Volltext: Linzer Hessen

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sein. Um sie herum lag und stand die reichste Beute an Kriegs¬ 
material: Maschinengewehre, Minenwerfer, Srabengcschiitze 
nebst ungezählten Bewehren. In den Unterständen bezeugte 
die Unordnung, zerstreut umherliegende Uniformsorten die 
Überraschung, die Verwirrung, die Über den entsetzten Segner 
hereingebrochen. 
Steil stieg hier der felsige sjang des Bostons auf. Im 
stämmigen Walde, von Niederholz stark durchsetzt, im tiefsten 
Winter starrend, war der flufstieg ein beschwerlicher, flber 
troff bei der Mittagssonne auch der Schweiß und lasteten 
die schweren Bucksäcke erdrückend auf den Schultern, so 
klommen die Kompagnien doch mit einer erstaunlichen Be¬ 
weglichkeit zur lzölze empor, stuf einer Nückfallskuppe halb¬ 
wegs zum Lelsenspitz sammelten sich die Vaone und nach einer 
kurzen fltempause ging es getrennt vorwärts. Vas Z. Vaon 
rückte gegen den Vsthang vor. Vie Kompagnien des I.Baons, 
besonders die 1. und 2., unter chren bewährten Lichrern Vber- 
leutnante Lduard flppel und Vskar Zeisberger, erstiegen im 
scharfen Tempo den Lostongipfel, den der Segner troh aller 
schweren Lkrasitgranaten noch immer hielt, flber die Artillerie 
hatte gute flrbeit getan und den Verven der Besatzung so 
zugeseht, daß auch diese nach kurzem Kampfe die Waffen 
streckte. 
Ltwas abseits der Kote lagen am Vsthange Kavernen, die 
einem Sroßteil der Beserve Schuh geboten hatten; diese wollte 
sich nun angesichts der drohenden Sefahr salvieren. voch 
Oberleutnant flppel hatte die flusreißer wahrgenommen, legte 
rasch entschlossen das Lener seiner Kompagnie vor die Ka¬ 
vernen und verhinderte das Entweichen der noch darin Be¬ 
findlichen, die er dann — im ganzen 350 Männer, darunter 
den Begimentsstab mit dem Begimentskommandanten und 
der kaffe sl 3.000 Lire) — gefangen nahm, ver Kuriosität 
halber sei erwähnt, daß ein neugieriger Ofsiziersdiener, der 
einige läge nach dem Sefechte dort oben herumstöberte, zwei 
wunderschöne, duftende VIondzöpfe an einem Strauche hän¬ 
gend fand, die allen die sie sahen ein vätsel aufgaben. 
Vie Beute an diesem läge war beträchtlich. 630 gefangene 
brachten die linzer ein, 3 Seschühe, 2 Scheinwerfer und 
10 Maschinengewehre wurden erobert. Vie eigenen Verluste 
waren verhältnismäßig gering. 
vie Nacht beendete den Kampf und es wurden Vorkeh¬ 
rungen getroffen, den Sewinn des lages zu sichern. Basch 
waren in dem meterhoch liegenden Schnee Sräben aufge¬ 
worfen, Feldwachen vorgeschoben und in dieser läge erwartete 
man den nächsten lag. 
Vas 5. Baon hatte inzwischen als zweite Linie den nörd¬ 
lichen Plateaurand des Lostons erreicht, schloß unmittelbar 
an das 4. Baon an, das mit der 13. Kompagnie unter Leut¬ 
nant Hans lzaager auf dem Sattel der Lasalena lag, diesen 
von den Italienern geräumten Stühpunkt beseht hielt und 
seinerseits wieder im flnschluffe an das liroler Kaiserjäger¬ 
regiment 3 stand, flm 16. Mai wurde hier noch die 15. Kom¬ 
pagnie eingeschoben. 
wegen des hartnäckigen Widerstandes, der dem Vachbar¬ 
regiment 50 bei Vsteria Liorentini, am östlichen Luße des 
Lostons, auf dem Wege zum Loston d'flrsiero begegnete, stockte 
der Vormarsch bis zum 1?. früh- fln diesem läge rokierte 
das Begiment noch vor lagesanbruch etwas nach Westen 
und nahm eine neue Sruppierung mit den Baonen 1 und 3 
zum flngriffe an. Lr galt dem nächsten Berge, dem Loston 
d'flrsiero. Zur Unterstühung wurden alle Infanteriegeschühe 
am Vsthange des Lostons in Stellung gebracht. 
Lin Harter Rissen 
per Baum um Vsteria Liorentini lag unter dem furcht¬ 
baren Lener der schweren Lestungsgeschütze des Lampomolons 
und es drohte die Sefahr einer heillosen Verwirrung, im Lalle 
es dem Segner gelingen sollte seine flchtundzwanziger unter 
die hier geschoppten Vaone von 14, 59 und 50 zu schleudern. 
Man strebte daher eine schleunige Entwicklung und Vorrückung 
an. vie gewaltigen lruppenansammlungen in dem beschränkten 
Baume und das schwere italienische flbwehrfeuer verzöger¬ 
ten aber diese, vie Sonne war bereits im flbstiege, als die 
ersten Wellen des Infanterieregiments 14 den stark bewal¬ 
deten Vsthang erklommen, während das 3. Vaon über den 
Kamm hinaus bis an den Südhang eine Verschiebung vor¬ 
nahm und dort den flnschluß an das 1. Baon herstellte. Vas 
ganze Selände bedeckte ein dichter mit vielen Birken durch- 
sehter Laubwald, der die Vorrückung des 1. Vaons verschleierte, 
das ursprünglich als zweites Treffen gedacht, hinter den 50ern 
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