Volltext: Oberösterreichischer Autoführer

Etwas vor Hinterstoder, bei Mitterstoder, zweigt eine für 
Kraftfahrzeuge kaum zu empfehlende Straße ab, die über den 
als Sommerfrische ebenfalls schon recht beliebten kleinen Ort 
Vorderstoder nach Windischgarsten führt. Nach Dirnbach- 
Stoder wendet sich die Straße, die nordsüdlich verlief, nach 
Südosten und erreicht schließlich 
Windischgarsten 
Schnellzugstation der Pyhrnbahn. Autostation der Linien: Stainach-Ird- 
ning—Liezen—Kirchdorf a. d. Kr. und Windischgarsten—Hengstpaß—Weyer 
und Windischgarsten—Roßleiten—Vorder- und Hinterstoder. 
Markt mit 1400 Einwohnern, 601 m Seehöhe, angenehmem, alpinem Klima, 
Bezirksgericht, Post, Telegraph und Telephon, 2 Arzte, elektr. Licht, Hoch¬ 
quellenwasserleitung, Schwimmbad, Seebad am Gleinker-See (1 St.). — Berg¬ 
sport, Eis- und Rodelbahn, Skigelände, Tennis, Fischerei und Jagd, Schwimm¬ 
sport, Lesezimmer, Kino, Sommertheater, Konzerte, Fahrradleihstelle, Mietauto, 
Autocarausflüge, Autogaragen und Benzinstation, Photohändler und Dunkel¬ 
kammer. 
Unterkunft: Gasthöfe: Fuxjäger, Gold. Sense, Schwarzes Rößl, Bahnhof, 
Gold. Sonne, Zöls, Blaue Sense, Schöne Aussicht, Erzherzog Albrecht; Pen¬ 
sionen: Sonnenhof, Nemetz. 
Auskunft; Ferdinand Trapl, Tabakverlag. 
Windischgarsten und sein Gebiet ist schon von den Kelten 
und Römern besiedelt gewesen, wie einwandfreie Funde be¬ 
weisen. Nach der Völkerwanderung war der Ort von Slawen 
bewohnt und stammt der Name von Hrvastu => Gestrüpp. Von 
den Deutschen besetzt, erscheint der Ort 1125 erstmalig unter 
dem Namen Windischgarsten als bischöflicher Bambergischer 
Besitz. 1444 wurde es Markt, erlebte in der Zeit der Reformation 
und der Gegenreformation mancherlei Stürme und Aufstände 
und war 1619 Sitz der oberösterreichischen Aufständischen unter 
Karl Jörger zu Pernstein, Zuletzt wurde 1885 ein großer Teil 
von Windischgarsten durch Feuer zerstört. Heute ist der Ort 
eine beliebte Sommerfrische, der Sitz vieler Behörden und 
Institutionen sowie einer ansehnlichen Sensenindustrie. Die ein¬ 
fache Kirche wurde 1119 vom Abt von Kremsmünster erbaut 
und geweiht, der Turm 1495 und der Pfarrhof 1692 hinzugefügt 
Die Lage von Windischgarsten in einem weiten, herrlichen 
Tal mit Hügelland und Mittelgebirge in der Nähe und weiters 
umrahmt von den wilden Felsgebilden des Totengebirges, des 
Sengsengebirges und der Pyhrgasgruppe ist unvergleichlich 
schön und anmutig und gestattet der in 20 Min. leicht erreich¬ 
bare Kalvarienberg die schönste Rundschau. Eine sehr schöne 
Gebirgsrundschau genießt man auch von der Steinbichlerkapelle 
aus, an der Straße nach Spital am Pyhrn gelegen. An Berg¬ 
partien sind der Große Priel und Warscheneck zu nennen, die 
schon beim Stodertal (siehe Seite 32) erwähnt wurden. 
In Windischgarsten zweigt nach Osten zu die „Rosenauer- 
Straße" ab, die landschaftlich überaus schön ist, Sie führt am 
Nordfuß der „Haller Mauern" hin über den Sattel des „Hengst¬ 
passes" (1010 m) zum Wirtshaus „Säge" und dann entlang der 
steirisch-oberösterreichischen Landesgrenze durch den „Laussa¬ 
graben" nach Altenmarkt, 
Von Windischgarsten aus verläuft nun die Straße gegen den 
Pyhrnpaß zu wieder fast rein südlich und erreicht als letzten 
Ort auf oberösterreichischem Gebiete 
Spital am Pyhrn 
Schnellzugstation der Pyhrnbahn. Autostation der Linie Stainach-Irdning— 
Liezen—Kirchdorf a. K. 
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