. Zuni 1917 
Zwischen die zehnte und elfte Isonzoschlacht fällt eine 
andere unserer flngriffsaktionen im Gebirge. Man nennt sie 
gewöhnlich einfach „ver Vrtigara". Vieser Name aber faßt 
alle Kraft und allen Buhm unserer fllpini in sich, die mit 
Becht diesen Berg des Unglücks als ihr größtes Grabmal und 
ihr größtes Buhmesmal betrachten. 
Unsere Gegenangriffe auf den Hochebenen im Juli 1916 
waren vor der feindlichen Linie zum Stillstand gekommen, die 
von dem Gebirgswall, der das Suganer lal beherrscht, unge¬ 
fähr südlich über Vrtigara, Monte Lampigoletti, Monte Lhiesa, 
Monte Lorno, Monte Lolombara bis zum Zebio zieht. Ver 
Leind beherrschte von dieser von Natur aus starken und 
mächtig ausgebauten Verteidigungslinie die Zugänge aufs 
Plateau, das Val flffa und das Val Galmarara. wir aber 
hätten im Besifte dieser Linie die Bedrohung bannen können, 
die ständig auf der Llanke unserer ffeere im Ladore, in Kärn¬ 
ten und am Isonzo lastete und einen Großteil unserer 
Verteidigungskräfte freibekommen, vie im Sommer auf¬ 
geschobene flngriffsaktion sollte im kerbst 1916 wieder 
aufgenommen werden: doch zwangen uns damals vorzeitige 
Schneefälle darauf zu verzichten. 
Vas Projekt wurde etwas erweitert im Lrühl'ahr 1917 
wieder aufgenommen, und seine Vurchführung der noch der 
Irienter Offensive aus den Iruppen der Hochflächen von 
flsiago und des Suganer lals gebildeten 6. flrmee sGeneral 
Mambrettij anvertraut. Vas XX. Korps sollte die feindliche 
Lront in der flchse Monte Vrtigara und Monte Lorno im 
Norden, das XXII. im Süden zwischen Zebio und Monte 
Mosciagh durchstoßen, weiters hätte von den zwei kinbruch- 
stellen aus das XX. Korps sich des ganzen Plateaurandes 
gegen das Suganertal, bis zur Lima portule bemächtigen, 
und das XXII. den Vstkamm des Val Galmarara erreichen 
sollen, fln der flktion nahmen noch das XXVI. Korps links 
vom XXII. Korps und die Iruppen des Suganertals 
sXVIII. Korps) teil. 
Gegen den Vrtigara warf das XX. Korps die 52. Vivision, 
die Blüte unserer fllpentruppen (18 Baonej und gegen den 
Monte Lorno die 29. Vivision (12 Jnfanteriebaonej. Gegen 
Zebio und Monte Mosciagh wirkten die 15. und 25. Vivision. 
Vor uns stand das III. österreichische flrmeekorps mit zwei 
vioisionen und einer verstärkten Brigade. Zwischen Monte 
Lorno und flgnellapaß bot uns die 6. feindliche Vivision die 
Spifte, deren Kommandant, General Mecenseffg in der 
Schlacht fiel. 
Capitono flmadeo losti: „La guerra italo-austriaco 1915/191S" 
svcrlag plpes, Mailand, vergriffen). Nach der französischen über- 
scftung von L. fiogward: ,.L'Italic dans la guerre mondial 1915/18", 
Paris, pagot 1933. 
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