Volltext: Die Schlacht bei Komarow [Text-Bd.] ([Text-Bd.])

Piaski. Im übrigen sammelte sich die 8. Jnf.-Brig. 
auf dem linken, die 7. Jnf.-Brig. auf dem rechten 
Flügel der Div. Die Verluste am Vortage schienen 
groß gewesen zu sein. Etwa 450 Verwundete be¬ 
fanden sich bereits in Pflege. Das 3. Bataillon / 
Inf.-R. 49 besaß nur noch den halben Gefechts¬ 
stand. Das 1. Bataillon zählte 300 Mann. Der 
dem Regiment gestern gegenübergestandene Geg¬ 
ner war etwa 5 bis 6 Bataillone und 2 bis 3 
Batterien stark gewesen. General v. Stöger über¬ 
mittelte der 45. Schützen-Div. das Ansuchen um 
Unterstützung. Im Übrigen hoffte er, sich trotz der 
bedeutenden Verluste «des 30. August halten zu 
können. Schließlich teilte das Korpskmdo noch um 
5.30 mit, daß bas 10. Korps eingreifen werde. 
So schien die Lage nicht schlecht zu stehen, zumal 
sich der Gegner zurückhielt. Meldete boch auch 
die Gruppe Mader, daß der Feind vor ihr sich 
in ber Nacht eingegraben habe. General v. Stöger 
vermutete vor seiner Div. «die russische 70. und 
46. Jnf.-Div. und glaubte die 3. Gren.-Div. im 
Raume südlich unb westlich Udryeze. An eine 
Unterstützung im Falle eines feindlichen Angrif¬ 
fes war nur durch die 45. Div. zu denken, die, 
laut neuerlicher Mitteilung bes 2. Korpskmdos 
um 8.10, über Tarnagora vorging. Die um 6.30 
bei Siebliska eingetroffene Gruppe Mitfchewsky 
lehnte im Hinblick auf die Ermüdung und den 
Zustand ber Pfevde um 11.00 jedes Eingreifen 
ab. General v. Stöger wies sie zwar um 8.45 zur 
Aufklärung an, aber die Gruppe blieb in Sied- 
liska: 
4. Jnf.-Div. steht in Linie: Meierhof Ruskie-Piaski 
—Krzak—Ehomecziska-Wk. — Waldrand zwei Kilo¬ 
meter nördlich Wolka-Sitaniecka. Es wäre erwünscht, 
wenn das Detachement nördlich Wolka-Sitaniecka 
Aufstellung nehme und gegen die Linie Udryeze— 
Wislowice — Wierzba — Chausseewirtshaus aufklären 
würde. 
Doch die eigene Aufklärung fand vor der Div. 
alles ruhig. Stary-Zamosc war aber noch vorn 
Feinde besetzt. Auf den Höhen nördlich davon, 
dann nördlich Wierzba war feindliches Fußvolk 
eingegraben. Weiter stellten die Aufklärungs¬ 
abteilungen der Inf.-R. 3 und 81 den Gegner 
im Rückzug nach Cholm fest. Rur ber Waldrand 
wäre von Kasaken besetzt. Auf bem gestrigen Ge- 
fechtsfeld feien eigene und russische Hilfsmann¬ 
schaften an der Arbeit. Run drohte auch der linke 
Nachbar, seine Hilfe zu versagen. General Sauer¬ 
wein, Kommandant der 90. Schützen-Brig., er¬ 
hielt um 8.30 die Meldung einer eigenen Reiter- 
streife, baß starke Kräfte gegen Jzbiea—Famose 
anrückten. Auch gegen die 90. Brig. rücke Feind 
an. Die Brig., nur noch 3000 Mann stark, grub 
sich auf der Höhe nördlich Wirkowiee ein und 
lehnte es ab, unmittelbar in bas Gefecht der 
4. Jnf.-Div. einzugreifen, da sie für den Schutz 
ber anvertrauten Artillerie — sieben Batterien 
— sorgen müsse. Eine Unterstützung könne die 
4. Div. nur durch Artillerie erhalten. Gegen 
11.00 meldete die 3. Eskadron / Dragoner-R. 6 
von der großen Straße östlich Ehomeeziska, wo 
ein Bataillon des Inf.-R. 8 sicherte, sehr fernen 
Kanonendonner aus Osten. Dann erkannte die 
Aufklärung eine lange feindliche Marschgruppe 
aller Waffen im Marsch von Skierbieszow nach 
Wierzba, wo sie auf der Straße nach Jzbiea gegen 
Nordwesten abbog. Das Ende durchschritt Wierzba 
um 11.30. Diese Nachricht ging bald nach ihrem 
Einlangen — um 12.40 — an das Korpskmdo 
und um 13.40 an die 45. Schützen-Div. ab. So 
kam General v. Stöger nach und nach zu dem 
Schluffe, daß das russische 25. Armee-Korps, nach 
Osten oder Nordosten abziehe. 
Nun schien auch die Brigade Sauerwein die 
Lage wieder günstiger anzusehen. Bis 10.00 hatte 
ihre Aufklärung, wie die Brig. um 14.00 mel¬ 
dete, Tarnagora frei, aber die Brücken bei Jzbiea 
und Wirkowiee abgebrannt vorgefunden. Starke 
feindliche Abteilungen gingen nach Norden und 
Nordosten zurück, wie die Bauern angaben, nach 
Cbolm. General Sauerwein wollte nunmehr ge¬ 
gen Tarnagora und Jzbiea aufbrechen. Bei der 
eigenen Div. blieb die Lage unverändert. Das 
an der Brücke westlich Ruskie-Piaski sichernde 
4. Bataillon / 49 erfuhr von seiner Ausklärungs¬ 
abteilung, daß der Meierhof nördlich Ruskie- 
Piaski und die gestrige Stellung des Inf.-R. 49 
frei seien. Auch die gestrige feindliche Stellung 
war scheinbar verlassen. Man sah nur Reiter 
und Sanitäter. Ehomeeziska war gleichfalls frei. 
Auch die Streife hörte um 11.00 Kanonenlärm 
aus Osten. 
General v. Stöger fand seine Ansicht — Rück-, 
a-itct des Feindes nach Norden unö Nordosten — 
auch durch die 45." 'MvV'bestätigt. Diese wollte 
über Tarnagora auf Jzbiea und über Wirkowiee 
auf Krasne vorgehen. General v. Stöger, den 
der Kommandant der 45. Schützen-Div., General 
Ljubitschitsch, verständigt hatte, wollte vorerst 
noch stehen bleiben, die 45. Div. abwarten und 
dann herankommen. In diesem Sinne unterrich¬ 
tete er die 45. Div. und die Gruppe Mader um 
14.15. Dann gab er im Orte Wolka um 14.30 
einen Befehl zur Aufklärung aus: 
1. ) Feind im Rückzüge gegen Norden und Osten. 
2. ) Zur Aufklärung gehen vor: 
a) Nachrichtend etachement des 1. Halbregiments / 
Ulanen-R. 5 gegen Tarzmiechy, Verbindung mit 46. 
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