Volltext: Linzer Hessen

Erbeutete italienische INinenwerfer motorisierte Jliegetobtoehrhanone auf der fjeffen-liametstrasje 
Infanterieregiments 50 mit entsprechender flrtillerie bereit¬ 
gestellt. Mit schwerem Feuer bestrich diese den ganzen Berg, 
aber nur am rechten feindlichen Flügel hatte sie mit Erfolg 
einige Kassen in das Hindernis gelegt. Her dichte Baumbestand 
behinderte die artilleristische flufklärung und so kam es, daß 
das links vorgehende Z. 14er-Vaon, das unbehindert vom 
Segner die Talsohle überqueren und sich den starken Vraht- 
hindernissen nähern konnte hartnäckigem widerstand be¬ 
gegnete, der vielleicht zu einem Stillstände des flngriffes 
geführt hätte. Hoch war es dem 4. Laon, vor allem dem 
jungen Fähnrich Sangl mit feinem Zuge gelungen, durch eine 
Bresche bis an den feindlichen Sraben heranzukommen, die 
halbkreisförmige Stellung aufzurollen und gleichzeitig zwei 
Sefchühe zu erbeuten. Für die Italiener aber war es eine 
Frage um Sein oder Nichtsein, und starke Neserven brachen 
todesmutig zu Segenangriffen vor. flber gerade, als diese die 
Straße gewannen, traf Leutnant i. d. lies. Gottfried Schimpp 
mit seinen Maschinengewehren ein, deren Beförderung aus 
dem steilen Hange eine nicht geringe flrbeitsleistung darstellte. 
Seine Maschinen, allen voran jene des Vormeister-Sefreiten 
Johann Lichtmannegger, waren bald in Stellung gebracht und 
mähten im wahren Sinne des Wortes die Beihen der Heran- 
stürmenden nieder. Mit der flbwehr dieses Segenangriffes 
war aber auch für Zentrum und linken Flügel die Bahn frei 
und die genommene Bergstellung wurde nunmehr beseht. 
Leutnant Emmerich Dicht! schreibt über die Erstürmung der 
ersten Stellung am Monte Limone skote 1000): 
Ein lag war hinübergegangen wie so manch anderer mit 
Dienst, Erkundigung, Beobachtung und wenigen Stunden 
Schlaf. Die Nacht brachte außer dem üblichen Seplänkel auch 
wahnsinnige Feuerüberfälle der Italiener. Nicht, daß sie uns 
hiedurch besondere Verluste beibringen wollten,- es war nur 
singst, die sie fürchten ließ, es könnte an dem Jahrestage, wo 
sie uns in den Bücken gefallen, blutige Vergeltung kommen. 
Und sie hätten auch richtig geahnt, wäre nicht unser slngriff 
am 24. Mai durch einen wolkenbruchartigen Begen verhindert 
worden. 
Wohl war es uns anfangs unangenehm, aber im Kriege 
haben überraschende Störungen, die einen ganzen Plan um¬ 
stoßen auch manchmal ihre Vorteile. 
Der Monte Limone lag dichtbewaldet vor uns. wir wußten 
von der Kampflinie der Italiener nicht mehr als sich der 
Spezialkarte sein Erdwerk mit Seschützstellungen) entnehmen 
ließ. Um so größer daher am Morgen des 25. Mai unsere 
Überraschung, als wir auf einzelnen Bäumen am Hange des 
Limone weiße ILcher sahen. Ein Zeichen, daß es unseren nächt¬ 
lichen flufklärungspatrouillen gelungen war, durch flufhängen 
von Schneemänteln die feindliche Stellung zu markieren. Sie 
verlief ungefähr 200 Schritte weiter oben als vermutet. Ob¬ 
wohl diese flrt von flufklärung mehr der flrtillerie diente, da 
wir über die bauliche Beschaffenheit der feindlichen Stellung 
doch nichts wußten, war jeder eifrigst bemüht durch Zeichnen 
von Skizzen den flrtilleriebeobachter und die Sefechtsleitung 
zu unterstützen. Eine gefangene Patrouille (der Feind hatte 
noch in der Dacht zwei fllpinibaone auf den Berg geworfen) 
gab uns flufklärung über die Vesetzungsverhältniffe. 
prachtvoll brach der 25. Mai heran, wäre nicht immer 
das Surren der Sranaten und Schrapnells zu hören gewesen, 
man hätte sich recht glücklich fühlen können. Doch die Er¬ 
kenntnis, daß die Sonne für manchen zum letztenmal auf¬ 
gegangen, stimmte, umgeben vom herrlichsten Frühling weh¬ 
mütig. 
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