Volltext: Oberösterreichischer Autoführer

Ried im Innkreise 
Eisenbahnstation der Linien: Neuraarkt—Kallham—Simbach und Attnang- 
Puchheim—Schärding—Passau. 
Autostation folgender Autolinien: Ried—Vöcklabruck, Ried—Taiskirchen— 
Riedau, Ried—Ried Bahnhof, Ried—Salzburg, Ried—Schildern; Ried—Mett- 
mach—Aspach, Ried—Lohnsburg, Ried—Amdorf, Ried—Haag a. H,, Ried— 
Eggerding, Ried—Aspach. 
Stadt mit 6500 Einw., 460 m Seehöhe, angenehmem Klima, Bezirksgericht, 
Gymnasium, Post, Telegraph und Telephon, 6 Ärzte, 2 Apotheken, Quell¬ 
wasserleitung, elektr. Licht, Schwimmbad. 
Unterkunft: Hotel Gärner; Gasthöfe: Goldener Löwe, Merzendorfer, Furt¬ 
ner, 3 Kaffeehäuser. 
Auskunft: Stadtgemeindeamt. 
Ried ist der wichtigste Ort des Innviertels und bedeutend 
durch die hier stattfindenden Wochenmärkte. Noch größer war 
aber die Bedeutung in früherer Zeit als noch die Leinweberei, 
Tuchmacherei und Lohgerberei die hervorragendsten Erwerb¬ 
zweige waren und die dortigen Jahrmärkte auch von Wien und 
Deutschland aus regelmäßig besucht wurden. Ried war schon 
im 13. Jahrhundert ein befestigter Markt und das Schloß soll 
dem 16. Jahrhundert entstammen. Im Laufe der Jahrhunderte 
hat Ried mancherlei geschichtliches Erleben gehabt, das nicht 
immer, insbesondere im Bauernkriege nur Gutes brachte. Es 
ist auch die Heimat der berühmten Bildhauerfamilie Schwan- 
thaler, deren Meisterwerke München zum Schmucke gereichen. 
Längere Zeit lebte hier auch der oberösterreichische Dialekt¬ 
dichter Franz Stelzhamer. 
Ried hat eine sehr gesunde, wenn auch vielleicht etwas 
rauhe Lage und ist ein überaus wichtiger Straßenknotenpunkt. 
Von den einstigen Befestigungen bestehen heute noch das 
Braunauer- und das Schärdingertor. Die Stadtpfarr¬ 
kirche ist ein schöner Bau mit seinen aus älterer Zeit stam¬ 
menden Türmen und guter italienischer Stukkaturarbeit. In 
der Kirche sind schöne Altarbilder und das Denkmal des 
Grafen Tattenbach. Das Rathaus am Hauptplatze trägt Fresken 
und hat im Saale einen schön geschnitzten Plafond. Die Hei¬ 
ligengeistkirche am Holzplatze war früher Spitals¬ 
kirche, wurde zur Zeit der französischen provisorischen Regie¬ 
rung Theater, dann erst 1871 erst wieder Kirche und dient jetzt 
dem altkatholischen Gottesdienste. Interessant ist noch die 
Stachelmühle als eines der ältesten Häuser der Stadt und 
Schloß Ried mit Wall, Wassergraben und Zugbrücke, in dem 
1782 Papst Pius VI. übernachtete. Auf dem Hauptplatze befin¬ 
det sich ein schöner Brunnen und zwei Wahrzeichen, wie 
solche im Mittelalter an vielen Orten üblich waren. 
Wir haben schon gesagt, daß Ried ein sehr bedeutender 
Straßenpunkt ist. Von der großen Zahl der hier sternförmig 
zusammenlaufenden Straßen, die vielfach auch dem ständigen 
Autobusverkehr dienen, sind nur eine von Bedeutung. So die 
nördliche Verbindungsstraße 
a) von Ried nördlich über Aurolzmünster und Ort an dem 
Inn; 
b) unsere Hauptstraße westlich über Altheim nach Braunau; 
c) gegen Süden eine direkte Verbindung über Schnee¬ 
gattern nach Straßwalchen; 
d) über Frankenburg nach ' Vöcklamarkt; 
e) über Eberschwang nach Schwanenstadt. 
Die drei letztgenannten Straßenzüge durchqueren den Haus¬ 
ruck, bieten landschaftlich oft überaus schöne Bilder und Aus¬ 
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