Volltext: Linzer Hessen

3m heißen Hingen am Monte Oitigaia 
Sie erfuhr durch die prachtvollen Zungens der 12. Kompagnie 
eine kräftige Abweisung. Vas genügte vorläufig. Die ita¬ 
lienische Lührung muß mit der Abneigung ihrer Soldaten 
gegen nicht gründlich vorbereitete Angriffe rechnen und dahin 
wirken, daß ihre kilfswaffen die Hauptarbeit verrichten, flus 
unserem noch recht kräftigen Infanteriefeuer ersah man, daß 
dieses erstrebte Ziel noch nicht erreicht fei, und so begann 
denn der Leuerorkan von neuem über die Lelfen der Grtigara 
zu fegen. Um Z Uhr nachmittags fetzte ein neuer Angriff ein, 
aber jeder hielt fein Gewehr schon bereit, weil ein Überläufer 
die genaue Zeit verraten hatte. So kamen nur wenige Ita¬ 
liener aus dem eigenen Sraben. Durch woh>ge;ielte Schüsse 
gewarnt, kehrten sie rasch in ihren sicheren Unterschlupf zurück. 
Ununterbrochen feuerten die feindlichen Rühre, spieen Gra¬ 
naten und Minen lad und verderben unter die wackeren 
Verteidiger, wir müßten in Superlativen reden, wollten wir 
die weitere Steigerung dieser grausigen lodesfgmphonie be¬ 
schreiben. sjier fehlt das Wort, das der lat gleichkommt, kein 
Lleckchen krde blieb unberührt. In die voline der beiden 
Vaonskommandanten schlug Geschoß auf Geschoß,' der Tele- 
phonunterstand ging in Trümmer. Die nächste voline barg 
in einer Kaverne den kilfsplatz. kr war überfüllt, kine schwere 
Mine trennte dem Gberarzt Vr. Gabor des 1. Vaons beide 
Lüße ab, verletzte den dort Krankliegenden blutjungen Teut- 
nant v. Garzarolli tödlich und verwundete den Sanitäts¬ 
fähnrich Mattaulech schwer, vrei brave Menschen lagen da, 
zwei warmfühlende firzte, die aus ihrem menschenfreundlichen 
Samariterdienste gerissen schwere Schmerzen erduldeten und 
nun selbst auf ärztliche ffilfe angewiesen waren. 
sin Gewitter mit kjagelschlag ging nieder, kisstücke von 
Kaselnußgröße prasselten herab. Durch die undurchsichtigen 
gelben und schwarzen Pulvergase regnete es in Strömen, 
preisgegeben der Wut dieses Unwetters, wurden die Ver¬ 
teidiger außerdem bis auf die Kaut durchnäßt. 
ver Kimmei dämpfte die Wut des Kampfes. Mit Anbruch 
der vämmerung war das Leuer ein wenig abgeschwächt, be¬ 
hielt aber trotzdem Kraft genug jeden Verkehr zu unterbinden. 
Dabei begann die feindliche Artillerie das Gelände mit tränen¬ 
erregenden Gasgranaten abzustreuen, wodurch die Verwen¬ 
dung der Gasmasken notwendig wurde. Durch einen Relais- 
postendienst konnte wenigstens von den vaonskommanden 
bis zum Regimentskommando und von dort weiter zur 
Brigade der Verkehr im beschränkten Maße aufrecht erhalten 
werden. Die kunderte von verwundeten wurden jetzt abge¬ 
schoben, aber itzr Abtransport stieß auf große Schwierigkeiten, 
weil dieser lag gerade unter dem Sanitätspersonal bedeutende 
Gpfer gefordert hatte. In der Rächt mußte zur Auffüllung 
der entstandenen Tücken geschritten und die 9. Kompagnie, 
die in einer rückwärtigen voline als Reserve lag vorgezogen 
und um 4 Uhr früh zur Ablösung der 13. Kompagnie ver¬ 
wendet werden. Die Maschinengewehrabteilung Gberleutnant 
Ahrer wurde über Befehl des Unterabschnittskommandanten 
zwischen das 1. und 3. Vaon eingeschoben. Vas 1. Baon fetzte 
im Morgengrauen seinen Sturmzug unter Kommando des 
Leutnants Du Rieux bei der geschwächten rechten Llügel- 
kompagnie (4.) ein. Vas feindliche Leuer, inzwischen wieder 
zur vollen Kraft entfaltet, erlangte am 19. um 5 Utzr früh 
die alte kestigkeit. Diesem artilleristischen Masseneinsatz folgten 
die Infanteriestöße auf dem Luße. Der Angriff lief von rechts 
nach links und fand an dem Überreste des in diesem alles 
zermürbenden und zermalmenden Leuerorkane dahingeschwun¬ 
denen 2. Baons des Kaiserjägerregimentes 4 nicht mehr so 
nachhaltigen widerstand. Gier gelang dem Leinde der kinbruch. 
Vas 3. Vaon des Regiments sdie 19., 11. und 12. Kom¬ 
pagnie) hatte bereits im Morgenrot drei Angriffe Kraftvoll 
abgewehrt. Run sah sich das zusammengeschmolzene Käufiein, 
durch den im Kaiserjägerabschnitte eingedrungenen Gegner in 
Llanke und Rücken bedroht einer Übermacht gegenüber, gegen 
die es vergebens anzukämpfen versuchte. Ab 7.45 Uhr früh 
hörte man von diesem Teile des Regiments nichts mehr. 
Auch die zur Verstärkung eingesetzte Maschiengewetzrkompag- 
nie fiel in die kände des Gegners, wotzl versuchte Gberleut¬ 
nant karriop, mit der 9. Kompagnie, das Verhängnis von 
seinem Vaone abzuwenden. Trotzdem er heldenmütig mit seiner
	        
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