Volltext: Linzer Hessen

postenunterstände bei Olyha 
lossung der 12. und 16. Kompagnie, die erst nad] Ttlitteinadit 
über die putilowka zu folgen und nach Überschreitung der¬ 
selben die Brüche zu zerstören hatten. 
Inzwischen galoppierte ein Reiter des Rachrichtendetache- 
mcnts Oberleutnant Steffan s2. Kompagnie) mit der Mel¬ 
dung heran, daß die Bussen um 4 Uhr Z0 Minuten nach¬ 
mittags in Radochowka eingezogen seien und eine Viertel¬ 
stunde später auch die geräumten Sähen östlich Metelno besetzt 
hätten. Sie waren also dem Regimente aus den Leisen. 
Vach Streichung von knierut, auf dessen lzöhen neuerlich 
eine Rachhutstellung den Rückmarsch der Vivision deckte, ging 
das Regiment auf OstroLes zurück, wo belassene stelzende 
Patrouillen schon die flnnäherung kleiner Infanterie- und 
Kosakenabteilungen melden konnten, flm IS. September um 
6 Uhr abends wurden in krupg am Stgr mit Z Vaonen 
Quartiere bezogen. 
Ven Raum um krupg sicherte das Z. Vaon mit fjaupt- 
posten und einer durchlaufenden kette von Leldwachen. vie 
Rächt war finster und stürmisch. Ein kalter, eisiger Regen fiel, 
und da die Rähe des Segners das flnmachen von Leuern 
verbot, klapperte die Mannschaft vor Kälte mit den Zähnen, 
vorsichtig kam der Segner heran, nur mit Kosakenpatrouillen 
vorfühlend. 
(galten bis zum lebten Mann 
Va krupg das Sprungbrett am östlichen Stgrufer für 
spätere lzandlungen bilden sollte, eine feindliche Besetzung die 
flufopserung des so glänzend erkämpften Luck bedeutet hätte, 
durfte der Ott mit der damit zusammenhängenden Brücken- 
Kopfstellung auf keinen Lall preisgegeben werden. Vie ge¬ 
wählte Lrontlinie lag auf dem Kamme des sanft gegen den 
Lluß abfallenden Rückens und zog westlich krupg in einem 
Vogen bis an die östlich des Ortes gelegenen Stgrniederungen. 
In erster Linie standen von rechts nach links die Vaone 1: 
Oberstleutnant Scazigino, Z: lzauptmann lzingler, 4: siaupt- 
mann Libg. Vas 2. Vaon sMajor Heinrich Schuldes) war 
Regimentsreseroe in krupg. Im Laufe des lages trafen noch 
2 Vaone des Landwelzrinfanterieregiments IS zur Ver¬ 
stärkung beim Regimente ein. 
Mit aller krastentfaltung ging es an die Befestigung 
des Brückenkopfes. Seiner Instandsetzung fielen die Häuser 
der Ortschaft ;um Opfer, vie vächer wurden abgedeckt, aus 
dem gewonnenen Holze pflöcke für Drahthindernisse ge¬ 
schnitten und Stacheldralzt zugeführt. Offizier und Mann 
legten Hand an. Um 11 Uhr nachts wurden die ersten 
gegnerischen flnnäherungen vom 4. Vaon gesichtet, aber diese 
lastversuche schreckte das wolzlgezielte Leucr der braven Vier¬ 
zehner bald ab. Seit drei lagen unterwegs und mit SO Kilo¬ 
metern in den Beinen, salzen sie unverdrossen und unverzagt 
den kommenden ernsten Stunden entgegen, vie Lage, in der' 
das Regiment lzier auslzarren mußte, möge der im Wortlaute 
wiedergegebene Vefelzl seines Regimentskommandanten nälzer 
beleuchten. 
„Vas Korps ist augenblicklich bis zum Einlangen nam¬ 
hafter Verstärkungen, die in zirka 2 lagen eintreffen dürf¬ 
ten, in einer kritischen Lage. 
Ich habe Sr. Lrzellen; dem Herrn Korpskommandanten, 
im Ramen des Regiments das versprechen gegeben, die Stel¬ 
lungen unbedingt zu halten. 
Ich erwarte, daß die .Hessen' das von ihrem Komman¬ 
danten gegebene versprechen bis auf den letzten Mann 
einlösen werden." 
Vas waren markige Soldatenworte, die in den Kerzen 
aller den richtigen Widerhall fanden, vie Lrkenntnis durch¬ 
zuhalten — möge kommen was da wolle — war Semeingut. 
Sonnenglanz lag am 19. September auf flut und Heide. 
Um 10 Uhr vormittags bedrängten feindliche Streitkräste 
abermals das 1. und 4. Vaon, gruben sich 400 Schritte vor 
dem spärlichen vrahthindernisse ein, ununterbrochen Verstär¬ 
kung erhaltend. Sie zeigten aber keine weitere Unternehmungs¬ 
lust. Besonders hinter dem Meierhofe wggodanka, der dem 
4. Vaone gegenüber lag, waren starke flnsammlungen wahr¬ 
nehmbar. flllem flnscheine nach wollten diesmal die Russen 
mit den gewaltsamen Stürmen warten, bis sie über eine 
hinreichende flrtilleric verfügten, denn ihr feuer war auch 
am 20. September noch recht schwach geblieben, wurde jedoch 
schon in den Morgenstunden des 21. beträchtlich und schwoll 
später zu einer unaufhörlichen, gewaltigen Kanonade an, die 
in erster Linie den Stellungen und dem vorfe krupg, wo das 
Regiment lag galt. 
flm 21. September um 10 Uhr vormittags griff der Segner 
das 4. Vaon an. 5r brach mit großen Verlusten im feuer der 
braven Besatzung, die in Tapferkeit und Opsermüt wetteiferte 
zusammen. Lin versuch an die Linie des 1. Vaons heranzu¬ 
kommen wurde durch die eigene flrtillerie noch in der 
Lntwicklung erstickt und im Bereiche des Z. Vaons schlugen 
einige wohlgezielte Sranaten den Segner sogar aus seinen 
eigenen Stäben. 5r nagelte sein Her; an die Sohlen und riß 
aus, verfolgt von den kugeln der Oberösterreicher. 
In der Rächt blieb die Infanterie ruhig, ver Segner 
benützte die Vunkelheit zur Heranschaffung neuer flrtillerie- 
massen. Im Morgengrauen des 22. September setzte ein über¬ 
mächtiges feuer auf die Stäben ein, dem bald ein Maschinen¬ 
gewehr zum Opfer fiel, flngriffe gegen das 4. Vaon wurden 
immer rechtzeitig vereitelt, trotzdem sie hartnäckig bis in die 
späten Rachmittagstunden anhielten. Vie Vierzehner waren 
nicht so leicht aus dem Sattel zu heben. Ver Russe mußte 
bald daran glauben, daß er es hier mit einem Segner zäh 
wie Schuhleder zu tun hatte, dessen Stellungen für ihn ein 
Rührmichnichtan blieben, und so beschränkte er sich aus eine 
anhaltende Beschießung von krupg, die die Kirche einäscherte, 
ver Regimentsstab und das 2. Vaon erlitten erhebliche 
Verluste, vurch einen Sranatvolltreffer wurde der tapfere 
Leutnant i. d. Res. Rudolf Massak, Kommandant der Ma¬ 
schinengewehrabteilung 2, getötet. 
Schwankendes kriegsglück 
flm 2Z. September, 4 Uhr früh mußte das Regiment, 
trotzdem es alle flngriffskämpfe in Lhren bestanden und 
dem feinde keinen fußbreit Boden überlassen hatte, infolge 
anderer Lreignisse den Rückzug antreten. 
5s war schon Heller lag, als nach einem 10 Minuten 
währenden Massenfeuer aus die russischen Stellungen und 
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