Volltext: Linzer Hessen

Russische tDalästelEung bei Lubinka 
melir. kin ohrenzerreißendes Schrillen und pfeifen und Sau¬ 
sen ging über die köpfe der flngreifer, die, obwohl eingegra- 
ben doch nur wenig Schul; gegen die Wolken von Sefchossen 
fanden. Maschinengewehre knatterten, Kanonen brüllten als 
wäre das Jüngste Sericht angebrochen. Line Sinfonie von 
großartiger, grausiger lonfülle begrüßte den dämmernden 
Morgen. 
Zur Sprengung der Vralftlfindernisse, die aus einer vier¬ 
fachen Veche und zwei Linien spanischer Veiter bestanden, 
wurden Sappeurpatrouillen vorgetrieben, aber cs gelang nur 
kleine Vreschen kineinzulegen. In dem furchtbaren Leuer san¬ 
ken sie fast alle restlos dahin, auch für die Kompagnien war 
ein weiteres Lortkommen nicht möglich, denn die eigenen 
Leindliche Stellung bei lubinka 
Verluste wuchsen unheimlich. flls die Kaiserjäger chrey rech¬ 
ten Zlügel ein wenig zurückzunelfmen gezwungen waren, 
mußte eine Kompagnie im Vaume des Z. Vaons eingesetzt 
werden. 
Lrbittert wurde den ganzen lag über gekämpft. Lin wcch- 
rcr prensabbat war lfier entfesselt. VSume zersplitterten, 
verwundete schrien und stölfnten und von den einschlagenden 
Sranaten erzitterte der voden. Lin eiserner Orkan brauste 
durch den Wald, in dem man nichts Lebendes salz und der 
doch so voller Leben war. wiederum wurden Sprengpatrouil- 
len vorgeschickt, aber keine von ihnen erreichte ihr Ziel, Hin¬ 
gemäht von dem bleiernen Hagel, der kein Zleckchen unbestri¬ 
chen ließ fielen sie — wahrhaft Winkelriede — beim valznen 
der Sturmgassen für die Kampfgenossen. 
flm Z. Mai um 4 Uhr früh gewann der rechte Llügel der 
Kruppe Ontl Lichlung mit den liroler kaiserjägern 2. Diese 
Situation ausnühend, drangen Oberleutnant Lrwin Hingler 
und Houptmann Seorg Hofmann mit ihren Kompagnien vor, 
rissen in ihrem Ungestüme die anderen mit und im unauf¬ 
hörlichen Infanterie- und Maschinengewehrfeuer überrannten 
sie die russische Vorfeldstellung, deren Hindernisse Oberleutnant 
Hingler mit eigener Hand zerriß und drängten die erbittert 
kämpfenden Vussen mit donnerndem Hurra über ihre Haupt- 
linie — ein Labgrintlz von Sräben. Oberstleutnant Ontl führte 
persönlich die zurückgebliebenen drei Veservekompagnien vor 
und verdichtete die veihen der Stürmenden?) 
Vas 1. vaon erreichte die phe 456 erst um 8 Uhr vor¬ 
mittags. Ls mußte einen mühseligen weg über eine kahle 
Phe im stärksten Infanteriefeuer durchmessen. 
Die vussen hatten sich nicht weit von ihrer alten Linie 
wieder gestellt. Vas Vegiment, sofort die eroberten Sräben 
besehend, die die russische Artillerie mit schweren Sranaten 
belegte eröffnete das Leuer. Dabei bemerkte man, daß die 
Iruppe ihre Munition schon ganz verausgabt und im Stre¬ 
ben nach vorwärts die verschläge zurückgelassen hatte. Der 
flugenblick war kritisch. Lin vachlassen des Leuers hätte 
den Segner auf diese Schwäche aufmerksam gemacht. Da 
kamen die hier vorgefundenen riesigen Mengen russischer 
Munition gerade recht. Magazinsweise ließen sie sich nicht in 
die österreichischen Sewehre laden, woh> aber als Linzelpatro- 
nen und so wurde der Segner mit seiner eigenen Munition 
beschossen und die Krisis überwunden. Einige Stunden später 
trafen genügend viele verschläge ein. 
Lntlang der russischen Stellung entwickelten um 6 Uhr 
nachmittags die Vaone 1 und Z ihre Linien, um den Angriff 
gegen Jägerhaus 482, über die vildbaumhöhe fortzusehen. 
Dorthin wurde auch die Kruppe Oberstleutnant Zillner vor¬ 
geschoben. Doch kam es zu keinem ernsteren Sefechte, weil die 
Vussen schon in den frühen Morgenstunden fluchtartig ab¬ 
zogen und die nachrückenden vaone nur wenig belästigten. 
Das frontal eingesehte 4. Vaon litt zuerst schwer durch feind¬ 
liches flrtilleriefeuer und dann vor den unbeschädigt geblie¬ 
benen Hindernissen durch Infanteriefeuer, gegen das man sich 
nur durch Lingraben schützen konnte, fln einen Durchbruch 
war in diesem Vaume nicht zu denken. Lrst als durch das 
Z. Vaon die Stellung aufgerollt war, drang auch das 4. Vaon, 
die Hindernisse zerstörend, in die russischen Sräben ein und 
ging etwas über diese hinaus, litt aber dort neuerdings 
schwer durch das russische flrtilleriefeuer. 
Der Lrfolg des ersten lages war ungeheuer und das gut¬ 
gesinnte Österreich-Ungarn widerhallte von dem Jubel der 
veoälkerung. fln 1500 Leinde wurden gefangen abgeführt. 
Korporal Hubert plm der 9. Kompagnie brachte allein vier¬ 
zig Vussen ein. Die Sräben waren gefüllt mit allerhand kriegs¬ 
gerät und riesigen Mengen von Munition. lote und Der- 
wundete lagen zahllos umher in dem zerschossenen Sraben- 
i) Siche Skizze Seite 12Z. 
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