Volltext: Das Kraftwerk Partenstein

Hiebei wurde angenommen, daß das Werk nur mit zwei Aggregaten arbeiten 
würde. Nach Einstellung des dritten Aggregates verschieben sich die Summenziffern 
besonders bei wasserarmen Jahren nicht wesentlich. Die gesamte Produktion schwankt 
dann zwischen 78.3 und 122.7 KWStd. Während jedoch bei zwei Aggregaten je nach 
der Wasserführung des Jahres 44°/0 - 65°/0 hochwertiger Tagstrom sind, würde bei 
drei Aggregaten dieser Prozentsatz zwischen 53% und 77% liegen. Die Aufstellung 
des dritten Maschinensatzes wird also hauptsächlich eine Veredlung der abzugebenden 
Energie bewirken und selbstverständlich auch die Betriebssicherheit der Anlage wesent¬ 
lich erhöhen. 
Es ist von besonderem Interesse, festzustellen, daß der verhältnismäßig kleine 
Wochenausgleichsweiher von 735.000 m3 nutzbarem Inhalt die Wasserwirtschaft des 
Werkes derartig günstig beeinflußt, daß z. B. im Jahre 1921 nur um die Wende von Jänner 
und Februar und Mitte September eine für einige Tage andauernde Uberströmung 
des Wehres mit unausnützbarem Überwasser zu verzeichnen gewesen wäre, während 
von ganz unbedeutenden Verlusten im Laufe des Jahres abgesehen, die ganze übrige 
Zeit kein Tropfen Wasser ungenützt im Wildbett hätte bleiben müssen. Nach Errichtung 
des Stauweihers von Haslach werden auch die geringen Uberwässer für den Jahres¬ 
ausgleich aufgespeichert werden, so daß dann insbesonders unter Heranziehung des 
dritten Maschinensatzes eine praktisch vollkommene Ausnützung der zufließenden 
Wassermengen des ganzen Jahres gesichert sein wird. Die bis dahin als Reserve 
des Partensteinwerkes anzusehende Dampfzentrale in Steyr wird dann als solche 
nicht mehr notwendig sein und für eine andere Verwertung frei werden. 
Das Stauwerk von Langhalsen wird am Ausgange einer Mühlschleife errichtet, 
welche durch einen besonders harten Granitriegel verursacht wurde, den der Fluß 
nicht zu durchsägen vermochte und dem das Wasser ausweichen mußte. Die Wehr¬ 
baugrube liegt ca. 300 m flußaufwärts von der Stelle, wo die Bahnlinie Neufelden- 
Haslach die oben genannte harte Granitzunge in einem Tunnel durchquert. Das Tal 
bietet hier zwar keine ausgesprochene Enge, welche eine besonders kurze Staumauer 
bedingt hätte, sondern stellt sich als flache Mulde dar, welche den Vorteil bringt, 
bei Durchführung der Bauarbeiten genügend Raum für die Ableitung eventueller 
Hochwässer zu belassen und die des weiteren besonders günstige Fundierungsver¬ 
hältnisse aufweist. Die Mauerkrone mißt an dieser Stelle 104 m> der Stauspiegel 
kommt auf Kote 456.— über dem Meere, 9 m über der Flußsohle zu liegen. Während 
die vorgenommenen Schlagbohrungen den tragfähigen und undurchlässigen Fels auf der 
Kote 438.— vermuten ließen, hat die Bauausführung gezeigt, daß eine verläßliche Fun¬ 
dierung durchwegs bereits in geringerer Tiefe tunlich ist, und zwar konnte überall gesun¬ 
der und augenscheinlich dichter Fels zur Gründung dieses wichtigen Bauwerkes schon 
bei der Kote 442 — 443 aufgefunden werden. 
Um die Fundamente vor größerem Wasserandrange zu schützen, entschloß man 
sich, die Mühl durch ein künstliches Gerinne um die Baugrube der Schützenpfeiler 
herum zu leiten. Die Tatsache, daß ca. 300 m oberhalb der Wehrstelle ein altes 
solid auf undurchlässigem Fels fundiertes Wehr der Pumpenanlage von Neufelden 
vorhanden war, ließ es ratsam erscheinen, von dort weg das Umlaufgerinne auf der 
linken Mühlseite zu errichten und wurde dasselbe erst gegen 100 m unterhalb der 
Baustelle wieder in das Mühlbett zurückgeleitet. Die Überbrückung der Wehrbau¬ 
grube konnte in der Weise ohne Schwierigkeiten möglich gemacht werden, daß an 
der Kreuzungsstelle der Wehrkörper vor allem bis unter die in Aussicht genommene 
Überbrückungskonstruktion aufgeführt wurde, so daß das Fluder bis zur Vollendung 
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