Volltext: Linzer Hessen

Unterstand des Begimentskommandos in der Stellung bei pokaszczewo 
sim Vordergrund Vberstleutnant v. Vntl und liauptmann kisners 
über einen gefrorenen Teich, der in einer Vertiefung lag. 
Nicht leicht war die wurmartige Lortbewegung, weil ich weder 
ein Seitengewestr, noch ein Messer oder sonst einen spitzen 
gegenständ besaß, fluch mein Sewestr tzatte ich zurückgelassen, 
um beim Kriechen nicht betzindert zu sein. flm Micken baumelte 
die ziemlich gewichtige lafel. Langsam nätzerte ich mich der 
etwa 700 Meter von uns entfernten Stellung. Nach ungefätzr 
400 Metern mußte ich die russische Leidwachenlinie passieren, 
flls mir dieses Wagnis geglückt war, kam ich zum feindlichen 
Vratztoertzau. fjiec lsieß es wieder längere Zeit warten, denn 
die beiden Posten, die datzinter auf- und abgingen sprachen 
miteinander, flls sie sich endlich getrennt statten, scharrte ich 
mit dem Pfastle, an dem die Tafel befestigt war müstsam 
ein Loch und stellte diese stinein. Jetzt mußte ich noch die wei߬ 
gestrichene lafel von dem sie umstüllendcn Letzen befreien. 
Blitzschnell aufspringend, gelang mir dies und nun ging es, 
rascher als ich gekommen, wieder gegen die eigene Stellung, 
die ich glücklich, ostne nachgesendeten Sruß erreichte. Tags¬ 
über mußten die Nüssen die lZiobspost vor istren flugen dulden, 
denn wir stielten den Naum, wo sie stand unter Leuer. krst 
am nächsten Morgen war das firgernis verschwunden. 
flm letzten Zastrestage lebte das flrtilleriefeuer wieder auf, 
die Infanterie aber stielt beiderseits Nuste. Lustig schlängelten 
die bläulich-schwarzen Nauchfäden der Schwarmöfen durch die 
eisige Lust ostne, wie noch im Herbste auf die flrtillerie eine 
besondere flnziestungskrast auszuüben. Ls war wie ein still¬ 
schweigendes Übereinkommen, den Wärmespender in der 
kalten Zeit zu respektieren. 
Va die blutigen Verluste recht klein und auch der kranken- 
abschub in mäßigen grenzen blieb, wurde aus dem 1?. Marstst- 
baon ein 5. Leldbaon formiert, das nunmestr an dem Sraden- 
dienste teilnastm. 
flm S. Lebruar vernastm man beim 4. Vaon, das am 
rechten Llügel lag starke Vetonationen, zu deren flusklärung 
ein Zug des 1. Vaons unter Leutnant i. d. Bes. Zostann 
Zloasiu um 11 Ustr nachts vorgeschoben wurde. Vas veta- 
chement kestrte ostne Lrgebnis zurück, doch schien die rätsel¬ 
staste Lrploflon die Büste verscheucht und den unter der winter¬ 
lichen vecke schlummernden kriegerischen Seist ein wenig 
angefacht zu staben. 
Vas flbschiedsgefecht 
In der stockfinsteren Pacht zum 0. Lebruar arbeiteten sich 
die Bussen in der Stärke von beiläufig zwei Kompagnien 
durch die Mulden, die die beiden Stellungen trennten bis an 
die Leibwachen des 2. Vaons steran, die sic mit Hand- und 
Sewestrgranaten so stark belästigten, daß diese langsam und 
unter steter Leuerabgabe auf die Hauptstellung zurückgesten 
mußten. Vie feindliche Streitkraft besetzte sodann den verlasse¬ 
nen Sraben, richtete sich darinnen stäuslich ein, legte spanische 
Beiter vor und brachte ein Maschinengewestr in Stellung. 
Vas alles gefchast in der kurzen Zeit bis zum Morgengrauen, 
wo man erst die Sachlage zu überblicken imstande war. 
gleich nach diesen Leststellungen belegten eigene schwere 
Haubitzen die verlorenen Leibwachen mit einem kurzen konzen¬ 
trischen Leuer von so verzüglicher Wirkung, daß sofort SO Mann 
die Waffen streckten und der Best nach der russischen Haupt- 
stellung zurücklief, verfolgt von den zielsicheren geschossen der 
vierzestner und istrer Maschinengewestre. Bach dieser kin- 
leitung stürmte Lästnrich i. d. Bes. Ernst fldam Kurzerstand 
mit seinem Zuge den graben, brachte weitere SO gefangene 
Kompagnie siauptmann Vogel in der Stellung bei pokaszczewo 
10* 
147
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.