Volltext: Linzer Hessen

das 1. liroler kaiferjägerbaon ab, dessen Stellung direkt 
über den Majospitz verlief und an die des Z. Vaons 14 
anschloß. Vas ffalbregiment wurde der 180. Infanteriebrigade 
unterstellt. 
Nach den Erschütterungen, die die ersten Sommermonate 
an der Südtiroler Lront lieroorgerufen batten, nach den ver¬ 
geblichen versuchen des Segners, den wohldurchdachten kurzen 
eigenen Vückzug journalistisch zu einem Siege aufzubauschen 
um daraus für die öffentliche Meinung wenigstens eine 
lalmimünze zu schlagen, kam cs hier vorläufig zu keinem 
größeren Unternelimen. Vem 4. Vaon, das teilweise schon 
am 28. Juni dem 1. Vaon gefolgt war, schloß sich am 
18. flugust auch das 2. Vaon an, das unter Kommando des 
Majors Sauer am 11. flugust das stark hergenommene Z. vaon 
ablöste, um diesem Gelegenheit zur Erholung zu geben, 
kaum aber in vesenello bei Ealliano eingetroffen, wurde es 
durch zwei Marschkompagnien des 22. Marschbaons ergänzt 
und am 13. flugust mit der Bahn nach der dem Vegimente 
bisher unbekannt gebliebenen Isonzofront verschoben. 
Vas Z. Vaon in der fjölle des Karstes 
Nach dem Verluste von Sör; am 8. flugust, mußte die 
durch mehr als 13 Monate gehaltene Stellung am Nande 
des voberdoplateaus in einen Sektor zurülkverlegt werden, 
der vom Meere über Zamiano, 388 Schritte östlich von Vp- 
pacchiasella—Eokwica, in fast nördlicher Nichtung verlief und 
um dessen Vesih die Italiener bisher vergeblich ihre köpfe 
an der ehernen Mauer des 1. ffonvedregiments blutig gerannt 
hatten. In diesem Naume wurde die 36. Infanteriebrigade 
unter dem Kommando des Seneralmajors ffugo Schmidt ein¬ 
gesetzt, der auch das 3. Vaon des Infanterieregiments 14 
zugehörte. 
vie am 13. flugust in Vesenello begonnene Eisenbahnfahrt 
endete in St. Vaniel und Veifenberg, wo das Vaon am 1?. früh 
auswaggoniert wurde, von dort marschierte es über Eomen, 
dem Sitze des 7. Korpskommandos, nach Suta, einem kleinen 
krainischen vorse mit großen Meinkulturcn, wenig Wasser 
und dementsprechend viel Schmutz, von da am 18. bei an¬ 
gebrochener vunkelheit und einem Wolkenbruche, der keine 
Laser am Körper trocken ließ, in den dem Vaone zugewiesenen 
Vesetzungsraum an der Straße kostanjevica—Vppacchiasella. 
sjier, gegenüber den zerschossenen Überresten des zuletzt¬ 
genannten Vrtes, sah man wohl die Spuren eines Srabens, 
eigentlich war nur ein Steinriegel vorhanden, der einen 
Knappen Kopfschutz bot und notdürftig gegen Sicht deckte. 
Hindernisse gab es vor der Lront überhaupt keine. Es 
mangelte sogar an Latrinen, von Unterständen gar nicht zu 
reden und bei dem unaufhörlichen Minen- und flrtilleriefeuer, 
mit dem die gut eingeschossene feindliche flrtillerie diese pri¬ 
mitive Stellung täglich zudeckte, war an große Lortschritte 
im flusbau derselben gar nicht zu denken. lagsüber lag jeder 
ver- und gedeckt, so gut es eben ging bewegungslos, um 
den aufmerksamen Segnern kein Ziel zu bieten. In der vun¬ 
kelheit aber wurden mit Landarbeit Hunderte von Spreng¬ 
löchern gebohrt, deren Erplosivladungen die Steilung bei 
Morgengrauen, nach der Zündung, in eine dicke Staubwolke 
hüllten. Vank dieser aufreibenden lätigkeit entstand nach 
einer Woche bereits ein durchlaufender Sraben, der nach 
flblauf weiterer 14 läge schon wirksam gegen flrtilleriefeuer 
schützte. 
Vas Vaon stand mit drei Kompagnien in der vordersten 
Lront. Vie 12. Kompagnie kampierte als Vaonsreserve in einer 
Voline 688 Schritte hinter der Verteidigungslinie, in der wohl 
Baracken Unterkunft und Schutz gegen Witterungsunbilden 
boten, dafür aber im feindlichen flrtillerieschußfelde lagen. 
Mit fabelhafter Ireffsicherheit fanden Sranaten und Minen 
auch dahin ihren weg und forderten gleich am flbend 
der flblösung 13 lote und verwundete. Ver tägliche Verlust 
Z0 S-cm-Mörser am Vorcolapoß 
des Vaons betrug zirka 38 Mann, so daß in einem Monate 
die kriegsstarke flbteilung verbraucht sein mußte. 
fluch sonst wurden flnforderungen an die leiblichen und 
seelischen Löhigkeiten der Mannschaft gestellt, die oftmals über 
das Maß des Erträglichen hinausgingen. Wasser gab es im 
weiten Umkreise keines und mußte zugeführt werden, weil 
der Zuschub jedoch in diesem ebenen Selände, eingesehen von 
zahllosen Lesselballonen nur bei Nacht erfolgen konnte, Küchen 
und lragtiere täglich einen weiten weg zurückzulegen hatten, 
so kam das Essen kalt, das Wasser ober warm an und keines 
davon bot in der heißen Glut, die auf dem kalkigen nackten 
Karstboden brütete, Kraft oder Erquickung, varmkatarrhe 
traten in erschreckendem Umfange ein, die Soldaten verloren 
jeden flppetit. Mit eisernem Pflichtgefühl arbeiteten sie trotz 
aller Unbilden bei gutem Humor lag und Nacht an der flus- 
gestaltung der Verteidigungslinie, aus der sie nach acht lagen 
durch das im gleichen verbände kämpfende Leldjögerbaon 8 
abgelöst und als Vrigadereserve in die 2888 Schritte östlich 
von Sekete gelegenen Volinen gelangten, wo die Verhältnisse 
nicht viel besser waren, flußerdem hatte das Vaon auch hier 
an einer zweiten Linie zu arbeiten. 
Vas ganze Lomenplateau ist reich an schönen Baracken¬ 
lagern. Sanze Städte waren während des ersten kriegsjahrcs 
mit Italien hier entstanden, jetzt, im Bereiche des gegnerischen 
Leuers, waren sie teilweise in lrümmer geschossen. Vie ge¬ 
ringste Bewegung wurde von den aufmerksamen flugen der 
Beobachter erspäht und mit wohigezielten Sranaten verfolgt. 
Däuser in 0pachiasella 
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