Volltext: Linzer Hessen

liio Jtebbotol. Links Monte Limone, rechts Seluggio. 7m fjmtergrunb priafora unb Novegnomassio 
Langsam und unter gleichgültigen Sesprächen verlies die 
Zeit, man tzatte seine eigenen Sedanken. Um 11 Uhr vor¬ 
mittags kam der erwartete flngriffsbefetzl. Vie 1Z. Kompagnie 
mit dem 1. Zug im Staffel als Reserve bekam als äußerster 
rechter Llügel die Direktion aus die Kote 1030* Rach Zurück¬ 
lassung der Rucksäcke und Decken wurde zugsweise mit 
kleinen Intervallen eine wiese von zirka 500 Schritten pas¬ 
siert, die zwischen unserer Stellung und dem Luße des Derges 
lag. 
Irak Schrapnellseuers kamen wir drüben otzne Verluste an 
und nach tzergestellter Verbindung mit der 14. Kompagnie 
begann nun das vorrücken bergan, über tzmdernisreiches 
Selände voll von dichten Stauden und Geröll, so daß manch¬ 
mal ..einzeln adgesallen" werden mußte, vie vorgeschickten 
Spätzer der Schwärme waren gezwungen immer natze an der 
Linie zu bleiben. Zeitweise löste sich jeder verband, und es 
wurde sjauptaufgabe der Zugskommandanten die Verbindung 
innertzald der Züge und mit der 14. Kompagnie zu erkalten, 
flll dieses Drängen, Kasten und Rufen wie: „14. Kompagnie 
anschließen! — 3. Zug Verbindung kalten! — 13. Kompagnie, 
wie weit laust itzr noch nach rechts?", die nicht gerade kriegs¬ 
mäßig von verärgerten und keuchenden Stimmen kamen, 
überdonnerte unauskörlich der Vlutchoral unserer Seschüke. 
kurzes Zischen, schweres Rollen, langgezogenes Keiles klingen 
von aufschlagenden Schrapnelchülsen, okrenbetäubendes kra¬ 
chen, vermischt mit dem Seknatter der italienischen Maschinen- 
gewekre gab ein vröknen, von dem Wald und Lrde wider- 
Kallten. Immer tiefer kamen die Seschossc, die anfangs über 
unsere köpfe flogen und nebst den Lragen, ob die nake ein¬ 
schlagenden Sranaten noch unsere oder italienische seien, 
wurden Rufe von verwundeten laut. 
Doch es war keine Zeit seelische Lindrllcke auswirken zu 
lassen. Und wie eben die taktisch zwingende Lage es bedingt, 
gab es in der brutalen Lrkenntnis, daß wir uns nake der 
feindlichen Stellung befinden und jeder flugenblick kostbar sei, 
auch für den verwundeten keine flüchtige Hilfeleistung, son¬ 
dern nur ein „vorwärts! vorwärts!" für alle, die nach¬ 
konnten. 
weiter ging es. Mit schweißüberströmten Sesichtern, tze» 
vorquellenden flugen und sldern waren die sjessen bereit alles 
zu geben, doch am Lade ihrer Kraft. Do nakm das gewaltige 
Setöse ab, vereinzelter wurde das kurze Zischen und für Mi¬ 
nuten kerrschte lotenstille. — „Fjnlt!" 
Zeder salz auf die Utzr. Ls war eins, die vereinbarte Feuer¬ 
pause. keuchend lag man am Voden, doch nicht alle konnten 
ausrufien. Sefechtspatrouillen mußten voraus und der 4. Zug 
flnschluß mit der abgerissenen 14. Kompagnie suchen. Roch 
einige Minuten fltemtzolen. Vas Seknatter der italienischen 
Maschinengewekre begann und mit itzm setzte wieder das 
furchtbare Schmettern unseres flrtilleriefeuers ein. 
Mit gleichem lempo wie frützer ging es vorwärts, über 
stürzende zersplitternde Räume, über Sranattrichter, als plötz¬ 
lich von rechts ein gewaltiges „sjurra!" ertönte. In solchen 
Augenblicken erfätzrt alles eine unbewußte Steigerung ins 
Sroße, Urzeitliche. Hinan ging es im Sturmschritt durch Se- 
strüpp und Sesträuch, daß die Fetzen flogen, mit brüllendem 
langgezogenen „fjurra"! Man prallte an die Stellung, tzoch 
wie eine Sartenmauer aus Sandsäcken, Steinen ausgebaut, 
die ein mächtiges Hindernis vor direktem flnsturm schützte. 
Reben großen Stacheldratztrollen lagen Werkzeuge, die 
darauf schließen ließen, daß kurz vor dem Angriffe noch 
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