Volltext: Die Bevölkerungsstruktur des Gaues Oberdonau

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3. Das Mühlviertel und darüber hinaus das neu hinzuge— 
kommene südböhmische Gebiet ist das geburtenreichste des 
Gaues. Auch in der Zeit wirtschaftlicher Not hat dort die 
Geburtenfreudigkeit nur wenig nachgelassen. 
In den Kreisen Linz-Gtadt, Steyr-GStadt und Gmunden 
sind große Teile der Bevölkerung zur Industrie zu zählen; diese 
Kreise haben die niedrigsten Geburtenzahlen des Gaues. 
Auch innerhalb der Ostmark kann Oberdonau nicht die 
günstigste Bevölkerungsbewegung sein eigen nennen. Seit dem 
Umbruch sind (bis Mitte 1939; letzte Volkszählung) die Ehe— 
schließungen im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen in Wien, 
Galzburg, Kärnten, Gteiermark und Tirol höher als in Ober— 
donau. Auch mit den Geburtenzahlen ist Oberdonau nicht an 
erster Stelle. Kärnten ist weit voran. Wie sich die Geburten- 
zahlen der anderen ostmärkischen Gaue in den letzten Monaten 
entwickelt haben, läßt sich derzeit noch nicht endgültig übersehen. 
Es ist bereits weiter vorne von dem Drange nach dem 
„besseren Leben“ gesprochen worden. Schon früher, in der Zeit 
von 1870 — 1899 sind aus Oberdonau durch Abwanderung 
65.000 Menschen, vor allem Landarbeiter und Mägde, nach 
den Gtädten, besonders aber nach Wien gegangen.“) GSelbst 
in der Zeit von 1890 bis 1928 haben viele Gerichtsbezirke 
trotz Geburtenüberschuß keine Bevölkerungszunahme gehabt. 
Nur die Städte Linz, Steyr und Wels ziehen in dieser Zeit 
auffallend viele Menschen an, das Mühlviertel aber, das 
heute wie ehedem das geburtenreichste Gebiet des Gaues ist, 
hat teilweise seit über einem Jahrhundert eine sinkende, selten 
*) Siehe Commenda.
	        
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