Volltext: Linzer Hessen

von &ma%sidicl 
Spttxftcgerle 
einrnOHoom 
Kmo cLàtcmrpanetka 
ISS- 
Cima desta Saétte 
Das ßampfgelänöt der 8rtigarasch1acht 
schwaöien Schar in den Kampf Eingriff, gelang es ihm nur dem 
Segner den weiteren weg zu verlegen. Vas Schicksal des 
Z. Baons zog auch die rechte Flügelkompagnie des nördlich 
anschließenden 1. Baons in witleidenschaft. Italiener in klum¬ 
pen geballt, drangen gegen Rücken und Flanke des Baons vor. 
In diesem kritischen flugenblick rafft Major Theodor Malina 
zusammen was Schußwaffen trägt: Seinen technischen Zug, 
versprengte Sturmpatrouilieure, Ordonnanzen und Telepho¬ 
nisten, einen Zug der Z. Kompagnie und 18 Mann des Jäger- 
baons 23,alles wirst er in das entstandene loch. Zu gleicher 
Zeit rückt die 13. Kompagnie aus ihrer Reservestellung, 
dringt zwischen die Reste der 4. Kompagnie und des Jäger- 
baons 7 und schließt die Linie. Leutnant Sangl der 15. Kom¬ 
pagnie trägt in hervorragender weise zu dem Selingen bei. 
Mit nur sechs Mann rennt er den Segner an, jagt ihn aus 
der Stellung, befreit acht gefangene Tlierzehner, nimmt dafür 
dreimal soviel fllpini hopp und erbeutet zwei Maschinen¬ 
gewehre. 
flm linken Flügel des 1. vaons, also vor der 1. und 
2. Kompagnie, kommt der flngriff schon in seiner Lntwicklung 
zum Zusammenbruch. In diesem Debakel sammelt der Segner 
die Zersprengten und strömt einer Felsendeckung zu, die der 
eigenen Linie den Eingang zukehrte. Die Kaverne hatte in 
früheren Tagen uns gehört. Oberleutnant Ferdinand Leitl, 
Offiziersstellvertreter Karl Stingeder der Maschinengewehr¬ 
abteilung 1, Leutnant Joses Furik und Fähnrich Lduard 
Schmidinger waren es, die hier die Reobachtung in so muster¬ 
gültiger weise leiten, daß kein Mann am feindlichen Hange 
sich rühren kann ohne sofort unter Feuer genommen zu 
werden. Dsfiziersstellvertreter Stingeder bedient selbst sein 
Sewehr und zielt so sicher und gewandt, daß jeder Schuß 
trifft. 
Staunenswert ist die Fülle an Kraft, die — troh ZSstündigem 
Trommeln, dem die Kompagnien schuhlos preisgegeben, das 
so entschliche Verheerung anrichtete und die fjnlfte der Be¬ 
stände forderte — noch in Offizier und Mann lebendig wirkte. 
Vas waren eben Kerntruppen, oberösterreichische Soldaten, 
die zwar keine Karde mehr vorstellten, aber in sjeldenmut 
und Kottessurcht ausharrten, wie das Herz, so saß auch jede 
Kugel am rechten Fleck. Rach einer Stunde irrenden Bemü¬ 
hens beim Feinde, der Ungezählte tot und verwundet liegen 
ließ, fluteten sie zurück in ihre Felsenstellung, die nunmehr 
von unseren 58.5-Zentimeter-Mörsern, der gesürchtetsten öster¬ 
reichischen Waffe bekämpft wurde. 
Zahllos sind die Heldentaten: va waren um nur einige 
zu nennen der Infanterist Franz Zinegger, der allein zehn 
gefangene Österreicher aus dem gegnerischen Sraben befreite. 
Die Infanteristen Josef Kellner und flnton Reisinger, beide 
von der 1Z. Kompagnie, die die Bedienung eines Maschinen¬ 
gewehres mit dem Kolben niedermachten und das Bewehr 
troh starker Feuerwirkung in Sicherheit brachten. Bei der 
1(5. Kompagnie schleppte der Korporal Josef Ldlstein 15 Be¬ 
fangene zurück. 
Um die Reserven bei der sjand zu haben, wurden die 
übrigen Kompagnien des 4. Baons in näher gelegene Räume 
vorgezogen. Sie brachten aber keine Hilfe mehr, vom furcht¬ 
barsten Minenfeuer ersaßt, erlitten sie schwerste Verluste, und 
als sich in den flbendstunden das Baon sammelte, waren ihrer 
nur mehr 108 Mann. flm Fuße der Lima vodiri liegt ein 
öder Soldatenfriedhof. Seine Ruhestätten sind seicht und 
doch mühsam in den Felsen gesprengt. Lin Denkmal, wie 
es rauhe Soldatenhände des Infanterieregiments 17 ge¬ 
schaffen, ist seine einzige Zier. Dort ruhen viele brave liessen 
neben den ungezählten anderen, die ihre Heimat nicht mehr 
sehen sollten. 
Rach mißlungenem flngriffe lag hageldichtes Feuer auf der 
Sähe 2851 und der rückwärtigen Mulde, wo der Segner 
Reserven wußte. Seine Infanterie aber ging gleichzeitig in 
die flusgangsstellung zurück und hinterließ nur eine schwache 
Postenkette, die in der Rächt zum 28. Juni gleichfalls einge¬ 
zogen wurde. Der ganze Raumgewinn der beiden Sroß- 
kampftage betrug 128 Schritt Tiefe. Lin Streifen, der mit 
den vielen italienischen Toten und den Hunüerttausenden von 
Beschossen wirklich zu teuer bezahlt wurde. Der wichtige linke 
Flügel hatte nicht um Sohlenbreite nachgegeben. Unbestreitbar! 
Vas todesmutige flusharren der Kesten verhinderte den ge¬ 
planten italienischen Durchbruch und befreite das flrmee- 
kommando von einer großen Sorge. Lin glänzender flbweh» 
sieg war um ungeheuren preis errungen. Die Verluste 
erreichten fast die erschreckende Ziffer von 48 Prozent. Vas 
Z. Baon existierte nicht mehr und die lebten Reste der helden¬ 
mütigen 8. Kompagnie wurden aufgeteilt. 
flls die Rächt ihren Schatten spendete, ruhten endlich auch 
die Feuerschlünde. Totenstille lag aus der Walstatt. Jetft 
wurden die verbände neugeordnet und die kläglichen Brocken 
des 3. und 4. Baons durch das Z. Baon des kaiferschühen- 
regiments 2 abgelöst. Der 28. Juni brachte noch einmal starkes 
flrtillerie- und Minenfeuer, der nächste Tag nur noch das 
gewohnte Störungsfeuer, das bis zum 22. anhielt, fln diesem 
flbende übernahm das 18. Baon der 14er den flbschnitt des 
1. Baons fMajor Malinaj, das als lehtes die Stätte des 
Schreckens verließ. 
während aber das Regiment nach dem hübschen Baracken¬ 
lager Monte Rover mit seiner mächtigen vrahtseilbahnanlage, 
die fast das ganze 3. Korps versorgte marschierte, dort in 
Paradeausstellung Sr. Majestät dem Kaiser vorgeführt wurde, 
der es in huldvollster weise auszeichnete, blieb das 1. Baon, 
zur Verfügung der 6. Infanterietruppendivision, im Lager 
vollo de! Fine. Um Mitternacht des 25. Juni abermals vor¬ 
gezogen, wurde die 1. Kompagnie in chre frühere Stellung 
auf 2851 als linke Flankendeckung gelegt. 
flm 25. Juni früh unternahm die 98. Infanteriebrigade, 
in deren verband das 18. Baon der 14er unter Major 
v. Szilleg gehörte, nochmals einen flngriff auf 2871, der einen 
vollen Erfolg brachte, an tausend Befangene wurden abge¬ 
führt und viele Moschinegewehre erbeutet. Die Ereignisse auf 
dem Brenzkamme sind auch in der Kriegsgeschichte des X/14er 
Baons und in einer Linzeldarstellung behandelt, flm 29. früh 
besorgte die Kompagnie Oberleutnant kern im vereine mit 
Sturmpatrouillen die endgültige Säuberung des Brenzrückens 
und brachte noch 158 fllpini ein. Run geben wir „dem Feinde" 
das Wort. 
Ute mißglückte Ortigata-Offenftoe1) 
Italienische Darstellung 
fluszugsweise Schilderung nach Seneral Eorno Oagna Sabina 
im „Dauere di Roma", 17. bis 22. Dezember 1919. 
flls die erste Phase unserer Begenoffensive ISIS mit der 
Besihnahme der Linie Laldiera—Lampanella—Lozze—Lima 
Saetta, Monte Polo usw. geschlossen war, behielt sich unser 
Höchstkommando, um den übrigen Teil der Hochfläche in Besih 
zu nehmen, eine flktion allergrößten Stiles vor. Dies wurde 
als Projekt K zusammengestellt. 
Die flktion stiitfte sich aus das 28. flrmeekorps an der 
Front Ortigara—Monte Forno mit dem Ziele Loston di por¬ 
tule, demonstrativ unterstüht vom 22. flrmeekorps und den 
seitlichen Korpsartillerien fdes 25. im Val Sugana und des 
18. auf der Hochebene). Ls muß zugegeben werden, daß man 
i] Entnommen dem Buche „Der Kampf um die Berge Tirols" 
von Major Eduard Fröhlich. 
das möglichste tat, aus der mißlichen Lage des Feindes und 
seiner unzusammenhängenden Linie Ruhen zu ziehen, um eine 
radikale Wendung der Situation herbeizuführen. 
flber die Vorbereitungen lpezu gingen langsam, ver fln¬ 
griff wurde während des Sommers und Herbstes verschiedene 
Male verschoben und endlich flnfang Rovember ISIS fest- 
geseht, doch wurde wegen eines Schneefallcs davon abgesehen, 
der uns zwang, die flktion definitiv aufzuschieben. Dann 
kam jene winterliche Ruhe zwischen den Schneemassen, die 
wahrhaft auch eine Beschreibung verdienen würde. 
flnfangs Frühjahr 1917 wurde das Projekt wieder auf¬ 
genommen und auf der Hochebene die fllpinigruppen 1 und 2 
unter meinen Befehl gestellt, die nun mit der 8. und 9. fllpini- 
gruppe unter Beneral Di Giorgio die 52. Division bildete, deren 
Kommando ich am 5. Mai 1917 übernahm. 
Roch bevor ich dazu bestimmt worden war, mußte ich 
bei der Durcharbeitung des Projektes zur Überzeugung kom¬ 
men, daß dieses mit der geänderten Lage beim Feinde 
nicht in Einklang zu bringen sei, da sich diese radikal ver¬ 
ändert hatte. In der Folge hatte ich nun den Befehl zur 
Operation erhalten, doch war unsere flktion nicht die Zort- 
sehung unseres im Juni ISIS begonnenen Manövers, denn 
eine Kolonne von rechts mußte die feindliche Linie auf der 
Ortigara ausheben und über den Rand der Hochebene nach 
und nach, angelehnt an Lastelnuooo, Limo Undici und Lima 
vodiri, im ersten Tempo den Loston di portule am östlichen 
Rande der Val d'flssa erreichen. Dann nahm man den 
unterbrochenen Vormarsch der Ortigara des Juli ISIS auf. 
Dieselben fllpinibaone, die 1915 Lastelloni di San Marco, 
Lima Isidora, Laldiera, passo de»'flgnella genommen hatten, 
damals vergebens gegen die Felsen der Ortigara geworfen 
wurden, mit denselben Direktiven und Zielen sollten sie nun 
die flttacke wieder aufnehmen. Eine 2. Kolonne svon links) 
sollte am Monte Forno die feindliche Linie erobern, die For- 
zelletta di Balmarara überschreiten, die sehr starken feindlichen 
Positionen der Zingarella und dann den Monte Zebio nehmen. 
flber wenn eine rasche, kraftvolle flktion im Sommer oder 
sjerbst ISIS damals gegen die nur trassierten Schühengräben 
des Feindes gelungen wäre, so war jet|t im Frühjahr 1917 
wenig flussicht auf Erfolg gegen dessen formidablen Linien 
und die festgefügte Organisation. 
Ich habe schon angeführt, wie sich der Feind in einer durch 
das Terrain äußerst starken Linie festgeseht hatte, während 
212 
215
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.