Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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mit einem mir leicht gepanzerten, aber mit zahlreichen Schoten versehenen 
Kriegsschiff verglichen worden, das wohl in der Panzerung durch Geschoßt 
einschlag leichter beschädigt, aber bei rascher Schließung der betreffenden 
Schote durchaus nicht versenkt werden kann. Stößt also an einer bestimmten 
Stelle eine überlegene Kraftgruppe des Feindes durch die erste Linie., was 
schadet es, wenn sich rasch genug die Schote der zweiten Linie schließt oder 
gar genügend starke Reserven zum Gegenangriff vorgeworfen werden? Aber 
Raschheit, in solchem Falle fast schon Erfolg, ist einzig durch das Telephon zu 
erreichen. Die Arbeit der Soldatengruppe im drahtverworrenen Telephonisten/ 
zimmer ist also kombattant durch ihre Präzision. Je ruhiger und rascher eine 
aus irgendeinem Frontteile eintreffende Alarmmeldung aufgenommen, verzeichnet, 
dem Korpskommandanten gemeldet wird, desto besonnener und exakter kann 
die Gegenaktion eingeleitet, können neue Kräfte zeitgerecht vorgeworfen werden. 
Wenn Zeit Geld ist, kann man im Kriege wohl auch variieren, daß Zeit Blut 
sei. Freilich, auch der Telephondraht hat in diesem alles umstürzenden 
Kriege sein romantisches Opfer: Die Poesie der zweck/ 
los gewordenen Ordonnanz/ und Adjutantenritte. 
FELDTELEGRAPH AUF DEM MARSCHE. 
Der neuzeitliche Krieg hat der Romantik des Feldherrnhügefe sehr viel von 
ihrem einstigen Schimmer genommen. Der Oberbefehlshaber, der mit seinem 
Stab im Feuerbereich der Schlacht persönlich Weisungen gibt und Meldungen 
der noch heiß aus dem Gefecht anpreschenden Offiziere entgegennimmt, indes 
rings um ihn Granaten platzen und Kugeln singen, ist Legende geworden. Der 
Kampf der Gegenwart hat sich vergeistigt und, der ihn in seiner Gesamtheit 
leitet, steht nicht mehr in der Feuerlinie oder auf der von Historienbildern her 
so beliebten Anhöhe, die einer modernen Artillerie des Feindes einen leichten 
Zielpunkt bieten würde: et weilt oft viele Kilometer hinter der Front in seinem 
Quartier, wo im Spinnetze elektrischer Drahte, über Karten und Skizzen un/ 
unterbrochen die wichtigste Geistesarbeit geleistet werden muß. Dort sind auch 
diese arbeitenden Gehirne nach Möglichkeit vor der Gefahr geschützt, von einem 
brutalen Eisenstück zerstört zu werden und Wohl und Wehe Hunderttausender 
mit ihnen. Freilich, im Zeitalter der Fliegerangriffe mit ihren Überraschungen, 
mit ihren blinden Zufallstreffern ist ja nirgends absolute Sicherheit verbürgt. Was 
aber dort angeordnet wird, das jagt der elektrische Funke mit zeitloser Schnelle 
in die Armeekommandos und von dort weiter bis in die kleinste Abteilung 
hinein. Indes laufen Fragen und Berichte von draußen und wieder setzt das 
empfangende Gehirn seine Arbeit in Sprache um, eine Sprache, die irgendwo 
ferne Tat wird. Es ist eine fortwährende Wandlung von latenter zu kinetischer 
Energie. Was inmitten prangender Acker und friedlicher Patrizierhäuser einer 
stillen Provinzstadt ersonnen und befohlen ward, das wandelt sich im Gluthauch 
des Kriegsgebietes zwischen zerstampften Saaten und verbranntem Gemäuer zu 
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