Volltext: Linzer Hessen

Leibwache am pasubio 
baon gerade zur rechten Zeit in Besenello ein, um dem be¬ 
drängten liroler Kaiserjägerregiment Z zu Ejilfe zu kommen. 
Die Sehnsucht nach den aufreibenden Kämpfen der ?. Isonzo- 
fchlacht war freilich nach etwas anderem als nach neuen 
schweren Kämpfen im fjochgebirge gerichtet, aber der Mensch 
denkt und Gott lenkt. So ratterte schon am IS. Oktober die 
9. Kompagnie unter dem Kommando des Oberleutnants Lran; 
karriop in Kraftwagen über Lolgaria an den Luß des mäch¬ 
tigen Lelsmaffivs. Oie beiden anderen Kompagnien folgten 
itzr nach. Oas Baon wurde der SS. Sebirgsbrigade — Oberst 
Ellison — unterstellt. 
Piazza, ein idgllisches Oörfchen im lerragnolotaie wurde 
in der Nacht durchzogen und von da über Seroli — Malga 
Visorto der flusstieg begonnen. Ein schmaler steiniger Saum¬ 
pfad sützrte zur lZötze. Er war in einem selir schlechten Zu¬ 
stande, als einziger flnmarschweg ununterbrochen im tzestigen 
Leuer und von den tzin- und tzcrzietzenden Kolonnen, die sich 
gegenseitig stark betzinderten stets bedeckt. Blieben auch die 
beim flufstiege erlittenen Menschenverluste klein, so waren 
die an Iragtieren samt flusrüstung, die von den steilen Lels- 
wänden abstürzten um so empfindlicher. 
Nach dem Verluste des Eosmagnonrückens wurde der mit 
ihm parallel lausende Boiterücken, 21 SO Meter lisch, als 
Widerstandslinie gewählt und am 21. Oktober vom Z. Baon, 
das Teile des liroler Kaiserjägerregiments Z ablöste beseht. 
Oie 9. und 11. Kompagnie kamen in Stellung, die 10. blieb 
als Neserve bei Malga Buse zurück. Selbstredend war in 
prooiantträger am pasubio 
dieser neuen Einie noch nicht viel geschaffen worden, Sräben 
gab es noch keine. Unterstände noch weniger und von Ejin- 
dernissen konnte gar keine Bede sein, denn die italienische 
flrtillerie batte sich noch nicht berutzigt und klopfte täglich den 
Kamm mit schwerstem flrtillerie- und Minenfeuer ab. Manch 
wackerer Posten verstummte in seinem Schützenloche auf ewig 
am Lelsenkamme wätzrend der flusübung des Beobachtungs¬ 
dienstes. 
Schon in den letzten Oktobertagen batte es geschneit, jetzt 
wurde es Ernst und wabre Schneeberge türmten sich auf 
diesem felsigen Gebiete, zerdrückten die wenigen Unterstände, 
die inzwischen in barter flrbeit erbaut worden waren, brachten 
gewaltige Eawinen ins Bollen und erschwerten den Bachschub 
der Verpflegung bis ins Unmögliche. Oie Erfrierungen nabmen 
zu. Berstummten auch die Kämpfe mit den Italienern, ein 
anderer Segner war auf dem Schauplatze dieser blutigen 
Pasubiokämpfe erschienen, die Kälte, fln die steilen Lelswände 
geklebt, die wenigstens gegen wind Schub boten, standen die 
aus Zeltblättern gebauten Unterkünfte, in denen das Baon 
auf 2000 Meter Ejötze im eisigen Wetter bauste. Nichts konnte 
das mangelnde tjol; erseben und so waren die zablreichen 
Erfrierungen eine traurige lageserscheinung. fllle guten Bat- 
schläge versagten bei diesem Elend. lfler oben bat das Z. Baon 
wabrbast steldentzastes geleistet, flnfangs dem grimmigsten 
Leuer schutzlos ausgesetzt, tzielt es mit zätzer flusdauer stand 
und fiel nun der Kälte zum Opfer, die es ebenso mutig, tapfer 
und otzne zu murren zu ertragen versuchte. 
Bis 19. Booember tzatte die flrtillerie getobt, war es zu 
erbitterten Infanteriegefechten gekommen, bei denen die 
Italiener nichts als Biederlagen erlitten. Bann aber setzten 
plötzlich winterstürme ein, die weitere Unternetzmungen aus¬ 
schlössen. 
flm S. Bezember finden wir es im flbstiege auf Piazza, 
um einige läge später die Talstellung im Eagtzibecken bei 
Molino zu bezietzen, von dem freilich nur noch die Katzien 
wände übriggeblieben waren. Bechts davon gegen den 
Monte Maja, lag das 1. Baon des bosnifch-tzerzegowinischen 
Infanterieregiments 2. 
Her Gtabenhrteg geizt weiter 
Bach dieser flbschweifung, in der wir mit dem Z. Baon 
der Zeit vorauseilten, ketzren wir nunmetzr zum Begimente 
zurück. 
Mitte flugust stand am Monte Maja das 1. Baon im 
flnschluß an das 2. Baon, das den Bücken gegen den Borcola¬ 
paß besetzt tzielt. Bas 4. Baon war im Marsche auf Malga 
Lratte d'flrsiero. Bas 5. Baon, das nach seinem flbgange ins 
postnatal bis nach Kärnten gekommen war, dort als Sruppen- 
reserve in Unter-Valentin tzerrliche Wochen verbracht tzatte, 
oder am großen bezietzungsweise kleinen pal und Lreikofel 
in rutziger Stellung lag otzne sich aktiv betätigen zu brauchen, 
wurde nach seinem Eintreffen in Lolgaria am IS. flugust auf¬ 
gelöst und auf die anderen vier Baone ausgeteilt. 
Bas 2. Baon war inzwischen durch leile des liroler 
Kaiserjägerregiments 2 abgelöst worden und marschierte über 
Malga Baibona nach Grotti auf das lonezzaplateau. flm 
21. flugust standen die Baone wie folgt: 1. Baon, Kom¬ 
mandant Major Baron Beichlin-Meldegg detachiert bei der 
180. Insanteriebrigade am Monte Maja,' das 2. Baon, Major 
Sauer als Beserve sreilagernd nordöstlich Grotti, wo es einen 
bösen flrtillerieseuerüberfall erlitt: das Z. Baon, Major Ziegler 
detachiert am Karstplateau, und das 4. Baon, Major Marbach, 
später Major Schuldes in Stellung am Ostrande des lonezza- 
plateaus. Bort tzatte es am 1?. flugust ein Baon Einund- 
zwanziger abgelöst. 
Oie sonnigen, warmen flugust- und Septembertage brachten 
wenig Kämpfe und keine großen Ereignisse. Oer Eimone, aus 
dem abwechslungsweise die Baone 2 und 4 mit dem Schwester- 
regimente 59 wache tzielten, wurde sortistkatorisch stark aus¬ 
gebaut und man scheute weder Zeit noch Mütze seine Ber- 
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