Volltext: Linzer Hessen

Lublin 
Das Regiment hatte am 12. Juli mit dem 1., 2. und 
halben Z. Baon den Baum nordöstlich Herrenhaus wola 
Balezowska beseht. Der Best des Z. Baans stand als Be- 
gimentsreserve beim Herrenhaus, in dessen geplünderten Bäu¬ 
men Dberstleutnant o. Dittarelli mit seinem Stabe Wohnung 
genommen hatte. Das 4. Baon lag als Divisionsreseroe unweit 
der Höhe 255. Die von dem Infanterieregimente 82 über¬ 
nommene Derteidigungslinie konnte noch keinen flnspruch aus 
Widerstandsfähigkeit erheben, es gab keine zusammenhängen¬ 
den Brüden, sondern nur seichte Schühenmuiden, aber die 
rastlose flrbeit der Begimentspioniere, die ohne Unterlaß 
Latten, Bretter und Stacheldraht zutrugen, ermöglichte eine 
verhältnismäßig rasche Derstärkung derselben. Zu Kampfhand¬ 
lungen kam es in diesen lagen nicht. 
Im Laufe des 15. Juli dehnte stch das Begiment um 
eine kompagnicbreite aus. Der Begner stand hier mit vor¬ 
geschobenen kleinen flbteilungen den eigenen Kräften gegen¬ 
über. Die entstandenen Lücken wurden daher nur mit 
stehenden Patrouillen beseht. 
Direktion Lublin 
Der flbend brachte die Disposttionsausgabe für den 
flngriff, der am Morgen des 15. von der 5. und 8. Infanterie- 
truppendiviston durchgeführt werden sollte. Das Begiment 
trat in den Derband der 15. Brigade, Kommandant Oberst 
Donbank. Der rechte Nachbar, Landwehrinfanterieregiment 54, 
hatte schon einen weiten Vorsprung, das prtilleriekonzert war 
in vollem Bange und auch die russische flrtillerie bewies mit 
gewohnter Feuerschnelligkeit, daß sie über genügend Beschütze 
und Munition verfügte. Das Begiment erhielt am 15. um 
g Uhr 58 Minuten vormittags den Befehl zur Dorrückung, 
und griff im eiligen lempo an, um bald in Übereinstimmung 
mit dem Landwehrinfanterieregiment 54 zu kommen. Das 
5., dann das 1. Baon rückten bis nördlich Balezüw vor, 
besetzten ohne größere Derluste zu erleiden den Höhenrand 
und schoben ihre Schwarmlinien allmählich so weit heran, daß 
gegen die Bussen das Feuer eröffnet werden konnte. Zum 
Schutze gegen mögliche Überraschungen wurde das 2. Baon 
hinter dem rechten Flügel bereitgestellt. 
Der Druck der 8. Infanterietruppendivision bei larnogora 
veranlaßte die Bussen, ihre Front auch vor dem Infanterie¬ 
regiment 14 ein wenig zurückzunehmen und den Drt Balezow 
freizugeben. Sie zeigten jedoch im allgemeinen eine feste 
Haltung, entwickelten besonders vor dem rechten Llügel der 
Hessen eine rege flufklärungstätigkeit und erzwangen damit 
stete Befechtsbereitschaft und ausgedehnte Sicherung, die im 
Dereine mit den furchtbaren Begengüffen die Mannschaft stark 
hernahmen. Im Laufe der Bacht flaute das flrtilleriefeuer 
ganz ab, auch die Infanterie beschränkte sich nur mehr auf 
nerväse Leuerübersälle. 
Neue flngriffsbefehle erheischten neue Derschiebungen 
des durch flufteilung des 12. Marschbaons, auf einen 
Stand von 2718 Mann gebrachten Begiments. kinem Angriffe 
jedoch war der Begner Lurch Preisgabe seiner Linie aus dem 
Wege gegangen. Das Begiment blieb ihm auf den Zersen, 
entsandte die ?. und 15. Kompagnie als Bachrichtendetache¬ 
ments und rückte in breiter Front über das geräumte, 
wundervoll ausgebaute feindliche Brabennetz bis Bgchawa vor. 
Die kleine Stadt war verlassen. Line vergessene Bote- 
Kreuz-Lahne bezeugte den eiligen, doch geordneten Bückzug, 
die Häuser aber gaben traurige Kunde von dem Beiterleben 
der Kosaken, denn Schmutz und gebrauchtes Stroh lagen 
überall bergehoch umher. 
Bis auf die nördlichen Höhen wurde der Marsch fortgesetzt 
und dort gelagert. Das 5. Baon übernahm hier den Siche/ 
rungsdienst, schickte bei pnbruch der Dämmerung die 12. koch- 
pagnie und die Maschinengewehrabteilung als Bachrichten¬ 
detachement bis Jablona vor, während das Begiment in einer 
ausgedehnten Dorpostenstellung die Division in dem Baume 
Wierrzisküw—piotrküw—ßöta Markowska sicherte und die 
Verbindung mit der 45. InfanterietruppenÜivision nach Westen 
smit der Bruppe oberst Lauer) herstellte. Im dichten Bebel, 
der aus den feuchten Mulden brodelte, wurde der nächste 
Morgen erwartet. 
Ltwas voraus lag das Ulancnregiment 5, das im Westen 
an das 5. 14er-Baon anschloß. 
flm 28. Juli gingen die Baone 1 und 2 näher an den 
Leind heran. Das 5. und halbe 4. Baon genossen die unsicheren 
Freuden einer Divisionsreserve, das andere halbe 4. Baon 
fühlte sich als Brigadereserve auch nicht recht wohl und die 
6. Kompagnie wurde Beschützbedeckung. Unter starker feind¬ 
licher flrtilleriewirkung begann die Dorrückung ohne größere 
Derluste zu zeitigen. Die bezogenen Stellungen wurden sofort 
verstärkt, durch spanische Beiter Hindernisse geschaffen und 
Feldwachen ausgeschieden. Zur Beunruhigung des Begners 
unternahmen die Baone Leuerübersälle, verhielten sich aber 
bis auf weiteres abwartend. 
Der Begner war vor der benachbarten 45. Infanterie- 
truppendioision sowie dem anschließend kämpfenden In¬ 
fanterieregiment 59 auf eine zweite Stellung zurückgegangen. 
Die inzwischen eingerückte 5. Kompagnie folgte ihm unver¬ 
züglich, um die Fühlung nicht zu verlieren und stellte fest, 
daß er zwei Kilometer nördlich Zablona an der Südgrenze von 
Lzernejvw haltgemacht hatte. Das war zwar nicht sehr weit, 
trotzdem aber wurde das Begiment mit pusnahme des 
1. Baons, das als Bruppenreserve in Jabiona zurückblieb, 
im gutsitzenden Zielfeuer der russischen Kosakenbatterien bis 
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