Gehalt als solcher theils zu wohlthätigen, theils zu gemein¬
nützigen Zwecken verwendete, jährlich beiläufig 150 Gemeinde-
Ausschuss-, Gemeinderaths-, Sections-, Ortsschulraths-, Sparcassa-
Directions- und Ausschuss-, Armenraths-, Fachschul-Ausschuss-,
Cur-Gommissions- und Cur orte verbands - Sitzungen zu präsidiren
hat, wozu täglich noch 1 bis 2 Kanzleistunden und oft zeit¬
raubende Commissionen kommen, und er bei allen städtischen
Bauten täglich mehrmals am Platze erscheint, wenn man ferner
bedenkt, dass trotz der vorangeführten vielen und grossartigen
Schöpfungen in so kurzer Zeit die Gemeindeumlage nur 45%
beträgt und von den auf städtischen Realitäten haftenden Sclmld-
capitalien bedeutende Rückzahlungen geleistet wurden, ist es
wohl begreiflich, dass der weit überwiegende Theil der Bewohner¬
schaft mit anhänglicher Treue zu ihm steht und von dem Wunsche
beseelt ist, dass" Kaltenbruner noch recht lange die Geschicke
der schönen Traunseestadt leiten möge. Das Ehrenbürgerrecht,
die höchste Auszeichnung, die eine Stadt zu verleihen vermag,
wurde ihm denn auch schon nach fijähriger bürgermeisterlicher
Thätigkeit vom Gemeindeausschuss einstimmig zuerkannt. 1897
wurde zum immerwährenden Andenken an seine aussergewöhn-
lichen und grossen Verdienste um Gmunden die Parkstrasse über
einstimmigen Beschluss des Gemeindeausschusses in »Alois
Kaltenbruner-Strasse« umgetauft. Se. Majestät der Kaiser aner¬
kannte 1889 seine grossen Verdienste durch Verleihung des
goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, 1894 durch Verleihung
des Franz Josef-Ordens.
Der k. k. Bezirkshauptmann von Gmunden, Freiherr von
A i c h e 1 b u r g - L a b i a interessirt sich für j eden Fortschritt im
Curorte und unterstützt und fördert alle Bestrebungen desselben
in kräftigster Weise.
III. Topographisches.
1. Die Stadt. Gmunden, der reizendste Punkt in dem
durch seine Naturschönheiten weltberühmten Salzkammergute,
liegt 422 m über der Meeresfläche, in das Grün der Landschaft
gebettet, umgeben von einem reichen Kranz von Villen, welcher
im Westen mit dem Seeschloss Ort beginnt, das ganze nördliche
Ufer des Sees umschlingt und sich im Halbkreise jenseits des
Traunflusses bis zu den Abhängen des Grünberges im Osten er¬
streckt, während der Saum, entlang des rechten Ufers, Bauern¬
güter und kleinere Häuser trägt.
Die Stadt sammt den Landgemeinden Traunstein und
Schlagen weist eine Bevölkerungsziffer von rund 6500, der
Gerichts bezirk Gmunden 31.845 Seelen auf. Letzterer hat einen
Flächenraum von 623\54 Quadratkilometer.
3. Der See. Von der Stadt dehnt sich nach Süden hin
in einer Länge von nahezu drei Stunden und einer durchschnitt-