Volltext: Ruhmesblätter der k .u. k. Militär- und Marinegeistlichkeit aus dem Weltkrieg 1914 - 1917

Generaloberst von Böhm-Ermolli. 
Es ist mir ein besonderes Vergnügen, Euer Exzellenz 
berichten zu können, daß die Leistungen der Feldgeistlichkeit 
bei den unter meinem Kommando stehenden Truppen über 
jedes Lob erhaben waren. 
Stets bereit, den Verwundeten Trost zu spenden, such¬ 
ten die Feldgeistlichen im Gefechte die ihres Beistandes be- 
dürftigen Soldaten auch unter schwierigsten Verhältnissen 
und im feindlichen Feuer auf und wirkten besonders an 
heißen Kampftagen als wahre und fürsorgliche Seelenhirten. 
Doch nicht nur als Seelsorger war ihre Tätigkeit segens¬ 
reich; auch ihr erzieherischer und moralischer Einfluß war 
sehr bedeutend. 
Durch sehr häufige Besuche im Schützengraben und an 
der Arbeitsstätte, durch vieles Beisammensein mit der 
Mannschaft, durch persönliche Teilnahme an Unternehmun¬ 
gen, durch regstes Interesse an dem Glück und Unglück bei¬ 
nahe jedes einzelnen hat sich der Feldgeistliche das vollste 
Vertrauen der Mannschaft erworben. 
Im Besitze des Vertrauens vermochte er auf das Ge¬ 
wissen der Mannschaft nachdrücklichst einzuwirken, sie durch 
Schilderungen hervorragender Taten zur Tapferkeit anzu¬ 
spornen und — wo es notwendig war — durch gelegentliche 
Belehrung über die Pflichten gegenüber dem Monarchen 
und Vaterlande das Pflichtbewußtsein zu wecken und zu 
kräftigen. 
Der Erfolg dieser stillen, aufopferungsvollen Arbeit der 
Geistlichen war ausnahmslos ein bedeutender und bot mir 
wiederholt willkommenen Anlaß, denselben besonders anzu¬ 
erkennen. 
Ich füge bei, daß die Anzahl der eingekeilten Priester 
den tatsächlichen Bedürfnissen entsprechend war, und daß 
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