Volltext: Linzer Hessen

daran gebaut worden sein mußte, flus allen Schießscharten 
und von einem Maschinengewetzrc links begann ein furcht¬ 
barer Kugelregen: doch das Vorfeld war so schlecht gelichtet, 
daß es nicht schwer fiel Deckung zu finden. Nun entwickelte 
sich mit sjand- und Sewetzrgranaten, die in die Lücken ge¬ 
worfen und geschossen wurden ein Kampf, um mit einem 
letzten Sprunge die feindliche Stellung zu erreichen. Vicht 
lange tzatten wir darauf zu warten. Der 1. Zug, der schon 
von rechts den Sraben aufrollte gab den Impuls zu dem 
entscheidenden, letzten gewaltigen Satz, der das sjandgemenge 
auslöste. 
vur aus den eingedeckten leiten des Srabens wurde noch 
geschossen. Stellenweise sprangen die Italiener tzeraus, um 
uns mit Pistole und vajonett zurückzuwerfen. Immer er¬ 
bitterter wurde das Sefecht: es gab Kruppen von kämpfenden 
in und außertzalb des Srabens. Ltwa 15 Schritte tzinter der 
Stellung, zwischen Untertzol; stand ein Leldgeschütz, das von 
einem Vfsizier und einem Mann bis zum lode verteidigt 
wurde. Vicht weit links davon verlief eine breite Straße 
swerkstraßej mit einer Sandsackmauer und einer Llankie- 
rungsanlage, die senkrecht, zugleich lraverse, aus den Sraben 
fützrte. Instinktiv wurde diese als Kampf- und Verteidigungs¬ 
stellung ausgenützt. 
Schon fielen nur metzr einzelne Schüsse, als nach dem 
ungefätzr 10 Minuten langen erbitterten Kampfe plötzlich auf 
der Straße von rechts — 60 bis 80 Mann im Vudel, an der 
Spitze ein Kapitän und ein flrzt auf uns datzergestürmt kamen. 
Mir 15 Mann, die noch dort rangen schossen im freien fln- 
schlage, denn es fetzlte bereits an Handgranaten: aber seltsam, 
es fiel niemand, und wir glaubten uns schon dem Schicksale 
der beiden feindlichen flrtilleristen verfallen, da kamen ge¬ 
rade noch zeitgerecht die Maschinengewetzre des 4. Vaons 
mit der 14. Kompagnie zu Hilfe. Kur; waren die Serien, 
um die todesmutig anrennenden filpini in einen Leichentzaufen 
zu verwandeln. Damit war der widerstand gegen unsere 
Vaone gebrochen. 
Die letzten Lebenden suchten in wilder Flucht zu entkommen. 
Mit der untersetzenden Sonne legte sich auch die Hitze des 
Sefechtes und eine andächtige Stille trat ein, die es erst er¬ 
möglichte die Kompagnie zu sammeln und eine Verteidigungs¬ 
stellung zu besetzen. Freudig schüttelten wir uns die Hände 
und mit kurzen Worten erzcitzlte jeder seine persönlichen 
Erlebnisse. 
Die Zugslisten wurden revidiert. Mit stiller finteilnatzme 
frug man nach dem Schicksal der Letzlenden und gratulierte 
den glücklich mit einem „lausendguldenschuß" Davongekom¬ 
menen. Lin stolzes und schmerzliches Sefützl ob des einen 
Offiziers und der 20 Mann, die die Kompagnie verloren tzatte 
durchzog jedes Mannes Vrust, als uns unser Vaonskomman- 
dant nach dem Vapporte für das tapfere Vertzalten und den 
erzielten Erfolg belobte. 
Siegesbewußt betrachteten wir das Schlachtfeld und doch, 
beim finblick der toten Helden eines fremden Volkes, die in 
allen Stellungen mit wachsgelben Sesichtern und verglasten 
fingen dalagen, kam wotzl jedem der Sedanke: „wie viele 
Mütter werden da wieder weinen?" 
weg war der vor einer tzalben Stunde noch so lodernde 
Zorn. Vas Slück, tzeil und unversetzrt dem blutigen Semetzel 
entgangen zu sein, stimmte uns alle nachdenklich und dank¬ 
bar .. . 
* 
Vas 5. Vaon tzatte den Vefetzl, nach gelungener vesetzung 
über die Linie tzinaus gegen den kulminierenden Gipfel des 
Limone oorzugetzen und itzn in Vesitz zu netzmen. von 11 Utzr 
bis 12.50 Utzr mittags dauerte das wirkungsschießcn der 
Oie ..Zweifelsturmrippe" im Mo jreddotal 
Unterstand im Via Lreddotal. vor der Deckung Leutnant Oskar pöschl 
Feldwache im flbschnitt Limone-West
	        
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