Volltext: Die Schlacht bei Komarow [Text-Bd.] ([Text-Bd.])

streife Feuer erhalten hatte. Nach Aussagen von 
Landleuten war feindliche Reiterei um 6.00 
durch Ostobuz auf Uhnow abmarschiert. 
Der zur Erkundung vorgegangene General¬ 
stabsoffizier des 8. Divkmdos fand die Höhen 
nördlich der Solokija und westlich Belz vom 
Feinde frei. In Belz standen eigene Husaren. 
Die Ortsbewohner sagten aus, daß der Feind 
gestern in nördlicher und nordöstlicher Richtung 
marschiert sei. 
Um 9.15 erhielt General v. Kirchbach einen 
Befehl des Korpskmdos von 7.20, der ihm auf¬ 
trug, tunlichst mit allen Kräften aus dem Raum 
Staje—Korczow in den Kampf des 6. Korps ein¬ 
zugreifen. Der Uebergang bei Staje und der bei 
Korczow war besetzt zu halten. In Befolgung 
dieses Befehls verschob General v. Kirchbach die 
41. Honved-Div. gegen Uhnow und Zastawie, die 
121. Inf.-Brig. sammelte sich in Karow und die 
96. Inf.-Brig. erreichte Korczow und Staje. Die 
angeordneten Bewegungen waren erst gegen 
Mittag durchgeführt. 
Bis 10.00 verblieb General v. Kirchbach in 
Domafzow und ritt sodann nach Uhnow zur 
41. Div. General Rikitsch beklagte sich, daß die 
Truppen derart erschöpft seien, daß die befohlene 
Unternehmung in Richtung Rzeczyca einstweilen 
nicht durchgeführt werden könne. Die Mann¬ 
schaft habe feit gestern mittags nichts gegessen. 
Die Fahrküchen seien bis jetzt überhaupt nicht 
eingetroffen. Sodann teilte General Rikitsch mit, 
daß sich im Laufe des Vormarsches eine Offizier¬ 
verbindungsstreife vom 17. Korpskmdo gemeldet 
habe, welche sich auch über die Lage beim 14. Korps 
unterrichtete. Das 17. Korps soll heute von 
Zurawee und Machnow nach Dyniska vorrücken. 
Ob dieses Marschziel erreicht würde, sei jedoch 
noch zweifelhaft. Es hatte anscheinend keinen 
Gegner vor sich. Von der 6. Marsch-Brig., die 
den rechten Flügel des 6. Korps bilden sollte, 
wußte General Rikitsch auch nichts. 
General v. Kirchbach glaubte, seiner Div. einen 
Angriff nicht zumuten zu können. General Mayer 
hatte bei Staje feindliche Reiterei mit M.G. an¬ 
getroffen. Er war der Meinung, daß mit dem 
Erzwingen des Ueberganges über die Niederung 
die Kräfte der Mannschaft erschöpft seien und 
daß ein weiteres Vorgehen gegen Norden und 
Nordwesten vor längerer Zeit nicht durchgeführt 
werden könne. General v. Kirchbach befahl daher 
— auch mit Rücksicht auf das ihm gänzlich un¬ 
bekannte 17. Korps —, daß die 41. Div. vor¬ 
läufig bei Uhnow zu verbleiben habe. Nur die 
Gruppe Schamschula blieb über die Eisenbahn 
vorgeschoben und sicherte gegen Norden und 
Osten. Auch befahl General v. Kirchbach, die Ver¬ 
bindung mit dem 17. bezw. 6. Korps aufzuney- 
men und Streifen gegen Nordosten und Korczow 
vorzutreiben. General v. Kirchbach entschloß sich 
also, für den 28. August den Weitermarsch ein¬ 
zustellen und sich für diesen Tag mit dem Er¬ 
reichten zu begnügen. Nur bei der Gruppe Mayer 
wollte General v. Kirchbach den Angriff durch¬ 
führen. Trotz der Ermüdung der Truppen befahl 
General v. Kirchbach der Honved, bei einem 
etwaigen Stocken des Angriffs bei der Gruppe 
Mayer eine entsprechende Kraft von Zastawie 
gegen Korczow abzusenden. General v. Kirchbach 
begab sich nach Karow zurück, wo er um 12.00 
eintraf. Hier stand auch die Brigade Brunswick 
zur Verfügung. Von dem Entschlüsse zum Ein¬ 
stellen der Vorrückung erstattete General v. Kirch¬ 
bach dem Korpskmdo Meldung. 
Die Truppen der 41. Div. und der 121. Inf.- 
Brig. gingen zur langen Rast über. Doch schon 
um 14.00 erhielt General v. Kirchbach den neuen 
Korpsbefehl, daß ein Eingreifen in den Kampf 
des 6. Korps unbedingt notwendig fei. Er solle 
mit dem linken Flügel über Ulhowek und Posa- 
dow vorgehen. Daraufhin wurden die Truppen 
alarmiert. Die 41. Div. und die 121. Inf.-Brig. 
setzten sich um 14.30 auf Zastawie in Marsch. 
Bei der 41. Div. ging um 8.45 General Scham¬ 
schula, Kommandant der 82. Brig., mit dem 
Honved-Inf.-R. 31 über Karow und dem 
3. Bataillon / Honvod-Inf.-R. 20 über Micha- 
lowka und Poddubee gegen Uhnow vor. Er ge¬ 
langte, ohne mit dem Gegner in Berührung zu 
kommen, bis in die Nähe von Uhnow. Zwei Bat¬ 
terien standen zur Unterstützung dieser Gruppe 
in einer Lauerstellung auf der Höhe südlich 
Karow. Das Honved-Inf.-R. 12 setzte General 
Rikitsch gegen den Uebergang von Korczow an, 
wo es hinter den Kaiserjägern die Solokija über¬ 
schreiten sollte. Der Rest — 43^ Bataillone der 
Honved-Inf.-R. 20 und 32 und zwei Batterien 
folgten der Gruppe Schamschula nach Uhnow. 
Sie konnten dort erst zwischen 11.00 und 12.00 
eintreffen. Die Div. ging sodann zur befohlenen 
Raft über, für die General Rikitsch folgendes an¬ 
ordnete: 
1. ) Die Div. hält in Uhnow lange Rast. 
2. ) Die Gruppe Gen.-Maj. Schamschula hat diese 
Rast durch Besetzung der Höhen nordwestlich von 
Uhnow zu sichern. 
3. ) Die Gruppe Oberst Tanarky rastet in Uhnow. 
Der Ort ist truppenweise aufzuteilen. Das Feld- 
kanonen-R. 7 hat auf gesonderten Befehl vorzugehen. 
Das gegen Korczow vormarschierte Honve.d-Inf.-R. 
12 ist zu verständigen und hat, soweit es die Gefechts¬ 
verhältnisse gestatten, ebenfalls zu rasten. 
4. ) Die Fahrküchen sind bereits zu den Truppen 
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