Volltext: Linzer Hessen

Radlöw - Hiwka H9.-27.XM91*t- 
Der Sicherungsdienst am vunajec brachte außer dem täg¬ 
lich schlechter werdenden Wetter keine besonderen Vorfälle. 
Vach Zulässigkeit lösten die Vaone einander ab, um Lrstolung 
in den allerdings recht verlausten Häusern des Dorfes zu fin¬ 
den, das in einem mestr Lärm als Schaden verursachenden 
flrtilleriefeuer lag. wachte es auch die erwartete Vuste oft zu 
schänden, so war ein Vach über dem Kops immer noch besser, 
als der flufentstalt im Sraben mit der alltäglichen Berieselung 
durch den eisigen Schnürlregen und seinem schlammigen Lo¬ 
den, der zäste wie Pech nur ein gewaltsames Fortbewegen ge¬ 
stattete. Wittlerweile arbeiteten die Patrouillen an der Auf¬ 
klärung des feindlichen Segenüber und, weil der Fluß ein ern¬ 
stes, unpassierbares Hindernis bildete, zimmerten die Pioniere 
des vegiments ein Floß, das nun in flotter Fastrt flußauf- 
und -abwärts schwamm und srischfröstlichen Lrkundungs- und 
Kaperzwecken diente, va waren es die Kriegsfreiwilligen Kor¬ 
poral Vskar Mager der 5., Zugsfichrer Wenzel warck und 6e- 
freiter Hostentanner, beide der ö. Kompagnie angestörend, die 
am Morgen des g. Jänner bis an das russische Ufer steuerten, 
zwei feindliche Zillen versenkten, beschossen von allen Seiten 
wieder steimfustren und einen großen feindlichen Ponton als 
Veute mit sich schleppten. Und dann Fästnrich Lduarö Pppel! 
Liner unserer besten Offiziere, dem leider allzufrüst der Helden- 
tod als Flieger das junge Leben raubte. Mit einigen besterz- 
ten Leuten Lbersestte er den Fluß, überfiel eine Feldwache 
deren Unterstand er in Vrand sestte, beschoß erfolgreich im 
Feuerschein die fliestenden Vussen und kostete mit wichtigen 
vachrichten zurück, vie zweite Soldene Tapferkeitsmedaille, 
die an das Linzer Vegiment kam, sollte diesem wackeren ge¬ 
bären, diesem leuchtenden Vorbild eines tapferen Offiziers, 
für dessen Tatendrang kein Wasser zu tief, kein Verg zu stoch 
Wielka- Wies, Du najec -Sicherung 
-tji.- m./i. 
Zawodzie 
xxxxxx'kxxxxx Russen 
war, an dem das Moltkesche Wort: „Stück stat aus die Dauer 
nur der Tüchtige allein" zur wastrsteit wurde. 
Vach dieser verstältnismäßig rüstigen Zeit wurde das ve¬ 
giment am IS. Jänner durch das Infanterieregiment 28 ab¬ 
gelöst, in Lgsa Sora-Sufzin in puartiere gelegt und durch die 
flnkunft des S. Marschbaons auf die ansestnliche Stärke von 
2224 Mann gebracht, vie Vast der folgenden Tage bei reich¬ 
licher Verpflegung — wein, vier, Tabak, Tee und Vum gab 
es genügend — verstalf auch der von der geisttötenden Sra- 
benarbeit ermüdeten Mannschaft wieder zu neuen Kräften. 
Lustig erklangen istre oberösterreichischen Lieder, die Körper 
streckten sich und als am 23. Jänner das Vegiment zum pb- 
marsch gestellt war, säst man keinen von Spatenarbeit ge¬ 
krümmten Vücken. Stramm wie im Kasernenstofe zogen die 
Kompagnien stinaus zur flblöfung des Salzburger Vegiments, 
das bei Lucanowice wojnic lag. 
Vis 6. Februar blieb das Vegiment in diesem vaume bei 
beißender Kälte und arbeitete an der Verbesserung der Srä- 
ben, an Hindernissen und Unterständen und stäufige, wenig 
Verluste bringende, aber desto schneidigere Unternestmungen 
frischten den Seist der Truppe, die in der Lintönigkeit der 
Maulwurssarbeit istren Frostsinn einzubüßen schien wieder 
aus. So statte man im pbschnitte des 4. Vaons, Hauptmann 
Leonstard Hennig 20 feindliche Zillen bemerkt, die durch In- 
fanteriefeuer zerschossen und unbrauchbar gemacht werden 
konnten. Der Schnee wirbelte in dichten weißen Wolken und 
überlagerte in schweren Mengen die Sräben. Ls war Winter 
geworden, wer aber geglaubt statte, daß der Winterfeldzug 
das Stilleliegen und gemütliches Sinnieren beim warmen 
Ofen bringen müßte, den sollten die späteren Ereignisse eines 
Besseren beleihen. 
Vas Vegiment kam nach Lgsa Sora und zästlte nach fluf- 
tcilung des 7. Marschbaons 3200 Mann. Seit seinem pus- 
zuge aus der vonaustadt war es nicht mestr so stark gewesen. 
Vie Vast bis 10. Februar kam der körperlichen Veinigung 
zugute. Uniformen wurden aufgefrischt, Sewestre gründlich 
gepustt und der Verpflegung ein besonderes flugenmerk zu¬ 
gewendet, Kur; es war ein Leben, bei dem die flrmee auf istre 
vechnung und der Soldat nicht zu Kur; kam. flm 10. Februar 
war es wieder vorbei mit dieser üppigen Zeit und das Vegi¬ 
ment marschierte über wojnic nach wielka wies, wo es 
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