Volltext: Linzer Hessen

Sieben Gemeinden. Links Limone-Vst 
ausgebauten vorspringenden Felskuppen „liger" und „Gibral¬ 
tar". Ein italienischer Vorstoß, wenn iHm schon ein Durchbruch 
durch die versumpften lalstellungen gelungen wäre, mußte 
Hier in die größte Bedrängnis kommen, ks waren also einmal 
die Italiener, die einen flngriff befürchten konnten. Sie Hatten 
zu iHrer Sicherlieit vor und Hinter pedescala, auf den südlich 
der flssaschlucht gelegenen flrdeHängen, ferner bei Losa vatti 
ein verteidigungssgstem mit zakllosen kreuz- und querver¬ 
spannten Hindernissen angelegt, das auch ein vorgeben 
unsererseits hätte bremsen müssen. Diesem Umstande war es 
auch zuzuschreiben, daß in den Stellungen eine recht behäbige 
Sorglosigkeit einriß, die das sonnige ZrüHjaHr, dessen Wärme 
den ausgefrorenen Soldaten wundersam das fjei; weitete 
noch erhöhte. Dian körte die Hessen allerorts singen und 
jodeln. 
vie schäumende flstach mit ikrem lorrentencharakter war 
reich an Forellen, nach denen eifrig gefischt wurde. Ja es ist 
vorgekommen, daß allzu leidenschaftliche fingier solange am 
Bachufer saßen, bis einige woHlgezielte Schrapnells sie ver¬ 
anlaßten die Beine in die Hand zu nekmen. fluch Gemsen 
wurden von „tachinierenden" Jägern zur Strecke gebracht, 
die chr wildererblut bis in das Gebiet der lonezzaspiHe ge¬ 
trieben Hatte. 
wir der im wai einseHenden 10. Isonzoschlacht war es 
auch mit der friedlichen Stille im fistirotale vorbei. Schein- 
demonstrationen, um die flufmerksamkeit des Gegners zu 
erregen füHrten zu zaHllosen Patrouillengängen. Dabei kam 
zutage, daß der Gegner seine vor pedescala gelegene erste 
Stellung infolge der ZrüHjaHrsüberschwemmung freiwillig 
geräumt und auf die sogenannte flrdeHangstellung zurück¬ 
gegangen war. vie eigenen Feldwachen bezogen nun flus- 
stellungspläke, die südlich pedescala lagen und die bis in die 
Ortschaft verlaufenden feindlichen Verbindungsgräben wurden 
durch starke Sprengladungen zerstört. Größere Vorkommnisse 
beHinderte an diesem Frontteile das Gelände und auch die 
vorerwäHnten patrouillenunterneHmungen erHeben keinen 
flnspruch als Gefechte bezeichnet zu werden. 
Vie Kommandoverkältnisse Hatten in leHter Zeit Häufig 
gewechselt. Vach fibgang des Majors Baron veichiin über- 
naHm Hauptmann Friedrich Vogel für einige Zeit, später 
wajor IHeodor Walina das 1. Baon, das Z. Baon Hauptmann 
Zaschke. Vas flbschnittskommando der ganzen Gruppe lag 
bei Vberstieutnant flurel Bäszel, der vorHer schon durch 
Wochen das Z. Baon gefüHrt Hatte. 
flb S. Zuni machten sich die feindlichen flngriffe auf den 
„Sieben Gemeinden" in iHren fiusstraHlungen bis zum Limone 
füHIbar. Vie flrtillerietätigkeit naHm bedeutend zu. Vie ita¬ 
lienische Infanterie, die bisHer unsichtbar geblieben, begann 
gleichfalls durch Feuerüberfälle das Stellungsidgll Zu stören 
und Interesse für die sturmfreien Hessenbastionen zu Heucheln. 
lroHdem war doch flufmerksamkeit geboten, um Überraschun¬ 
gen örtlicher vatur zu verHindern. ver nächste lag wurde 
fast zu einem Kampftage, vom srLHen Morgen an donnerten 
die GeschüHe aus die eigenen Steilungen, ein aufgefangener 
Funkspruch der Italiener besagte, daß mit diesem läge die 
ganze italienische flrmee zum flngriffe übergeHe. Dies alar¬ 
mierte die ganze BesaHung, aber außer einer großen Schießerei 
von italienischer Seite ereignete sich nichts. 
Schon am 10. Zuni sollten die Baone Walina und Zaschke 
durch das SchüHenregiment ZS abgelöst werden. Die einge¬ 
tretenen Ereignisse verschoben jedoch den Wechsel um 
24 Stunden und erst am 11. Zuni nachts konnten die Heraus- 
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