14^17 fixier"des ganzen Korps aus, um das nötige Holzmaterial aus den benachbarten
Wäldern herbeizuholen. Mit blanker Axt, mit surrenden Sägen arbeitete die
flinke, geschulte Mannschaft und bald lag eine stattliche Reihe gefällter Stämme
zu Boden, von denen geschickt und geschwind die vorstehenden Aste und Zweige
entfernt wurden. Arbeiterabteilungen, aus Soldaten und ländlicher Bevölkerung
bestehend, brachten dann das Holz aus dem Walde auf den Weg von Köves
nach Pusztahäza und begannen unter Aufsicht von Offizieren und Pionieren das
Werk, trefflich unterstützt von der Mannschaft der längs des Cerles^Baches lie^
genden Munitionskolonne. Im Nu waren immer je zwei Stämme in der Straßem
richtung gelegt, auf diese Unterlage dann wie bei einem Brückenbau die eigent'
liehe Holzschicht der Stämme geschickt gruppiert; mit welch fieberhafter Schnelligkeit
diese harte Arbeit vor sich ging, veranschaulichen die beiden Bilder 16 und 17,
von denen das erste nachmittags um 3 Uhr aufgenommen ist, als der Wegbau
begonnen wurde, und das zweite 10 Minuten später. In 10 Minuten war also
schon ein Daubenholzweg von 50 Metern niedergelegt und am 6. April 1915 bei
Tagesanbruch konnte die Artillerie^Brigade mit dem anbefohlenen Stellungs^
Wechsel bereits beginnen. Ein Vergnügen mag es für die Artilleriemannschaft
und den Train freilich nicht gewesen sein, auf diesem über Nacht gezauberten
Wege zu fahren, denn die schweren Wagen rüttelten und schüttelten mächtig
auf den ungleichen Stämmen hin und her und mit Gepolter schleppten die am
gestrengten Tiere die Last über solchen Knüppelweg. Aber immerhin, es ging
auf diesen Wegen, es ging vorwärts, weiter, weiter, zum vorgeschriebenen Ziel
und von dort aus im unaufhaltsamen Vormarsch bis ins Herz Polens,
weit hinaus über das befreite Land Galizien gegen
Lublin, BrestsLitowsk und Luck.
i8 DER WASSERWAGEN KOMMT.
M an sollte meinen, daß in waldreicher Gegend, im Gebirgsterrain keine
Not an Trinkwasser herrschen könne; dennoch kam es während unserer großen
Karpathenschlachten hie und da vor, daß in manchen Stellungen Mangel an gm
tem Wasser herrschte. Zum Teil lag der Übelstand in den Verhältnissen der
Örtlichkeit selbst, die keinerlei fließendes Wasser aufwies, oder aber an der be^
rechtigten Vorsicht der höheren Kommandos, die zur Verhütung von Epidemien
die Mannschaft vor dem Genuß zweifelhaften Wassers bewahren wollte. Da
kam zur Sorge der Verproviantierung die Sorge der Wasserbeschaffung hinzu.
Allen Anforderungen jedoch wurde genügt und an Durst ist wahrlich keiner
unserer Soldaten zugrunde gegangen.
Auf den Höhen von Felsö^Viranyos, wo unsere Truppen den südwärts
drängenden Russen den Weg nach Ungarn so gründlich versperrten, gibt es
keine Bäche und keine Quellen. Wohl sprudelt es ringsum aus der reichen
Mutter Erde. Hier aber, an diesem Fleckchen ist es, wenn ein paar regenlose
Tage einsetzen, trocken. Da mußte denn das Wasser aus dem Tale der Olyka
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