Volltext: Die Schlacht bei Komarow [Text-Bd.] ([Text-Bd.])

Um 14.15 meldete sodann die 4. Inf.-Div., daß 
eine lange feindliche Marschgruppe von Skier- 
bieszow nach Wierzba gerückt und von dort auf 
der Straße nach Iz'biea gegen Nordwest abge¬ 
bogen sei. Das Ende durchschritt um 11.30 
Wierzba. Schließlich trat um 16.30 das 9. Korps¬ 
kmdo an das Korps mit der Bitte Heran, die 
linke Flanke der 10. Div. bei ihrem Angriffe auf 
Komarow zu -decken. In diesem Sinne wies Gene¬ 
ral Schemua um 17.10 den Erzherzog Peter Fer¬ 
dinand an: 
Nach Mitteilung des 9. Korps Op. Nr. . . . vom 
31. August 1914, 15.30, hängt Gelingen der ganzen 
Aktion von der Besitznahme von Komarow und Vor¬ 
dringen in östlicher Richtung ab. Scheinbar haben 
Teile des Feindes den Rückzug in östlicher Richtung 
angetreten. 
Demgemäß gab 9. Korpskmdo an 26. Schützen-Div. 
und 10. Inf.-Div. den Befehl, unter Einsatz aller 
Kräfte Angriff auf Komarow fortzusetzen und es zu 
nehmen. 
Gruppe Fm.-Lt. Erzherzog Peter Ferdinand hat 
nördliche Flanke der 10. Inf.-Div. zu decken und, 
wenn möglich, den Angriff auf Komarow, insbeson¬ 
dere durch Artillerie zu unterstützen. 
Bei der 4. Div. kam es zu keinen Kämpfen. Die 
Lage war um 18.30, wie sie um 19.10 meldete, 
unverändert. Vom 10. Korps war Artilleriefeuer 
hörbar. Die Verluste der Div. am 30. August 
betrugen etwa 3.800 Mann. Sie verlangte drin¬ 
genden Ersatz für die Inf.-R. 49, 99 und das 
Bataillon 4/3. Vorher schon, um 18.30, hatte sie 
bekanntgegeben, daß der Feind um etwa 15.00 
im Rückzüge nach Norden -und Nordwesten sei. 
Die 45. Schützen-Div. gehe über Tarnagora aus 
Izbiea und über Wirkowiee auf Krasne vor. Die 
4. Div. bleibe stehen. Und die um 18.15 einge¬ 
troffene Lagenskizze der erzherzoglichen Gruppe 
wies sie in der Stellung Szopinek—Labunie mit 
den Hauptkräften nach. Nach einer weiteren Mel¬ 
dung dieser Gruppe hatte die 9. Kav.-Div., die 
in Lubelskie und Ianorviee nächtigte, bei Hory- 
szew-Polski feindliche Schützenlinien gemeldet. 
Der Rückzug war in vollster Ordnung erfolgt. 
Der Gegner drängte nicht nach. 
General Schemua ließ um 22.20 den Korps¬ 
befehl für den 1. September niederlegen und gab 
ihn, nachdem um 23.30 der Armeebefehl für den 
U September eingelaufen war, um 00.40 des 
1. Septentber an die Divisionen aus: 
r Grippe Erzherzog Peter Ferdinand hat 
bei Meierhof Brudek mit den Vorposten der 10. Inf.- 
Div. Anschluß zu nehmen. 
Das Detachement Oberst Moder 3—0—2 hat um 
7.00 in Labunki einzutreffen und auf den Höhen öst¬ 
lich dieses Ortes sich derart bereitzustellen, daß es 
die linke Flanke der gegen Komarow vorgehenden 
10. Inf.-Div. deckt. Dieses Detachement wird Erz¬ 
herzog Peter Ferdinand unterstellt und sind an dieses 
die 13. Felda.-Brig., jedenfalls die Schwere Feld- 
hnubitz-Abt. 2 anzuschließen, welche beim Angriffe 
der 10. Inf.-Div. mitzuwirken haben. Kommandant 
dieser Gruppe (Moder und die gesamte Artillerie der 
13. Schützen-Div. und Schwere Feldhaubitz-Abt. 2) 
Gen.-Maj. Lischka, welchem als Artilleriebrigadier 
Gen.-Maj. Tunk zu diesem Zwecke unterstellt wird. 
Diese Gruppe hat im Raum östlich Labunki anzu¬ 
streben, besonders die beiden bei Höhe 236 nördlich 
Wolica-Sniatycka, sowie die knapp westlich Komarow 
vermuteten schweren russischen Batterien, welche sich 
in verstärkten Stellungen befinden sollen, niederzu¬ 
kämpfen; auch kann sich vielleicht Gelegenheit er¬ 
geben, flankierend gegen die westlich Dub befindliche, 
vielleicht noch nicht verlassene russische Stellung zu 
wirken. 
2. ) Die 9. Kav.-Div. hat die linke Flanke der 
Gruppe Fm.-Lt. Erzherzog Peter Ferdinand, welchem 
sie unterstellt wird, aus der Gegend von Sitno zu 
decken und in den Raum von Komarow, Dub, 
Tyszowce intensivst aufzuklären, sowie auch festzu¬ 
stellen, welche russischen Kräfte sich in den Raum 
gegen Hrubieszow und Grabowiec zurückgezogen 
haben, mit dem Gros aber bereit zu sein, auf einen 
aus dem Raume Komarow in nördlicher und nord¬ 
östlicher Richtung zurückgehenden Gegner einzuhauen. 
3. ) Die 4. Inf.-Div. geht in dem Falle, als ein 
Escheck gegenüber den starken russischen Befestigungen 
ausgeschlossen ist, im Anschlüsse an die 46. Schützen- 
Div. derart vor, daß ein Zurückgehen des Gegners 
in östlicher Richtung verhindert wird. 
4. ) Die Gruppe Gen.-Maj. v. Mitschewsky — Dra- 
goner-R. 4, eine reitende Baterie — bleibt bei Mokre 
zur Verfügung des Korpskmdos und hat die Ver¬ 
bindung mit der 4. Inf.-Div. und Gruppe Gen.- 
Maj. Lischka (Höhe östlich Labunki) von 7.00 an her¬ 
zustellen. 
6.) Auf Grund der bis zur Stunde eingelangten 
Nachrichten stellt sich die Lage beim Gegner, wie folgt, 
dar: Die 10. Inf.-Div. hat heute den Gegner südlich 
unb westlich Komarow zurückgeworfen. Dort haben 
sich hausenweise russische Abteilungen ergeben. Aus 
dem Raume um Komarow sind größere russische 
Kolonnen in östlicher und nordöstlicher Richtung zu¬ 
rückgegangen. 
Vom 40. Korps hat die 46. Schützen-Div. Tarna¬ 
gora, die 2. Inf.-Div. Izdebno, die 24. Krasnoftaw 
erreicht. Der diesem Korps und der 4. Inf.-Div. ge¬ 
genüberstehende Gegner ist hinter die vorbereiteten 
befestigten Stellungen in nordöstlicher Richtung zu¬ 
rückgegangen. 
6.) Diese Disposition ergeht an die 4., 26. Inf.- 
Div., 13. Schützen-Div., 9. Kav.-Div., die Gruppen 
Gen.-Maj. v. Mitschewskv unb Oberst Mader, sowie 
zur Kenntnis der 10. und 46. Inf.-Div., welch letz¬ 
terer sie von der 4. Inf.-Div. mitzuteilen ist. 
Gin Ruhetag bei der 4. Jnfanterie-Dioistvn. 
Die Nacht verlief ruhig. Am Morgen des 31. 
August schwieg noch immer das Gefecht. Um 4.00 
befahl das Korpskmdo der Div., auszuharren 
und die 45. Schützen-Div. zur Mitwirkung aufzu¬ 
fordern. Die Div. stellte sich schließlich gegen 5.00 
im Raume Chomecziska-Wk.—Krzak gefechtsbe¬ 
reit. Das Bataillon 4/3 mit der Gebirgsbatterie 
sicherte den Uebergang beim Meierhof Ruskie- 
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