Volltext: Mit dem Feldlazarett

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Bewußtsein der im einzelnen getrennten, im ganzen gemeinsam 
auf das eine große Ziel gerichteten Kriegsarbeit. Uber die Ereig¬ 
nisse in der unmittelbaren Nähe der Front unterrichtete die täglich 
an die Truppen gelieferte Deutsche Lodzer Zeitung. 
Es verging so fast im Gleichmaß Woche um Woche, Monat 
um Monat, es war ein Zustand völliger Gewöhnung eingetreten. 
Aus diesem riß mich plötzlich ein Telegramm des Armeearztes, das 
mich zur Leitung des Offiziersgenesungsheims nach Lodz berief. 
Schweren Herzens nahm ich Abschied von den Verwundeten, von 
denen manche, eben infolge des Stellungskrieges, schon seit langer 
Zeit im Lazarett lagen und uns daher besonders ans Herz gewachsen 
waren, von den Ärzten, Beamten und Mannschaften, mit denen 
ich bei der Mobilmachung das Feldlazarett zusammengestellt, auf 
den Märschen in Belgien und Polen und in den Zeiten der Ein- 
richtung Sorgen und Freuden gemeinsam getragen hatte, von 
dem Divisionsstabe, dem ich zweimal vertretungsweise angehört 
hatte und nunmehr durch mehrmonatige engste Nachbarschaft 
freundschaftlich verbunden war. Der Divisionskommandeur stellte 
mir ein Auto zur Verfügung, ein letzter Händedruck, und in schneller 
Fahrt ging es dann zunächst durch die Strecken, die wir aus dem 
mühseligen Anmarsch tagelang unter vielen Nöten durchwandert 
hatten, dann nach Lowitsch, in dem schon wieder neues Leben blühte, 
und weiter nach dem Ort meiner neuen Bestimmung. Der erste 
Abschnitt meiner Tätigkeit an der Front lag hinter mir. Seine 
hiermit abgeschlossene Schilderung gibt einen kleinen, ganz kleinen 
Ausschnitt aus dem großen, übergroßen Bilde des Kampfes um 
Deutschlands Sein und Bleiben.
	        
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