Volltext: Linzer Hessen

monte loston, lo stori »' flisiero, monte lampomolon 
mit solcher Genauigkeit, daß sie buchstäblich wie unter einem 
Kammer zertrümmert wurden. Ihres sicheren Unterschlupfes 
beraubt, erlahmte auch der tapfere widerstand der Verteidiger. 
Um 1 Uhr nachmittags war das 1. Vaon in die gegnerischen 
Stellungen eingedrungen, machte 240 Gefangene und erbeutete 
4 Geschühe, von denen eines dem Korporal Josef Lidenberger 
der 2. Kompagnie noch feuernd in die fjände fiel. So hart¬ 
näckig war die Verteidigung gesülirt worden, so beherzt in 
seiner latenlust der tapfere Unteroffizier. 
Vas 4. Vaon swajor Schuldes) stand mit drei Kompagnien 
in Feuerlinie am nördlichen Hange des Loston d'flrsiero und 
rückte am zweiten flngriffstage vermischt mit den Kompagnien 
des Infanterieregiments 14/1, SS und 50 gegen den Kipfel 
vor. Schwere Verluste forderte das heftige flbwehrfeuer, dar¬ 
unter Oberleutnant i. d. Res. Wenzel Mlèoch, einen pflicht¬ 
eifrigen Offizier, der im Feldregimente seit vielen Monaten 
diente. 
Italienisches Fort lampomolon 
Vie heldenmütige Haltung der Vaone 1 und 4 war von 
ausschlaggebendem Einflüsse auf das Gelingen des flngriffes, 
der an Kampfgeist, flusdauer und lapferkeit an die Soldaten 
die größten flnforderungen stellte, vie schweren Einbußen 
trübten das Siegesgefühl. flm Fuße des Loston d'flrsiero liegen 
in einem wassengrabe die Melden des Regiments, eng vereint 
im lode mit ihren Feinden, deren Verhalten auf diesem Verge 
den knegsgewohnten liessen jene Hochachtung abnötigte, die 
die Frontkämpfer — im flngesichte der Majestät des lodes, 
entrückt dem politischen Gezänke des Hinterlandes, Sott nah 
auf blutgedüngtem Kipfel — den wackeren Söhnen einer 
fremden Erde immer gerne zollen. 
kehren wir nun zur 15. Kompagnie zurück, die den Lasa- 
lenasattel am 15. Mai beseht hatte, westlich des Loston d'flr- 
siero lag die blendend weiße kuppe der Höhe 1804, die von 
den liroler kaiserjögern 5 sder Vachbardivision) am 18. in 
Vesih zu nehmen war. Vei dieser flktion hatte Leutnant i. d. Res. 
Hans Haager mit seiner Kompagnie mitzuwirken. Mit großer 
Umsicht führte er seine Leute durch eine im starken Flanken- 
feuer liegende Mulde ohne größere Verluste zu erleiden und 
stieg den Hang zu den feindlichen kröben aufwörts, deren 
vesahung die Maschinengewehre des 1. Vaons unter wirk¬ 
samem Feuer hielten. Schon war die Kompagnie bis an den 
feindlichen kraben herangekommen, als eine schwere Mine in 
der benachbarten kaiserjögerkompagnie eine Verwirrung her¬ 
vorrief, die von den übergabsbereiten Italienern zu erneutem 
widerstände benüht wurde. Lr sollte ihnen nichts mehr nühen. 
Venn wöhrend dieser Vorgänge war Fähnrich i. d. Res. Josef 
kangl so weit auf die Höhe gekommen, daß er den Kcgner 
in der Flanke fassen und so zur flufgabe des nuhlosen Wider¬ 
standes zwingen konnte. In Hellen Haufen warfen sie die 
Waffen weg und der tapfere Kompagniekommandant durste 
an 170 kcfangene abführen, ein Erfolg, an dessen Gelingen 
nicht zuleht Infanterist Rudolf kohl flnteil hatte, der, ein¬ 
gedrungen in den gegnerischen Stühpunkt die Vesahung so 
lange mit Handgranaten niederhielt, bis die Kompagnie 
herangekommen war. Lr selbst wurde dabei schwer verwundet. 
flm nächsten Lage rückte die 13. Kompagnie zum Regimente 
ein. 
Unter dem vrucke der 3. Infanterietruppendivision, die 
an dem Lage, der das 1. Vaon schwer um den vesih des Lo- 
ston d'flrsiero ringen sah, den loraro nahm und so die Rück¬ 
zuglinie der Italiener ernsthaft gefährdete, räumten diese in 
der Rächt zum 20. Mai die ganze Festungslinie Lampomolon— 
Melignone—lonezzaspihen und sprengten die großartig an¬ 
gelegten Werke auf ersterem. Runmehr rückte das 2. vaon 
in diese Linie vor und besehte sie. Vas 1. vaon kam, noch 
unter den blutigen Lindrücken der schweren Kämpfe der lehten 
loge stehend, als korpsreseroe nach Osteria Fiorentini. wäh¬ 
rend dieser Operationspause rückte Major Heinrich Sauer, vom 
Isonzo kommend, zum Regimente ein und übernahm das 
1. Feldbaonskommando. vie Vaone Z, 4 und 5 lagen als 
Vivisionsreserve im Walde bei Malga Melignone und fanden 
schwere, heiße flrbeit in der flufgabe, den schmalen Fußweg 
so rasch als möglich zu erweitern und zu einem für die flr- 
tillerie fahrbaren Wege auszubauen. Vie flrbeit schritt in dem 
unebenen Gelände rüstig vorwärts und bald erstand eine breite 
Straße, die zum flndenken an die Lrbauer „Heffen-Rainer- 
Straße" getauft wurde. Unweit dieses Lagerplahes stand eine 
erbeutete feindliche Vatterie, eingekreist von riesigen leichtern 
unserer Z0'5er und 42er. Lot lag die Vedienungsmannschast in 
den Unterständen. Friedlich, als wäre der Würgengel „Krieg" 
im Schlafe an sie herangetreten. Sie ist ihnen ja auch ganz 
unerwartet gekommen, die Offensive. Rach flussagen Gefan¬ 
gener so überraschend und plöhlich, daß alles froh war das 
nackte Leben zu retten. Gefchühe, Munition, Verpflegsdepot nebst 
allerhand kriegsgerät, eine Veute, von deren Umfang sich 
kaum ein Vild geben läßt, fielen in die Hände des Siegers. 
Unser gewaltiger flngriff kam wohl nur der dritten Linie 
unverhofft. Ven Italienern waren unsere umfassenden Vor¬ 
bereitungen nicht verborgen geblieben, aber den Durchbruch 
ihrer für uneinnehmbar gehaltenen Fortsperre, das Überrennen 
ihrer mächtig ausgebauten Vorstellungen, hatten sie — in so 
unglaublich kurzer Zeit — für unmöglich gehalten. 
flm 22. Mai 5 Uhr nachmittags, sehte sich das Z. Vaon, 
dessen Führung Hauptmann Georg Hoffmann übernommen 
hatte, als Rachrichtendetachement über den passo della Vena 
gegen den Limone in Marsch mit dem flustrage, den dort 
laut einer bei der Vrigade eingetroffenen Meldung vom 
Infanterieregimente 50 aufgestellten Hauptposten, der gegen 
Süden sichern sollte zu übernehmen und bis flrsiero aufzu¬ 
klären. 
Ls war ein herrlicher Sonnentag. Vas vild von der Pa߬ 
höhe auf das Rovegnoplateau, den Logolo, die priafora, die 
nach Osten durch zackige Felsrippen wie Lolletto Piccolo usw. 
mit dem Vergzahne Summano, dem Veherrscher des flrsiero- 
beckens verbunden sind, das weite, lichte lonezzabecken mit 
seinen heiteren Ortschaften, roten Kirchtürmen, grünen Feldern, 
Weingärten und Laubwäldern war einzig in seiner flrt. Im 
Vordergründe ragte wie ein Widerhaken ein bewaldeter Verg 
in die Luft, der Limone d'flrsiero. 
Erbeutetes Festungsgesrhüh im Fort lompomolon 
178 
12» 
179
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.