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Heute herrscht Ruhe und Ordnung in den Gebieten des
alten Königreiches Serbien. Mitteloreupäische Zivilisation ist
eingezogen und regiert in dem schwergeprüften Lande. Serbiens Schicksal
ist an einem Wendepunkt angelangt und eine Epoche der Zerfahrenheit,
der blutigen Wirren hat ihr Ende gefunden. Allerdings, dieser Wandel
ist nicht das Ergebnis einer Entwicklung von innen heraus, einer Läu¬
terung aus eigener Kraft; mit Blut und Eisen vielmehr mußte der Weg
geebnet werden, der freie Bahn schaffen sollte der Einsicht und der
rechtlichen Orientierung. Die ganze Welt war staunender, erschütterter
Zeuge des Zusammenbruchs der serbischen Scheinherrlichkeit, die sich
aufbaute aus hemmungslosem Größenwahn, die gehalten und gestärkt
wurde von politischem Neid und blindem, nationalem Hader. Unter den
harten Schlägen, geführt von den ruhmvollen Armeen der Verbündeten,
mußte das Truggebilde niederbrechen. Nichts ist davon übrig geblieben,
gar nichts. Das Land gehorcht dem Willen des Siegers und fügt sich
ohne weiteres Murren der neuen Verwaltung. Die Ideen von der un¬
widerstehlichen großserbischen Kraft mögen wohl in manchen phanta¬
stischen Köpfen ihr platonisches Dasein führen, genährt von der rosigen
Erinnerung an die einstigen schönen Verheißungen, und Dynastie und
Regierung, die willenlosen Söldlinge ihrer russischen, englischen und
französischen Geldgeber, dürfen noch die traurige Hülle ihrer Herrlichkeit,
eine schwer drückende Bürde, in fremdem Lande zur Schau tragen; die
Geschichte ist mit ehernen Schritten weitergegangen und gegen ihre
Logik bäumt sich Eigensinn und Verblendung hilflos auf. Die Geschichte
ist eine gerechte und strenge Schule, die es versteht, auch den Wider¬
spenstigsten zur Einsicht zu zwingen.
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