Volltext: Linzer Hessen

Hunöfidit: Monte Lengio, Monte Sumano, 
flrtillerie, um 1 Ustr Z0 Minuten nachmittags war der wider¬ 
stand überwunden, um Z Ustr stieß das Paon — Ljauptmann 
v. putcnny mit gezogenem Säbel an der Spitze — vor und 
um 6 Ustr abends war außer dem Limonekopf auch der 
Laviojo, eine felstge Rückfallskuppe südlich des Kipfels fest 
in der Ljand der Sieger. 
Pie Lroberung des Limone war eine der glänzendsten 
Waffentaten des italienischen Leldzuges, eine lat wert in 
der Sefchichte genannt zu werden. Pie Zerschmetterung dieses 
Pollwerkes öffnete dem Tstronfolgerkorps den weg in das 
Postnatal und nach flrsiero. Istre schneidige Purchfüstrung 
bewies wieder einmal klar, daß für eine von Siegeszuversicht 
beseelte Iruppe kein Hindernis unüberwindlich ist. Per Limone 
mit seinen 300 Metern relativer Höste wurde unbeachtet seiner 
Unwegsamkeit, des dichten Strauchwerkes und felsigen 6e- 
ländes im kräftigsten flbwestrfeuer eines gut vorbereiteten 
Segners und beträchtlicher flrtillerie in Knappen drei Stunden 
bewältigt, eine Leistung, auf die das Hessenregiment mit Recht 
stolz fein darf, welchen wert die Italiener dem Limone bei¬ 
maßen, erstellt der Umstand, daß sie seine Perteidigung einem 
istrer besten Iruppenkörper, dem 1. fllpiniregiment anver¬ 
traut statten. 
Pier KeschUste, die besondere Pcute der Maschinengewestr- 
abteilung des 4. Paons, einige Mafchinengewestre, unabsest- 
bare Mengen von Munition blieben in der Hand der Sieger, 
fln Pefangenen konnten mestr als 100 fllpini abgefüstrt wer¬ 
den darunter 20 Perwundete, die der Leind in der Kaserne 
des Limone zurückgelassen statte. Pie eigenen Perluste waren 
erträglich, jedoch beim 3. Paon besonders schmerzlich, weil 
dessen steldenmütiger Lüstrer mit dem tapferen Kommandanten 
der IS. Kompagnie, Leutnant v. Lastousen schwer verwundet 
die Lront verlassen mußten. Major Lestmann übernastm vom 
Pegimentsstabe einrückend wieder das 1. und Major Hein¬ 
rich Sauer das 3. Leldbaon. 
ck 
Der Kegner über die IDaioffensioe^ 
In flusfüstrung dieser Pirektion griff am 23. Mai 
eine ganze Pivision des österreichischen XX. flrmeekorps den 
Monte Limone d'flrsiero an. Zwei Paone fllpini sLividale und 
Monte Lapier, der Kruppe des obersten Sapienzaj verteidigten 
die Stellung durch einen ganzen lag: aber gegen flbend, unter 
dem Prucke der Kraft überwältigender und wiederstolter fln- 
griffe mußten sie die Stellung räumen und sich auf den 
darunterliegenden Monte Laviogio zurückziesten, nachdem sie 
sich mit der äußersten Tapferkeit geschlagen und blutige Per- 
luste erlitten statten. 
Per österreichische Pormarsch auf diesem Teile, von den 
Unseren entschieden bekämpft, ging daster langsam, aber 
mächtig vonstatten. Pas Pecken von flrsiero war von der 
Linnastme bedrostt. Pach dem Lalle des Monte Limone durch¬ 
brach eine starke feindliche Macht, mit einem Lrontalangriff 
und einer Umfassung, leicht die Sperre von Parcarola im 
flstachtale. 
In nächster Lolge, unter der Linwirkung der feindlichen 
Mörser, fiel am 26. die panzer-Patterie von Lasa Patti — 
nachdem istre Pestückung zum größten Teile unbrauchbar ge¬ 
macht worden war — in die Hände der österreicher. flm 
nächsten Tage, am 27. fiel Lornolo... flm 20. besestte eine 
andere österreichische Pivision flrsiero." 
toston und toston d'flrsiero 
wästrend an den äußersten Llügeln der Hergang der Per¬ 
teidigung !m allgemeinen rüstig verlies, waren die Perstält- 
nifse beim kros, gegen das ja der Hauptstoß des Leindes ein- 
festte, nicht gleich günstig. 
kleichwie an der österreichischen Lront am Hochplateau der 
Zolgaria, wurde auch unsere Lront sdie 33. Infanterietruppen- 
i) Pampilio Schiurini: „L'offensive nel Trentino ISIS", Seite 
70, 71 ff. 
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Ionie Limone, Monte priafora 
divisionj vom Monte Maronia bis zu den Hängen rechts von 
Pal d'flstiro schon in den ersten Nachtstunden zum 13. Mai 
unter einem unerstört steftigen Trommelfeuer aus 313 Stücken 
mittleren, großen und größten Kalibers genommen. Kegen 
S Ustr wurde dieses Zerstörungsfeuer in der Lront, an den 
Llügeln und vielfach auch im Rücken noch — mit offenbar 
bestem Lrfolge für den Zeind — wesentlich verstärkt. Pas 
ganze XX. flrmeekorps unter dem Kommando des Kron¬ 
prinzen krzsterzog Karl von Habsburg, dessen jugendliche 
Stirne mit Kriegerischen Lorbeeren geschmückt werden sollte 
brach zum flngriff auf unsere bereits erschütterte, ja stalb 
zerstörte und an manchen Stellen buchstäblich vernichtete Stel¬ 
lungen vor. Nach erfolgtem Überrennen unserer vorgeschobe¬ 
nen Posten bei Malga pioverna alta, bei La Pertoldi und bei 
Malga secondo posto, wurde eine Pivision gegen den Monte 
Loston und Solio d'flspio geworfen, wästrend eine zweite Pi¬ 
vision die Losta d'flgra angriff, krstere Stellung war von 
wenigen Paonen der Prigade Lagliari s63. und 64. Infanterie¬ 
regiment skeneral Pesenzanij und von den fllpini des Paons 
Picenza, die zweite von der Prigade flncona (69. und 70. In¬ 
fanterieregiment skeneral Lorradoj verteidigt. Per Prigade 
Lagliari gelingt es, obzwar vom Trommelfeuer arg erschüttert 
und nur von wenigen kebirgsgeschüsten unterstüstt, den ersten 
flngriffsversuch auf die vorderste Stellung mit Kewestrfeuer 
abzuweisen, woraus die Österreicher abermals unsere zerstör¬ 
ten Schützengräben mit Leuer belegten, flngesichts eines er¬ 
neuerten flngriffes und nach lebstaftem Widerstande, der den 
Unseren schwere Perluste kostet, sind die flbteilungen des 
64. Infanterieregiments zum Räumen der Stellungen genötigt, 
wästrend der weitere Kampf sich in Teilstandlungen erschöpft, 
bei denen Taten außergewöstnlicher Tapferkeit stervorleuchten. 
Nach dem fast gänzlichen Perluste der vordersten Stellung, wo 
Persprengte weiterkämpfen, wird durch kinsetzung von zwei 
Kompagnien des Paons Picenza ein neuerlicher widerstand 
von einem Stützpunkt aus eröffnet, vor dem abends der 
weitere flngriff zum Stillstände gebracht wird. 
Pei einbrechender Punkelsteit jedoch wurde der Monte 
toston, trotz wackerer, blutiger Perteidigung des Infanterie¬ 
regimentes 64 vom Leinde eingenommen. 
Line noch raschere Porrückung erfolgte gleichzeitig von 
einer anderen österreichischen Pivision gegen die südlich ge¬ 
legene Losta d'flgra. Rach Riederkämpfung der Leidwachen 
und teilweiser Überraschung der in den stalb zerstörten Ka¬ 
vernen aufgestellten Porposten, wurden einige flbteilungen 
gefangen genommen. Pie Losta d'flgra fällt in die Hände der 
österreicher, denen zwei Kompagnien unserer kenietruppe noch 
eine letzte, tapfere kegenwestr stellen, flm flbend dieses ersten, 
start durchkämpften Tages erscheint das Zentrum der Lront 
unserer 33. Infanterietruppendivision in ernster weise ange¬ 
griffen. 
Monte timone Ö'Jltsteto1 *)) 
Nichtsdestoweniger vermag Lonrad die Partie nicht aufzu¬ 
geben, es gestt ja um die österreichische Lstre. Nach Lrstalt un¬ 
vermuteter Perstärkungen rennt er, einem wütenden Stiere 
gleich mit dem Kopfe da und dort an. Schon seit Tagen wästrt 
das Trommelfeuer, das die ganze Kegend durchblitzt und die 
Tag und Nacht vom Waffendonner, von Prand und Kriegs¬ 
geschrei widerstallt, flm 23. Mai war es, da die Paone Lioidale 
sMajor M. Lanfrancoj und Llapier sMajor piooanj der ke- 
fechtsgruppe Oberst Sapienza — der, obzwar kein fllpino, 
sich schon als Subalterner vollends im Pienste dieser Waffe 
einlebte — am Monte Limone d'flrsiero einer ganzen 
Pivision die Stirne bieten und sich nach endlichem Zurück¬ 
weichen am aasten Monte Laviogio, einer letzten Terrain¬ 
rippe, angesichts der Tstieneebene versteifen. Pas Paon 
Suello fast am Monte Moggio den eigenen Kommandanten, 
den unerschrockenen, todesverachtenden Hauptmann Penini 
fallen fkoldene Medaille). Pas gleiche Schicksal ereilte auch 
Lanfranco, der fast im Rücken Schio, eine Stellung am 
*) Giuseppe Sticca: „l'Opera degli fllpini", Seite 54 ff. 
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