Volltext: Linzer Hessen

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llodi sechs lagen fanden dann die Compagnien als 
Baons- oder flbschnittsreserve Oelcgentzeit, von diesem furcht¬ 
baren Postendienste etwas auszurechen. Vieser lurnus wieder- 
tzolte sich durch 28, später durch 14 läge, nach denen die 
Vaone tzerausgczogen und nach den angenctzmeren Nachbar¬ 
abschnitten verlegt wurden. 
Vas 1. Vaon lag seit den ersten flugusttagen auf den 
Katzien Leisen des INonte Nlajo, grub, schaufelte und sprengte 
Bröben und Kavernen in den Lels, baute Unterstände und 
legte Verbindungsgräben an, kurzum es schuf eine Stellung, 
die in den Ivintermonaten der lruppe einen warmen Unter¬ 
schlupf, bei stärkstem flrtilleriefeuer aber sicheren Schutz bieten 
sollte. Lür die Erprobung des Seschaffenen sorgte der Leind. 
Blieb auch das Baon von Infanterieangriffen verschont, so 
tzatte es doch unter Artillerie- und VUnenfeuer setzr zu leiden, 
das besonders am 10. September ungemein tzestig war. 
Später, anläßlich der italienischen Angriffe gegen den 
westlich gelegenen pasubio, vom 9. bis 12. Oktober, wütete 
das Leuer als vemonstration mit einer Stärke und über¬ 
schüttete die Bräben derart mit lllinen, daß die Opfer das 
normale Maß beiweitem überschritten. 
vie anfangs vezember einsetzenden schweren Schneestürme 
schufen gegen Mitte des Monats eine untzeimliche und kri¬ 
tische läge, vie Entfernung vom Majospitz, dem südlichsten 
Punkte, bis zu den rückwärts gelegenen Verpflegsmagazinen 
des Vaons bei Malga Milegna betrug an sechs Wegstunden. 
Ver schmale Saumpfad war so tief eingeschneit und stand 
derart unter lawinengefatzr, daß der verketzr übertzaupt ein¬ 
gestellt werden mußte. Lüns läge wartete das Baon ver¬ 
geblich auf Verpflegung in eisiger Kälte, abgeschnitten von 
aller Welt, aus 1500 Meter Ejötze. Es tzatte alle Ejände voll 
zu tun die flusgänge der Unterstände und Sräben freizutzalten 
und keinen Bissen, kein Scheit Holz, um ein wärmendes Leuer 
anzufachen. 
Zur Stillung des wachsenden sjungers wurde die eiserne 
Beserveoerpflegung ssoweit sie noch vortzanden war) tzeran- 
gezogen. was bedeutete aber das Stückchen Zwiebach und 
die steintzart gefrorene Konserve für einen überarbeiteten, 
tzungernden Soldaten? vie llot stieg ins Unermeßliche, als 
cs am vierten läge übertzaupt nichts metzr zum vagen gab. 
lrllbe, tzoffnungslose und bange Sedanken dämmerten auf. 
Es war Blück und Bettung zugleich, daß am sechsten läge 
das Wetter auftzeiterte und die Lreilegung des Weges möglich 
machte, fln diesem flbend traf zum ersten Male wieder die 
Verpflegung für die schwergeprüften Verteidiger ein. 
fluch später, im Jänner und Lebruar 1917 brachten starke 
Schneesälle, die die Wege unter einer 4 Meter tzotzen Schnee¬ 
decke begruben das Baon noch öfter in eine isolierte loge. 
Zwei bis drei läge blieb jeder verketzr unterbrochen; eine 
vot jedoch wie im vezember trat nicht metzr ein. In der 
Zwischenzeit waren lzötzendepots angelegt worden, die an 
frischen und konservierten vatzrungsmitteln einen Vorrat für 
14 läge enthielten und nach Entnatzme sofort wieder ergänzt 
wurden, so daß künstigtzin eine Befatzr der flustzungerung 
nicht metzr zu befürchten war. 
Zu Infanterietzandlungen kam es im laufe der Winter- 
monate nicht. Nur die feindliche firtillerie blieb immer wach¬ 
sam und tätig. Sie legte itzr Leuer vorzugsweise aus den 
einzigen Verbindungs- und verpflegsweg nach rückwärts, 
vie flrbeit des Mannes war eine tzorte. ves vachts bei 
einer barbarischen Kälte im angestrengtesten Postendienste auf 
einsamem Leisen, nichts als ein weites Schneemeer vor und 
um sich, mußte er nach Sonnenaufgang das Sewetzr mit der 
Schaufel vertauschen, um der täglich fallenden Schneemassen 
Ejerr zu werden, von einer Ertzolung konnte niemals die 
Bede sein. 
Vagegen war die Verpflegung reich und gut. Um den 
Soldatengeist in der Eintönigkeit des Winterlebens rege zu 
tzalten, der Mannschaft flbwechslung und Vergnügen zu 
veckung in der Stellung timone-wcst 
Südstollen am Monte Cimone 
199
	        
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