Volltext: Die Schlacht bei Komarow [Text-Bd.] ([Text-Bd.])

Osserdow befand sich kein Feind. Die 2. Kav.-Div. 
nahm gleichfalls den Marsch der feindlichen Rei¬ 
terei wahr und meldete eine noch weitere Trup- 
penabteilung im Anmarsch. Sie folgte im übri¬ 
gen dem Korpsbefehl. Rach einem Gefecht bei 
Warez stieß sie im Marsch auf Rowosiolki nach¬ 
mittags auf feindliches Fußvolk und gab daher 
den Weitermarsch auf Rowosiolki auf. Sie bog 
auf Zniatyn ab und wollte der rechten Gruppe 
der 3. Div. folgen. Die Meldung davon traf 
beim Korpskmdo erst um 21.40 ein. Um 17.00 
sandte das Korpskmdo dem Armeekmdo zwei 
abschließende Berichte über die Lage zu Mittag, 
ergänzt bis zur Abgangszeit. Sie schloffen sich 
an die um 16.00 abgegangene Lagenmeldung an. 
Der Erzherzog rechnete mit einem vollen Er¬ 
folg seiner Gruppe, wenn er auch bis zum Abend 
die Größe und Tragweite der Kämpfe nicht über¬ 
blicken konnte. Der Gegner trat zwar am Abend 
den Rückzug an, aber es war doch mit einer 
Fortsetzung der Kämpfe zu rechnen. Darum war¬ 
tete der Erzherzog mit der Ausgabe des Befehls 
für den 29. August bis zum nächsten Morgen zu. 
Die Verluste waren anscheinend schwer, Beute 
stand in Aussicht. Unangenehm war es, daß der 
Troß und die Fahrstaffeln in den Waldungen 
mit ihren versumpften Wegen stecken blieben. 
Vom Feinde schien eine Div. zwischen Korczmin 
und Tarnoszyn und eine weitere zwischen 
Dyniska und Tarnoszyn der Gruppe die Stirn 
geboten zu Haben. 
Der erste Gefechtstag des 14. Korps sollte tat¬ 
sächlich, wie sein Führer vermutete, ein voller 
Erfolg sein. 
Die Kämpfe der Gruppe Kirchbach 
bei Uhnom und Zastawre. 
Es war nicht möglich, den für 3.00 befohlenen 
Angriffsbeginn einzuhalten, weil die 41. Hon- 
ved-Div. die Vorrückungsstraße der 8. Inf.-Div. 
über Salasze ohne Vorwissen des Generals 
v. Kirchbach und gegen dessen Weisung benutzte, 
wodurch arge und wiederholte Stockungen auf 
den schlechten Wegen im Walde entstanden. 
Ueberdies mußten bei Nacht etwa 24 Kilometer 
ohne nennenswerte Rast zurückgelegt werden. 
Auch! hatten die Truppen seit gestern mittags 
keine Gelegenheit gehabt, abzuessen. 
Um 6.20 stand^bas' K'ivkmdo an der Kirche 
von Karow. Die 96. Inf.-Brig. des Generals 
Mayer befand sich mit dem 3. Tiroler-Iäger-R. 
am Südostende Domaszow und mit demIäger- 
R. 4 am Südwestende dieses Ortes. Die Brig. 
sollte mit dem Regiment 3 "den Uebergang bei 
Staje erzwingen und mit dem Regiment 4 gegen 
den Uebergang von Korezow vorgehen. Vorerst 
war von beiden Regimentern eine eingehende 
Aufklärung in der Solokijaniederung durch 
Jägerstreifen eingeleitet worden. Die unterstellte 
41. Div. hielt mit der 82. Honved-Inf.-Brig. bei 
Karow. Die Div. sollte mit einem Regiment und 
einer Batterie den Uebergang von Uhnow in Be¬ 
sitz nehmen. Die Honved klärte gegen den Ab¬ 
schnitt Uhnow—Korezow auf. Diesen Abschnitt 
zu überschreiten, war ihr von General v. Kirch¬ 
bach befohlen worden. General Rikitsch selbst 
ordnete für das Vorgehen seiner Div. an: 
1.) Die Div. greift gegen die Solokijalinie an und 
zwar Gen.-Maj. Schamschula, die 82. Brig. mit dem 
linken Flügelregiment und dem Feldkanonen-R. 7, 
welches dahin disponiert ist, nimmt Uhnow in Besitz 
und besetzt die Höhen nördlich des Solokijabaches, 
welch letztere zähestens zu halten sind. 
Oberst Tanarky mit seiner Brig. und dem anderen 
Regiment der 82. Brig. gruppiert sich auf den süd¬ 
östlich von Karow liegenden Höhen in zwei Linien 
mit zuurückgenommenen Flügeln derart, daß im An¬ 
griffsfalle dessen rechter Flügel östlich Korezow ein¬ 
greifen kann. 
Diese Gruppierung ist dem Divkmdo zu melden. 
Zur Information diene, daß eine Brig. der 8. Änf.- 
Div. voraussichtlich am linken Flügel der Gruppe 
Tanarky eine ähnliche Gruppierung annehmen wird. 
Dem Oberst Tanarky wird die 2. Abt. / Feldkano- 
nen-R. 12 untergeordnet. 
Die Kavallerie klärt am rechten Flügel der Div. 
auf und sichert denselben. 
Die Div.-Sanitätsanstalt mit zwei Hilfsplätzen teile 
ich Gen.-Maj. Schamschula zu, die übrigen folgen 
der Gruppe Tanarky. 
Das Divkmdo erst bei Gen.-Maj. Schamschula, 
dann bei Gruppe Oberst Tanarky. 
Ferner wies er die Artillerie an: 
Die Gruppe Schamschula (3—0—4) greift Uhnow 
über Karow an. 
Herr Major haben diesen Angriff über Poddubce 
zu unterstützen. 
Gruppe Schamschula rückt um 6.00 früh beiläufig 
zwei Kilometer südöstlich von Karow zum Angriff 
vor. 
Von der 8. Div. befand sich die 121. Inf.-Brig. 
unter General v. Brunswick noch im Anrücken. 
Sie war vom Divkmdo als Gruppenunterstützung 
nächst Karow in Aussicht genommen. 
Die eigene Kavallerieaufklärung erfuhr von 
Landleuten, daß die Russen in Krzewiea, Wassy- 
low, Przewodow, Zniatyn, Ehlopiatyn, Budy- 
nyn und Machnowek standen. Der Gegner sollte 
sehr stark sein und Artillerie und M.G. mit sich 
führen. Zwei versprengte Husarenoffiziere er¬ 
zählten, daß gestern vormittags die 10. Kav - 
Div. vor feindlichem Fußvolk mit Artillerie zu¬ 
rückmußte. Um 6.40 marschierte starke Reiterei 
mit Artillerie von Belz nach Korezow. Die Streife 
erhielt vor Korezow heftiges Feuer. Staje war 
frei, nachdem vorher dort eine andere Reiter- 
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