Volltext: Linzer Hessen

Dos Pasubio Massiv 
flm 5. September übernatzm das Baon wieder die alte 
Stellung und setzte die slrbeit des Feldjägerbaons 9 fort. Vas 
gegnerische Feuer sachte jetzt oftmals zu großer kjestigkeit an 
und forderte unter den braven Oberösterreichern nicht un¬ 
bedeutende Opfer. 
flm rechten Flügel, gegenüber der 12. Kompagnie tzatten 
die Italiener eine Sappe bis auf 20 Schritte gegen die eigene 
Stellung getrieben, tzier eine Vorfeldstellung eingerichtet und 
stark verbarrikadiert, von itzr aus konnten sie die 9. und 
12. Kompagnie mit kjandgranaten stark belästigen, wotzl 
waren die Sräben an dieser Stelle inzwischen durch Vratztnetze, 
mit der Bestimmung die geworfenen kandbomben aufzu¬ 
fangen eingedeckt worden, doch gelang es damit nicht jeden 
Wurf unschädlich zu machen, stm 10. September ertziclt das 
Baon den Besetzt diese italienische Vorfeldstellung zu zerstören. 
Ls teilten sich in diese flusgabe die 9. und 12. Kompagnie 
unter einer slrtilleriebeitzilfe von 15-Zentimeter-kaubitzen und 
Minenwerfern. flm 10. und 11. September legten diese aus 
die Sappe nebst dem anschließenden leite der lzauptlinie ein 
ausgiebiges Feuer otzne merkliches lrgebnis und so blieb es 
denn in der fjauptsache flufgabe der Infanterie die flrbeit 
zu verrichten. Um 1 Utzr frütz ging es über die Kindernisse, 
um 1 Utzr ZO Minuten war der Srabcn genommen und mit 
tkrasit für die Sprengung geladen. Vach erfolgter vückketzr 
blieb nach einem gewaltigen krach, bei dessen Getöse die 
Balken und Sandsäcke der Sappe wie Summibälle umtzer- 
slogen von dem italienischen Bollwerke nichts übrig als ein 
lrümmertzaufen. k>er sei der Feldwebel lzerzog der 12. Kom¬ 
pagnie erwätznt, der. obgleich verwundet, ganz allein das 
eigene vratzttzindernis nach beendetem Unternetzmen im 
schwersten feindlichen Feuer wieder tzerstellte. 
Mit vertzaltenem Srimme tzatte der Segner die Zerstörung 
seiner vorgeschobenen Stellung angesetzen, legte von jetzt ab 
täglich das stärkste Feuer auf den Baum des Baons, das 
oftmals bis zu einem Feuerwirbel anschwoll. In der vacht 
zum 14. September wurde das Baon tzerausgezogen, um als 
Brigadereseroe die srützer erwätznten volincn zu bezietzen. 
Bort kaum angekommen, wurde es alarmiert. 
vie 7. Isonzoschlacht tzatte begonnen. 
vom frützen lagesgrauen an trommelte es auf die eigenen 
Linien, die datzinterliegenden Bäume und ein otzrenbetau- 
bendes vonnern erfüllte die Lust. 
„Baon besetzt sofort die zweite Linie und sammelt, was 
von vorn nach rückwärts kommt", kam es durch den tosenden 
kampseslärm Lurch Ordonnanzen, da sämtliche leleptzondrätzte 
schon längst in dem furchtbaren Feuer zerstört worden waren. 
Vie Bewegung, die durch die Besetzung der zweiten Linie er¬ 
folgte blieb dem Segner nicht verborgen. Schon sauste cs 
über die köpfe, tzämmerte in die Beitzen,' Sranaten warfen 
Lisen und Steine im weiten Umkreise umtzer. von der Front 
krochen gewittergleich die schweren Bauchwolken ungezätzlter 
Minen, die otzne Unterlaß die Stellung, aus deren flusbau 
das Baon so stolz gewesen einebneten. 
Um Z Utzr nachmittags ertzielt die 10. Kompagnie den 
Besetz! zur Vorrückung aus der Straße bis zum Baonskom- 
mando des Leldjägerbaons 9, dem sie sich zu unterstellen tzatte. 
Sie wurde in der vacht, links der Straße, zur fluffüllung der 
geschwächten Zägerkompagnien eingesetzt und tzat dort wacker 
ausgetzalten. 
Um 9 Utzr abends trafen beim Baon weitere Besetzte ein: 
„vie 9. Kompagnie rückt sofort in die Linie der veunerjäger; 
11. und 12. Virektion Standort Baonskommando 1, In¬ 
fanterieregiment 4?. Segner aus den Abschnitten sviene 5—8) 
tzinauswerfen." 
Ver drötznende Sturm des Kampfes rollte über die tote 
Lrde, gepaart mit einem wolkcnbruche, durch den die Kom¬ 
pagnien vorwärts strebten. Vas ungetzeuer gesteigerte Sperr¬ 
feuer lichtete itzre Beitzen beträchtlich, die wütende Windsbraut 
peitschte den Begen ins Gesicht und erschwerte die Vorrückung 
bis zur Lrschöpfung. fjart rangen die Kompagnien mit den 
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Naturelementen in der stockfinsteren vacht. Segen Mitternacht 
kam das kjalbbaon an die Stellungen tzeran und konnte zum 
Angriffe schreiten. Situation: Vas gewaltige Feuer tzatte die 
Sräben vernichtet und den größten Teil der Besatzung des 
Infanterieregiments 47 erschlagen, ven italienischen Sarde- 
regimentern 1 und 2 war deren Besetzung sodann gelungen. 
Ver Best des 1. Baons des Infanterieregiments 47, gegen 
60 Mann, tzatte die Linbruchstelle mit Sandsäcken abgeriegelt 
und kurz datzinter im Schutze von Steinmauern eine zweite 
Linie bezogen. 
Ver Vorstoß des Z. fjalbbaons des Infanterieregiments 14 
kam im starken Maschinengewetzr- und Mitrailleusenfeuer 
zum Stillstände. Ls verlängerte datzer die Schützenlinie der 
Siebenundvierziger, stellte nach links den Kontakt mit der 
9. Kompagnie tzer, die inzwischen gleichfalls eine Bücktzalt- 
stellung bezogen tzatte. und erwartete in dieser Lage den 
Feind, der unablässig seine Seschütze und Minen spielen ließ. 
In eine Kölle schien das brave Baon geraten zu sein. 
slm 15. September mittags konnte noch keine flngriffslust 
beim Segner bemerkt werden. Sein Sewinn am Vortage be¬ 
stand in einer Strecke von beiläufig 1000 Schritten flusdetz- 
nung, über die er sich nicht tzinauswagte. Seine flbsicht lag 
in der Zermürbung und artilleristischen Vernichtung des itzm 
tzier begegnenden starken Widerstandes. So war es schon 
später Vachmittag, als seine Sardeinfanterie neuerlich vor¬ 
stieß. Ls gelang itzr an der Straße in die Schützenlinie ein¬ 
zudringen, wobei auch ein Teil der 10. Kompagnie in 6e- 
fangenschast geriet. Lrschöpst, zusammengebrochen unter den 
flnstrengungen eines achtundvierzigstündigen Kampfes schlepp¬ 
ten sich die übrigen drei rechts anschließenden Kompagnien 
aus die nächste Stellung zurück, doch wurden sie bald ganz 
tzerausgezogen und am 16. September nachts in metzrere 
Volinen bei fjudilog verlegt. 
fluch tzier forderte das ungeschwächte flrtilleriefeuer einige 
Opfer und zwang das Baon zu bewegungslosem Stilliegen. 
Seit drei lagen nur einmal mit Konserven verpflegt, otzne 
Wasser, abgetzetzt, otzne Schlaf, war das Baon mit seinen 
ISO Männern nur metzr ein zermürbtes käuflein, dessen Festig¬ 
keit nicht überspannt werden durste, flm flbend des 17. Sep¬ 
tember in preserje bei Lome» angelangt, noch immer im 
Feuerbereiche der Langrotzre, fanden die Leute doch Butze in 
den tzalbdemolierten Käufern des Dorfes, konnten aufrecht 
getzen und kamen durch die regelmäßigen Matzlzeiten sichtbar 
zu neuen Kräften. 
Voch einmal standen die Linzer tzart am Segner als sie die 
Konved ablösten. Sie blieben ober nur sechs läge, in vertzält- 
nismäßig rutziger Zeit in einer Stellung, die nur SOO Schritte 
tzinter der frützeren lag. Lin tzalber Kilometer liefe war also 
das kndergebnis einer mit den gewaltigsten technischen 
Mitteln der Segenwart gesützrten Offensive, an der die besten 
italienischen Kämpfer teilgenommen tzatten. Vas Baon wurde 
nach Skrbina gelegt und trat am 7. Oktober in St. Vaniel 
die Bückreise nach SLdtirol an. kier übernatzm kauptmann 
Friedrich Vogel an Stelle des erkrankten Majors Ziegler die 
Fützrung des Baons, das trotz Aufteilung des tzalben Marsch- 
baons 2Z bloß 22Z Feuergewetzre zätzlte, die sich auf drei 
Unterabteilungen verteilten. Vie 12. Kompagnie war aufgelöst 
worden. 
Viel oberösterreichisches keldenblut tzat das Karstland aus 
dem Lomenplateau getrunken. Zatzlreich sind die schmucklosen 
kreuze auf den kalkverstaubten Friedtzöfen bei kostanjevica, 
aber sie tragen im stratzlenden Slanze des Butzmes die Namen 
der lapferen, die, fern dem saftigen Srün itzrer tzeimatlichen 
Dörfer, unter sonnendurchglützten Steinen der großen Beoeille 
entgegentzarren. 
flm lzeldenberg der Kaiserjäger 
Inzwischen war es den blutigen flnstrengungen der Ita¬ 
liener in Südtirol gelungen aus dem tosmagnon (westlich des 
Pasubiogipselsj festen Luß zu fassen. Va traf das Z. fjelden- 
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